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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition)
Autoren: Saskia V. Burmeister
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sein Vater, aber bis jetzt hatte er noch nie ins Schwarze gezielt.
    „ Meistens habe ich nicht einmal die Zielscheibe getroffen“, erinnerte er sich. Seine Mutter hatte ihm extra das Zeichen für den Schützen auf die Hose gestickt. Doch bisher hatte ihm dieses Symbol noch keine größere Schusssicherheit verliehen.
    „ Es wird schon werden“, beruhigte ihn Morgana, „du musst es nur wollen.“ Da ein Bogen allein natürlich nicht viel nutzte, gab sie ihm nun auch noch einen Pfeilköcher hinzu. „Natürlich sind auch die Pfeile verzaubert“, Morgana zog drei Pfeile aus dem Köcher, alle hatten eine andersfarbige Befiederung. „Die Pfeile mit den weißen Federn habe ich in ein Schlafmittel getunkt. Sie werden das Wesen betäuben, das vom Pfeil getroffen wird. Die rot befiederten Pfeile wiederum sind mit einem Trank bestrichen, der ein Wesen für eine gewisse Zeit lähmt, so dass es euch nicht mehr verfolgen kann. Bei manchen Geschöpfen werden die weißen Pfeile nicht lange wirken, dann musst du die roten verwenden.“ Flux war ganz Ohr. „Und nun zu der dritten Variante“, die Zauberin betrachtete nachdenklich die Pfeile mit den schwarzen Federn, „sie sind mit einem starken Schlangengift überzogen. Sie töten jedes Lebewesen schnell und schmerzlos. Du darfst sie nur im absoluten Notfall verwenden und natürlich auch zur Jagd. Nach dem Tod löst sich das Gift sofort auf und ist dann nicht mehr gefährlich.“
    Flux nickte gehorsam, er hatte verstanden.
    „ Gut“, Morgana tat die Pfeile zurück und Flux schulterte den Köcher und den Bogen.
    „ Selbstverständlich wird jeder verbrauchte Pfeil automatisch durch einen neuen ersetzt.“ Etwas anderes hätten die beiden auch nicht von der Königin erwartet, sie war als Kräuterhexe und Brauerin von Zaubertränken im ganzen Land bekannt.
    „ Ich denke, dass ihr euch nun auf den Weg begeben könnt.“
    Flux war schon drauf und dran loszumarschieren, doch im letzten Moment fiel Morgana noch etwas ein. Sie zog einen goldenen Kompass aus einer Tasche ihres Gewandes. „Fast hätte ich das Wichtigste vergessen“, sie hüstelte verlegen, „dieser verzauberte Gegenstand wird euch den Weg weisen. Er wird immer in die Richtung zeigen, in die ihr gehen müsst, um eure Verbündeten zu finden.“
    Die Brüder stutzten.
    „ Ja, ganz recht, ihr werdet nicht allein auf eurem Weg sein. Andere werden euch begleiten. Das Taiji wird das Erkennungsmerkmal sein, durch das ihr einander findet. Ich werde noch heute die anderen Auserwählten aufsuchen und ihnen ihr Erkennungssymbol überreichen. Entweder in Form eines Amuletts oder in einer Variante, die den jeweiligen Pelzträger weniger behindert.“
    Leon sah fragend zu seinem Elfenbruder, doch der konnte damit auch nicht viel anfangen.
    „ Werden uns denn auch Tiere begleiten?“
    Morgana lächelte nur wissend und hüllte sich in Schweigen. Sie überreiche Leon den Kompass, den er sich an einer langen Kette um den Hals hängen konnte.
    „ Viele Rätsel werden sich von alleine klären“, sprach die Lady, „und nun möchte ich euch meine Prophezeiung mit auf den Weg geben.“
    Leon betrachtete andächtig den Kompass, spitzte dabei aber wachsam die Ohren.
    „ Wo Licht ist, da fällt auch ein Schatten. Zwei Pole hat die Welt. Das Gute wird nie ohne das Böse sein und eine Medaille hat immer zwei Seiten. Das Gleichgewicht gegensätzlicher Kräfte bringt Harmonie. Doch die Waage droht zur dunklen Seite zu kippen und ich allein kann das nicht verhindern. Die Auserwählten wurden bestimmt und die Brüder und Schwestern im Zeichen des Taiji müssen sich zusammenfinden. Sie alle werden die Zukunft beeinflussen, doch nur einer wird den Feind besiegen können.“
     
    „ Nur ein Feind?“, wunderte sich Flux. „In den epischen Werken der Vorfahren sind es immer sehr viele Bösewichte, die von einem Oberbösewicht regiert werden.“
    Ein Schnauben holte ihn aus seinen Gedanken zurück, Morgana hatte sich wieder in ein Einhorn verwandelt.
    „ Ich werde zunächst eure Eltern aufsuchen, dann die anderen Erwählten und kann euch leider nicht begleiten, aber ihr werdet den Weg auch ohne mich finden. Dazu wünsche ich euch Glück und Erfolg und ihr könnt es vollbringen, wenn ihr nur fest daran glaubt und nie die Hoffnung aufgebt.“ Ihr Horn leuchtete und sie verschwand so rasch, wie sie erschienen war. Verwundert sah sich Leon um, doch von der Königin fehlte jede Spur.
    „ Können wir jetzt spielen?“, der kleine farbige Elf war
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