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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott
Autoren: Peter F. Hamilton
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und leuchtete mit ihren Scheinwerfern hinein.
    – Das Vestibül auf der anderen Seite ist unbeschädigt, sagte sie schließlich. – Das Ding muß also irgendwo dort drin sein.
    – Das denke ich auch.
    – Bist du sicher?
    – Ich bin ein Geist, kein Hellseher.
    – Du weißt genau, was ich meine.
    – Ja. Aber ich fühle mich im Augenblick ganz in Ordnung.
    Erentz kniete nieder und begann, mitgebrachte Sensoren von ihrem Gürtel loszuhaken, um sie anschließend auf einen Teleskopstiel zu schrauben. – Ich möchte zuerst einen optischen und infraroten Scan durchführen, mit spektralen und Partikelinterpretationsprogrammen und ohne aktive Elemente.
    – Versuch auch einen magnetischen Scan, schlug die Persönlichkeit vor.
    – Einverstanden. Erentz fügte einen weiteren Sensor zu dem kleinen Bündel am Ende der Stange hinzu, dann blickte sie sich zu Dariat um. – Alles in Ordnung?
    Dariat nickte. Sie streckte den Stab vorsichtig aus. Dariat benutzte seine Affinität, um sich die Ergebnisse des BiTek-Prozessors, der die Sensoren steuerte, direkt übermitteln zu lassen. Er sah das bleiche Bild einer frostüberzogenen Wand vorbeigleiten. Es war überlagert von durchsichtigen farbigen Schichten, die in spektralen Mustern schimmerten – Resultate der Analyseprogramme, mit denen Dariat nicht das geringste anfangen konnte. Er veränderte seinen Fokus und blendete alles bis auf die rohen visuellen und infraroten Daten aus dem Affinitätsband aus und beobachtete, wie der Rand des Lochs in der Wand vorüberglitt.
    Dann nichts mehr. – Funktionieren die Sensoren noch? fragte er.
    – Ja. Aber dort drinnen gibt es absolut keine Strahlung. Kein Licht, kein Infrarot, überhaupt keine elektromagnetischen Emissionen. Das ist sehr eigenartig, die Wände sollten ein infrarotes Signal aussenden, ganz gleich, wie kalt sie sind. Es ist, als hätte der Besucher eine Art energetischer Barrikade über das Loch gelegt.
    – Dann laß uns auf aktive Methoden umschalten, schlug Dariat vor. – Vielleicht Laserradar?
    – Es wäre einfacher, wenn du einen Blick hineinwerfen könntest, meldete sich die Persönlichkeit zu Wort.
    – Ganz bestimmt nicht! Du weißt schließlich nicht, ob es nur eine energetische Barrikade ist. Es könnte genausogut der Besucher selbst sein, der sich hinter der Wand versteckt!
    – Wenn er so nah wäre, würdest du ihn ganz bestimmt spüren.
    – Auch das wissen wir nicht.
    – Hör endlich auf herumzuunken wie eine alte Frau und steck deinen Kopf durch das Loch!
    Erentz hatte den Teleskopstab bereits zurückgezogen. Von ihr konnte er keine Unterstützung erwarten.
    – Also gut, ich sehe nach. Das Gefühl war noch schlimmer als damals, als er in Anders Bospoorts Appartement die Selbstmordpille genommen hatte. Damals hatte er wenigstens eine halbwegs genaue Vorstellung von dem besessen, worauf er sich einließ. – Leuchte mit soviel Licht hierher, wie du nur kannst, sagte er zu Erentz.
    Sie hakte die Sensoren wieder in ihren Gürtel, dann zog sie die Laserpistole und einen kleinen Leuchtraketenwerfer. – Ich bin soweit.
    Beide gingen zur anderen Seite des Vestibüls, von wo aus Dariat einen besseren Winkel zur Annäherung hatte. Erentz richtete ihre Helmscheinwerfer auf das Loch, während er über den Boden darauf zu kroch. Es war nicht das geringste zu erkennen.
    Die Scheinwerfer hätten auch auf einen kalten Neutronenstern leuchten können, sowenig wurde von dem ausgesandten Licht reflektiert.
    Dariat stand inzwischen genau gegenüber dem Loch in der Wand. – Scheiße. Vielleicht ist es ein Ereignishorizont. Ich kann nicht das geringste sehen.
    Es war, als wäre das Universum hinter dem Loch zu Ende. Ein unbehaglicher Gedanke angesichts der Lage, in der sie steckten.
    – Dann gehen wir über zu Phase zwei, sagte Erentz. Sie brachte ihren Leuchtkugelwerfer in Anschlag und zielte damit auf das Loch. – Wollen doch mal sehen, ob wir damit mehr erkennen können.
    – Vielleicht sollten wir nicht so voreilig handeln, sagte Dariat hastig.
    – Meinetwegen, unterbrach die Habitat-Persönlichkeit beißend. – Und wenn du schon von draußen nichts erkennen kannst – warum gehst du nicht einfach hinein und siehst dich um?
    – Ich meine ja nur, das ist alles. Es kann schließlich nicht schaden, vorsichtig zu sein.
    – Wir haben jede Vorsichtsmaßnahme ergriffen, zu der wir in der Lage sind. Erentz, schieß die verdammte Leuchtkugel ab.
    – Halt, warte! Dariat hatte eine Bewegung in dem Vorhang aus Schwärze
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