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Aromatherapie fuer Sie

Aromatherapie fuer Sie

Titel: Aromatherapie fuer Sie
Autoren: Eliane Zimmermann
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zunächst einmal durch die Nase.

Der Mensch ist und bleibt ein »Nasentier«
    Auch wenn wir es nicht immer direkt wahrnehmen, unsere Sprache bringt es auf den Punkt: Wenn wir so richtig die Nase voll haben und es uns wirklich stinkt, dann beziehen wir uns unbewusst auf den Teil unseres Gehirns, der sowohl mit der Verarbeitung von Gefühlsregungen als auch mit dem Sortieren von Gerüchen befasst ist – gleichzeitig.
    Das eine kann ohne das andere nicht ablaufen. Inzwischen hat es sogar den Nobelpreis für Medizin für diese Erkenntnisse gegeben. Umgekehrt sollte der Rückschluss möglich sein, dass ich als Reaktion auf das Gefühl, dass »es mir gewaltig stinkt«, die gegenteilige Maßnahme ergreifen kann. Also bringe ich meine kleine Welt zum duften, und alles wird gut. Zumindest finde ich dann wieder zu Balance und Wohlbefinden. Klingt logisch, oder?
    Wir Menschen sind duftgesteuerte Wesen, deren Existenz ohne Duftmoleküle erst gar nicht beginnen könnte. Dort nämlich, wo Eizelle und Spermien sich finden müssen, weisen Duftstoffe den Weg. Erst vor wenigen Jahren wurde an der Ruhr-Universität Bochum entdeckt, dass jede reife weibliche Keimzelle einen maiglöckchenartigen Duft (Bourgeonal) aussendet. Diesen Duft erkennen die männlichen Samenzellen ähnlich wie die Riechzellen in unserer Nase und finden so den Weg zum Ziel. Nur so kann Befruchtung stattfinden! Umgekehrt weiß man, dass Spermien, denen der Stress des Lebens stinkt, die also nicht mehr richtig riechen können, ihren Job nur unzuverlässig verrichten können.
Bindung durch Duft
    Wenn alles nach Plan gelaufen ist und sich ein Embryo entwickelt, ist dieser bereits zwischen dem 42. und 52. Lebenstag mit der Fähigkeit zu riechen ausgestattet. Und das, was er dann im Laufe der nächsten 7 gemütlichwarmen Monate in der Geborgenheit des Fruchtwassers zu schnuppern bekommt, wird seine späteren Geruchsvorlieben beeinflussen. Man kann beispielsweise nachweisen, dass Neugeborene, deren Mütter in der Schwangerschaft viel Knoblauch aßen, ihr Köpfchen in Richtung eines Knoblauchduftes bewegen, wenn man ihnen eine Auswahl von unterschiedlichen Düften präsentiert. Winzige Duftpartikel von Geruchsstoffen können also bis ins Fruchtwasser gelangen.
    Es wird vermutet, dass die Natur auf diese Weise bereits für eine vorgeburtliche Bindung sorgt, denn man kann in ähnlichen Versuchen auch zeigen, dass der kleine Mensch in der Lage ist, seine Mutter an ihrem natürlichen Körpergeruch zu erkennen.
    Ab der ersten Lebenssekunde werden wir also buchstäblich von Düften begleitet. Möglicherweise versetzen uns manche Gerüche in die Zeiten der vorgeburtlichen Geborgenheit zurück, ohne dass uns dies bewusst wird. Vielleicht imitieren wir bei der Benutzung von Parfüms und Kosmetik naturgegebene Bindungsmechanismen – zumindest unsere Attraktivität auf das andere Geschlecht versuchen wir zu erhöhen.
    Etwas Erstaunliches geschieht Frauen, welche die empfängnisverhütende »Pille« nehmen: Unter dem Einfluss des Hormons wählen sie oft den »falschen« Partner. In einem Versuch mit Trennungspaaren stellte sich heraus, dass die Nasen der Frauen nach Absetzen der Pille den Geruch ihres Partners anders wahrnahmen – und ihre Männer plötzlich buchstäblich nicht mehr riechen und damit nicht mehr leiden konnten. Andere Experimente zeigen, wie moderne Frauen auf bestimmte männliche Düfte (an getragener Kleidung) reagieren, sie können beispielsweise Angstschweiß von Erotikschweiß allein durch Riechen zuverlässig unterscheiden.
    WISSEN
    Qual der Wahl
    An zahlreichen Experimenten mit Tieren wurde bereits bewiesen, dass ihre Partnerwahl mithilfe des genetisch festgelegten Körperduftes erfolgt. Nagetiere erschnüffeln sich sozusagen einen Sexualpartner mit möglichst gegensätzlicher genetischer Ausstattung, sodass die Nachkommen besser an die Umwelt angepasst sind als die Vorfahren.
Sinn für duftende Details
    Der Mensch verfügt über auffallend viele Gene, die für ein sehr komplexes Wahrnehmen von ganz unterschiedlichen Gerüchen sorgen. Diese Tatsache führt Wissenschaftler zu der Annahme, dass der Geruchssinn keineswegs ein antiquierter oder gar verlorener Sinn ist. Zudem werden die Zellen, die für diese Fähigkeit ausgestattet sind, alle 4 Wochen ausgewechselt. Mit etwas Übung kann ein Mensch tausende von Düften bewusst unterscheiden lernen. Auf der unbewussten Ebene allerdings können wir darum auch mehr an der Nase herumgeführt werden, als uns lieb
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