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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift
Autoren: William H. Keith
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und an graugrün uniformierten Wachtposten vorbei. Zweimal mußte der Trell seinen Ausweis vorzeigen, eine an seiner Schulter befestigte Hologrammkarte. Andere Astechs gingen schweigend oder mit einem kurzen Nicken und einem Grußwort an ihm vorüber. Für die meisten Türen waren sein Overall und die schwere Werkzeugtasche Ausweis genug. Es gab nicht viele Räume in der Burg, zu denen ein einheimischer Astech keinen Zutritt hatte.
Der Wartungshangar war an eine natürliche Höhle angebaut, eine riesige Halle, deren schummrige Düsternis hie und da von einzelnen Lichtinseln erhellt wurde. Eine der Wände war mit braunen Rostflecken und anderen Altersspuren bedeckt. In der Mitte des Hangars, von Scheinwerferkegeln beleuchtet und in gewundene Stromleitungen und Kompressorschläuche eingehüllt, lag der 55-Tonnen-Rumpf eines auseinandergenommenen Mechs auf einer Arbeitsplattform. Von seinem erhöhten Standort aus brüllte ein Tech gestenreich Befehle zu zwei Astechs hinunter, die auf dem Brustkorb des Giganten arbeiteten. Die beiden beugten sich müde über die blaue Flamme eines Laserschweißers. In einem wirren Netz aus Leitungen und Gerüsten hingen Panzerplatten von einer halben Tonne Gewicht über ihren Köpfen.
Der Verräter sah hinüber zu den vier Mechs, die Herz und Seele von Carlyle's Commandos ausmachten. Die zehn Meter großen gepanzerten Monster waren in einem Gefecht mit Infanterie oder konventionellen Panzern praktisch unbesiegbar. Außer einem anderen Mech von gleicher oder größerer Feuerkraft hatte kaum jemand eine Chance, sie zu Boden zu zwingen. Der Trell konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er daran dachte, wie er das allein geschafft hatte — mit nichts weiter als einer gefälschten Wartungsorder und einer Viertelstunde Arbeit.
Den Dunkelfalke der Lanze auszuschalten, hatte jedoch nur den ersten Teil seiner Mission dargestellt. Er hatte genaue Instruktionen und ein entsprechend rigoroses Training erhalten, zusammen mit einer Ersatzplatine für die Servoelektronik eines Mechs. Er hatte seine Chance bekommen, die Platine auszutauschen, und die speziellen Schaltkreise hatten die gesamte Stromzufuhr der Servomotoren in den Mechbeinen lahmgelegt, bevor sie zu einem unförmigen Metallklumpen zusammenschmolz und damit jede Spur seiner Sabotage verwischte. Jetzt verfügte die Lanze nur noch über drei Mechs — den Feuerfalke des Hauptmanns und die beiden 20 Tonnen schweren Wespen. Ohne den Dunkelfalke mit seiner Mischung aus Feuerkraft und Beweglichkeit war die Garnison entscheidend geschwächt.
    Der Trell klemmte seine Werkzeugtasche fester unter den Arm und hastete durch die Halle zur Metalltreppe hinüber, die in einem schwindelerregenden Zickzack hinauf zur Hangarkontrolle führte, einer fünfzehn Meter über dem Felsboden hängenden Aufsichtskanzel.
    Der Wachoffizier sah von seinem Monitor hoch, nahm die Füße von der Schalttafel und stellte seine Tasse mit Chava beiseite. »Ja?«
    »Wartungsdienst, Sir«, erklärte der kleine, dunkelhaarige Astech und drehte sich so, daß der Offizier von seinem Stuhl aus die Ausweiskarte an seiner Schulter sehen konnte. »Man hat mich vom Kontrollzentrum runtergeschickt, damit ich einen Fehler in den Überwachungskameras suche. Ich glaube, Sie haben hier irgendwo eine kaputte Leitung.«
    Der Offizier schien von dieser Mitteilung nicht sonderlich überrascht. »Mistzeug«, erklärte er. »Ist genausoviel wert wie der übrige Dreck auf diesem öden Drecks ...« Zu spät wurde ihm klar, daß er mit einem Trell redete, und er verschluckte den Rest seiner Tirade. »Da hinten ist die Luke.« Er zeigte über die Schulter auf eine dunkle Bildschirmreihe, dann legte er die Füße wieder hoch und wandte seine ganze Aufmerksamkeit dem einzigen funktionierenden Bildschirm zu. Der Verräter blickte über die Schulter des Offiziers und erkannte, daß der Monitorschirm den Raumhafen zeigte, eine leere Stahlbetonfläche unter einem eisigen Sternenhimmel, deren Öde nur gelegentlich von überlappenden Bereichen aus Schatten und Licht unterbrochen wurde.
    Sie waren also noch nicht gelandet. Er blickte auf seinen Armbandcomp und zählte leise die Minuten und Sekunden, bis es soweit sein würde. Er legte sich das Werkzeug zurecht. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern.
    Grayson Death Carlyle hatte längst aufgegeben, sich über seinen düsteren zweiten Vornamen Gedanken zu machen. Er hatte ihn sozusagen geerbt. Der erste Träger dieses Namens war sein Vorfahr Lord
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