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Auge um Auge (German Edition)

Auge um Auge (German Edition)

Titel: Auge um Auge (German Edition)
Autoren: Jenny Han , Siobhan Vivian
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es um Geschenke geht, ist sie wirklich wie ein wildes Tier. »Daddy hat uns Corsagen geschickt!«, kreischt sie und schiebt sich sogleich eine übers Handgelenk. Eine violette Orchidee, die perfekt zu ihrem Kleid passt.
    Rennie schaut mir über die Schulter, während ich meine Corsage aus der Schachtel nehme und über die Hand streife. Meine Orchidee ist blassrosa. »Wie schön!«, sagt Rennie leise. Sie ist neidisch, kein Zweifel.
    Als ich mich umdrehe, sehe ich, wie Nadia gerade meine Handtasche aufmacht. Ich stürze mich auf sie und schreie sie an: »Lass meine Tasche los!«
    Nadia starrt mich mit offenem Mund an. Ich reiße ihr die Tasche regelrecht aus der Hand. »Kein Lippenstift, habe ich gesagt!« Mir zittern die Hände.
    Nadia weicht zurück. »Tut mir leid.«
    Rennie sieht mich verwundert an. »Sei mal locker, Lil.«
    Mom macht ein Foto von Nadia und mir mit unseren Corsagen und mailt sie gleich an Dad. Kurz darauf kommt auch schon Nadias Ballpartner, um sie abzuholen. Sie wollen zusammen zum Haus einer Freundin. Er hat auch eine Corsage für sie, sodass sie jetzt an jedem Handgelenk eine trägt. Klar, dass Mom sie bittet, sich für ein Foto auf den Stufen vor dem Eingang aufzustellen. Nadia hakt sich bei ihm unter und lächelt in die Kamera. Mit ihren hohen Absätzen ist sie gerade so groß wie er.
    Als die beiden aufgebrochen sind, bringen Ms. Holtz und meine Mutter Rennie und mich in Moms Wagen hinüber zu Ashlin, wo die Mietlimo schon vorgefahren ist.
    PJ , Reeve und Alex stehen leicht verlegen herum und lassen PJ s mit Wodka gefüllte Wasserflasche kreisen. Alle tragen sie Anzüge. Reeves anthrazitgrauer sitzt an den Schultern etwas eng – bestimmt ist es derselbe, den er schon in unserem Junior-Jahr zu einem Schulball anhatte.
    PJ hat diese verrückte Plastiksonnenbrille auf der Nase, die er angeblich so cool findet, auch wenn er sie für fünf neunundneunzig bei Beachcombers erstanden hat.
    Alex ist der Einzige, der so aussieht, als fühlte er sich wohl in seinem Anzug. Der ist auch sehr schick, schwarz, dazu trägt er eine graue Krawatte, die Schuhe sind blitzblank poliert. Alex geht oft mit seiner Familie zu irgendwelchen Veranstaltungen oder Einladungen, bei denen elegante Kleidung erwünscht ist. Das weiß ich, weil seine Mutter uns oft einlädt mitzukommen.
    Reeves Mom befestigt Rennies Corsage am Kleid, eine Rose in leuchtendem Pink mit etwas Schleierkraut. Rennie ist ausgeflippt, als Reeve sie ihr überreicht hat. Sie ist aufgesprungen und hat ihn auf die Wange geküsst. Dabei ist er ganz sicher nicht in einen Blumenladen gegangen und hat so was gesagt wie Diese Rose passt perfekt zu den Schuhen meiner Partnerin. Garantiert hat seine Mutter sie ausgesucht.
    Ashlin sieht wunderschön aus in einem kurzen Kleid im Empirestil mit einem schwingenden Rock aus mehreren Lagen cremefarbener Seide. Die Farbe unterstreicht noch ihre sonnengebräunte Haut. Dazu trägt sie Riemchenschuhe aus mattgoldenem Leder. Die Haare hat sie ineinandergedreht und hochgesteckt, dazwischen einige winzige Zöpfchen. Sie wird eine großartige Homecoming-Queen abgeben. Ich hoffe bloß, dass Reeve ihr den großen Moment nicht völlig versaut. Kat hat gesagt, ein paar große Tropfen E würden ausreichen, aber vielleicht nehme ich nur einen einzigen. Ich will ja nicht, dass er ihr noch übers Kleid kotzt oder so.
    Ashlins Mom führt uns zu den Stufen vor dem Eingang. Wir stellen uns auf, und ich finde mich neben Reeve wieder. Er wirft mir einen kurzen Blick zu, dann geht er ans andere Ende unserer Gruppe und legt einen Arm um Rennie. Alle rücken ein Stück zur Seite, um Platz für ihn zu machen.
    Nach den Gruppenfotos ruft Rennie: »Und jetzt Paare!«
    Ich gehe die Stufen hinunter. Rennie und Reeve schmiegen sich aneinander. Er legt ihr den Arm um die Taille und flüstert ihr etwas ins Ohr, sie wirft den Kopf in den Nacken und lacht.
    Mrs. Lind zückt ihre Kamera und sagt: »Lillia! Stell dich doch mal neben Alex.«
    Ich drehe mich um.
    Alex wird rot. »Wir gehen nicht zusammen auf den Ball, Mom.«
    Mrs. Lind hält die Kamera vors Gesicht. »Ich weiß, aber ihr zwei seht so hübsch aus zusammen, stimmt’s, Grace?«
    Meine Mutter nickt zustimmend. »Schick mir eine Kopie davon, Celeste.«
    »Natürlich«, sagt Mrs. Lind und dirigiert uns an die geeignete Stelle.
    Alex stellt sich neben mich, und wir lächeln in die Kamera.
    »Ein bisschen näher«, drängt Mrs. Lind. »Leg den Arm um sie, Alex.«
    Seufzend legt Alex mir
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