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Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Titel: Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)
Autoren: Sophie Lang
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Schlüssel. Modernes Teil. Es war nicht einmal ein Knopf dran, geschweige denn so etwas altmodisches wie ein Bart. Na das konnte ja lustig werden. Und was ich mit meinem roten Buckel-Porsche machen sollte, wusste ich auch noch nicht. Ich konnte meinen Käfer doch unmöglich im Stich lassen. Naja, ich würde ihn erst mal auf dem Areal stehen lassen.
     
    „Kann ich mich hierhin setzen“, fragte ich Kyala. Vigor sah mich misstrauisch an. Ich ignorierte den unfreundlichen Affen.
    Kyala roch überraschend angenehm, nach irgend so einem Heilkraut, das in Spiralgärten vor Klostern wächst oder so was in der Art. Ihre Finger flogen wie bei einem Klavierspieler über die Tastatur, und ich musste echt wegsehen, damit es mir nicht schwindlig wurde, so rasant wechselten die Ansichten auf ihren drei Monitoren.
    „Hilfe, du bist ein Freak!“, rutschte es mir heraus. „Shit, sorry“, schob ich gleich hinter her, obwohl mir schon klar war, dass es jetzt schon zu spät sein könnte, um jemals ein gutes Verhältnis unter Kolleginnen aufzubauen.
    „Brauchst dich nicht zu entschuldigen! Ich fasse es als Kompliment auf. Also Danke mal, ich bin gern ein Freak.“
    „Ehrlich?“
    „Ja, schau mich an. Sehe ich wie ein normales Mensch aus.“
    „Du meinst wohl ein normaler Mensch!“, sagte ich (Hilfe, ich kam mir vor, wie eine miese Besserwisserin?).
    „Ich bin ein Mensch definitiv, das kannst du mir glauben!“
    Sie sagte das so, als gäbe es tatsächlich die Möglichkeit, sie könnte etwas anderes sein. „Homo sapiens, ohne Zweifel. Aber definitiv anders, als es in die Norm der Gesellschaft passen würde.“
    „Aha“, sagte ich, blickte aber nix (egal). „Okay. Meusburger meinte du sollst mir Arbeit geben. An was für einem Projekt arbeitest du denn. Sieht auf jeden Fall ziemlich kompliziert aus.“
    „Asklepiosstab!“, sagte sie. Ich musste überlegen bis meine grauen Zellen ein Ergebnis ausspuckten, wo ich diesen Begriff schon einmal gehört hatte.
    „Du meinst das Zeichen der Apotheker. Stab mit Schlange und so. Einen Äskulapstab?“
    „Ja, ähm nö. Ich meine den Asklepiosstab.“ Okay, den Stab konnte man auch anders nennen. Auf lateinisch hieß er bestimmt Lopezkio oder so. Also wenn ich jedes einzelne Wort aus Kyalas Nase herausziehen musste, dann -
     
    „BLUT!“, schoss das Wort aus ihrem Mund und ich erschrak so sehr, dass ich fast vom Stuhl fiel. „Das Wasser wird für sieben Tage ungenießbar: Mose und Aaron taten, wie ihnen der Herr befahl, und Mose hob den Stab und schlug ins Wasser, das im Nil war, vor dem Pharao und seinen Großen. Und alles Wasser im Strom wurde zu Blut. Den Stab meine ich!“, sagte Kyala plötzlich in einer Art Gebetston, von dem ich eine Gänsehaut kriegte. Ich setzte mich wieder ordentlich hin, blickte immer noch nichts und dementsprechend groß mussten auch die Falten auf meiner Stirn gewesen sein. Kyala ging äußerst verständnisvoll mit meiner Begriffsstutzigkeit um.
    „Wir suchen den Stab von Moses. Das, das du hier siehst, sind geographisch auffällige Gebiete, die in einem Zusammenhang mit den dramatischen Fähigkeiten stehen könnten, die dieser Stab hat.“
    „Dramatische Fähigkeiten“, sprach ich ihr nach wie ein Roboter.
    „Schau hier in Australien!“ Kyala zeigte mir eine Position auf einer der Landkarten, oder so etwas Ähnliches wie Landkarten. Über ihrem Finger las ich ein Wort: Frösche?
     
    „Aaron streckte seine Hand mit dem Stab Mose über die Ströme, Kanäle und Sümpfe aus und Frösche kamen über das Land“, murmelte Kyala. „Hier!“, sagte Kyala und zeigte so blitzartig auf den linken Monitor, dass ich erschrak (schon wieder, ehrlich, so angespannt war ich).
    Rinderpest, stand da.
    „Die Hand des Herrn kam über das Vieh auf dem Felde, über die Pferde, Esel, Kamele, Rinder und Schafe, mit sehr schwerer Pest.“
     
    Meine Augen huschten über den Bildschirm. Mittlerweile konnte ich die Abkürzungen und Zeichen besser deuten. Die Begriffe flogen an mir vorbei und mir wurde ganz komisch, weil sie mir alle aus der Zeit meines Religionsunterrichts geläufig waren: Blut, Frösche, Stechfliegen, Viehpest, Virus, Hagel, Heuschrecken, Finsternis und Kindersterben.
    „Ok, ihr versucht biblische Überlieferungen an denen der Stab von Mose beteiligt war, mit Ereignissen von heute in irgendeinen Zusammenhang zu bringen. Wozu?“, fragte ich.
    „Wir stellen den Zusammenhang her, weil wir ihn suchen!“
    „Wen?“
    „Den Asklepiosstab!“
    „Den
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