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Bei Landung Liebe

Bei Landung Liebe

Titel: Bei Landung Liebe
Autoren: Andrea Beetz
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Spüle, und wie immer schaffe ich es nicht die Flasche zu öffnen ohne, dass mir etwas von deren Inhalt über die Finger lief. Mit der Sektflasche in der einen und Nagellackentferner in der anderen Hand ließ ich mich wieder neben Julia auf das Sofa fallen.
    „Hast du mit deinem Bruder schon gesprochen, wie lange Ryan hier wohnen soll?“
    Heute Morgen hatte ich Markus beim Frühstücken in der Küche getroffen. Ich hatte abgewartet, bis Ryan im Bad verschwunden war, bevor ich ihn fragte, wie es mit unserem Besucher weitergehen sollte.
    „Gesprochen ja, aber ich habe immer noch keine Ahnung, wie lange unser Gast uns beehren wird. Jedenfalls hat Markus mir versprochen, dass Ryan sich mit um den Haushalt kümmert und einen Teil des Einkaufs übernimmt, oder sich zumindest finanziell daran beteiligt. Ich hoffe nur der Kerl zeigt sich bei der Jobsuche von seiner Schokoladenseite.“
    „Sofern er überhaupt eine hat“, bemerkte Julia, und wir mussten beide lachen.
    „Berechtigter Einwand. Der Typ ist einfach ätzend.“
    „Wegen ihm bist du ständig zu mir gekommen, um dich auszuheulen, und jetzt besitzt er die Frechheit, sich bei euch einzunisten. Ganz schön dreist.“
    „Eigentlich bin ich mehr sauer auf mich selbst, weil ich das einfach so zugelassen habe. Ich hoffe nur, dass er genauso schnell wieder verschwindet, wie er aufgetaucht ist.“
    Wir lackierten uns weiter die Nägel, während sich Samantha mit einem Adonis von Mann im Bett vergnügte. Nach einer Weile sagte Julia ganz beiläufig:
    „Ich denke schon länger darüber nach, ein Auslandssemester zu machen. Vielleicht Frankreich oder Spanien.“
    Ich hielt in meiner Bewegung inne und sah zu Julia hinüber, die sich weiter auf ihre Nägel konzentrierte. Ein Auslandssemester bedeutete, dass ich meine beste Freundin über Monate nicht sehen würde. Julia hatte das bisher mit keiner Silbe erwähnt.
    „Ist das dein Ernst?“, fragte ich sie schockiert.
    „Isa, warum pauke ich denn seit Jahren Französisch und Spanisch? Wenn ich erst einmal anfange, zu arbeiten, kann ich mich sicherlich nicht loseisen.“
    „Was sagen denn David und deine Eltern dazu?“
    David war Julias Freund, mit dem sie seit vier Jahren zusammen war.
    „Sie wissen noch nichts, aber du kennst meinen Vater, der hat dazu keine eigene Meinung. Meine Mutter wird entweder beleidigt sein oder heulen wie ein Schlosshund.“
    „Du wirst deiner Mutter das Herz brechen“, murmelte ich und steckte gerade das Nagellackpinselchen wieder in die Flasche, als die Wohnungstür geöffnet wurde. Was zur Hölle? Die beiden waren doch nicht etwa schon zurück?
    „Scheiße.“
    Es war zum aus der Haut fahren. Julia sah mich fragend an und versuchte, sich ein Anti-Mitesser-Pflaster von der Nase zu ziehen.
    „Mann, klebt das Teil“, stöhnte sie.
    „Was machen die denn schon wieder hier?“, zischte ich und schraubte den Deckel auf eine Feuchtigkeitsmaske, die wir bereits ausprobiert hatten.
    Julia rieb sich gerade ihre schmerzende Nase, als Markus das Zimmer betrat.
    „Ey Mädels, wie seht ihr denn aus?“
    Lachend ließ mein Bruder sich aufs Sofa plumpsen. Von Ryan keine Spur.
    „Das hier ist ein Mädchenabend und wir machen Mädchenkram, oder wonach sieht das aus?“, konterte Julia und hielt meinem Bruder fragend die Tube mit der Feuchtigkeitsmaske unter die Nase.
    Markus schraubte den Deckel wieder ab, schnüffelte kurz daran und verzog übertrieben angewidert das Gesicht.
    „Was macht ihr denn schon hier? Ich dachte, ihr wolltet durch ein paar Kneipen ziehen.“
    „Ja, wollten wir, aber heute ist Musik-Nacht. In den meisten Kneipen spielen irgendwelche Nachwuchsbands, und man soll fünf Euro Eintritt bezahlen, um sich von dem Lärm belästigen zu lassen, den diese Typen als Musik bezeichnen.“
    Wir lachten.
    „Was ist denn mit deiner Nase passiert, Julia?“
    Sie schielte auf ihre Nase und rieb sich über die garantiert Mitesser-freie Haut, die verdächtig gerötet war.
    „Wer schön sein will, muss leiden, Bruderherz“, erklärte ich ihm.
    „Und was kuckt ihr euch da bitte an? Das ist doch nicht etwa dieser „Sex and the City“-Kram!“
    Er stöhnte theatralisch und fuhr sich mit der Hand durch seine schwarzen Haare, die ihm wie immer wirr vom Kopf abstanden.
    „Ach, komm, insgeheim gefällt dir die Serie, du traust dich nur nicht, es zuzugeben!“, feixte Julia.
    Mein Bruder verdrehte rekordverdächtig die Augen und griff nach der Fernbedienung.
    „Klar, bei mir stehen auch
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