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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott
Autoren: Peter F. Hamilton
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Ein junger Mann in schwarzem Pelzmantel, mit einer Armbrust über der Schulter. Er blieb unmittelbar unter der Luke stehen und stemmte die Hände in die Hüften, während er zu André hinaufgrinste.
    »Einen wunderschönen guten Morgen auch, Sir, Charles Montgomery David Filton-Asquith, zu Ihren Diensten«, sagte er. »Willkommen in Happy Valley.«
     
    Das Badewasser war durchsetzt mit dem Aroma von Mandarinen; Schaum bedeckte die Oberfläche wenigstens zehn Zentimeter dick. Ione sank mit zufriedenem Stöhnen in das blutwarme Wasser, bis nur noch ihr Kopf zu sehen war.
    – Oh, tut das gut.
    – Du solltest dich häufiger entspannen, tadelte Tranquility. – Ich kann die meisten Aktivitäten sehr gut alleine überwachen.
    – Ich weiß. Aber alle wollen das Persönliche; ich fühle mich allmählich fast wie eine Hebamme, nicht wie eine absolute Herrscherin. Und ich habe immer noch nicht entschieden, was aus dem Laymil-Forschungszentrum werden soll.
    – Der größte Teil des Personals ist sowieso nur von den verschiedenen Universitäten beurlaubt. Es ist nicht schwer, das Institut entsprechend zu verkleinern.
    – Sicher. Aber ich habe das Gefühl, als sollten wir seine Ressourcen besser nutzen. Es in etwas Neues verwandeln. Schließlich – rein technisch betrachtet – sind wir beide dieser Tage ohne richtige Arbeit.
    – Eine merkwürdige Sichtweise.
    – Sieh den Tatsachen ins Auge, wir müssen uns etwas Neues suchen. Ich habe nicht die geringste Lust hierzubleiben. Sie ließ die Bilder von den externen Sensoren des Habitats in ihrem Bewußtsein aufsteigen. Im Orbit um den Jupiter wimmelte es von Raumschiffen, sowohl Voidhawks als auch Adamistenschiffe. Zwei riesige Industriestationen, die auf organische Synthese spezialisiert waren, wurden hinüber nach Aethra transportiert, wo sie die Schäden reparieren würden, die die Schale des jungen Habitats erlitten hatte. Joshua hatte sämtliche mehr als vierzig juvenilen Habitate aus den Koloniesystemen der Stufe eins in den Orbit über den herrlichen orangefarbenen Gasriesen transferiert.
    – Dieses Sonnensystem wird das Herz der Revolution werden, sagte Tranquility.
    – Ein weiterer Grund, warum wir woanders hingehen sollten. Wie ist dein gegenwärtiger Status? Ihr Bewußtsein trieb durch das Habitat, kontrollierte die langen Induktionskabel, die Parklandschaft, die axiale Lichtröhre, den weiten Ring aus Energiemusterzellen. Noch immer lieferten die Fusionsgeneratoren auf dem Andocksims siebzig Prozent der Energie Tranquilitys. – Was hältst du davon, einen weiteren Sprung zu machen?
    – Wohin? fragte Tranquility.
    – Ich denke, es ist an der Zeit für dich und mich, nach Hause zurückzukehren.
    – Nach Hause?
    – Kulu.
    – Soll das vielleicht eine obskure Bemühung sein, den Thron zu übernehmen? Deine Königlichen Cousins werden einen kollektiven Herzschlag erleiden.
    – Aber sie können mich wohl kaum vertreiben, nicht nach unserem Beitrag zu dieser Befreiungskampagne. Rein technisch betrachtet sind wir ein Fürstentum des Königreichs. Außerdem gibt es eine ganze Reihe von Helium-III-Stationen im Orbit um den Tarron. Ich bin sicher, die Besatzungen würden lieber für uns arbeiten. Letztlich sind wir für jedes Sonnensystem ein äußerst wertvoller Aktivposten.
    – Wieso?
    – Weil wir die Revolution voranbringen. Wir sind BiTek, und Kulu ist eine der Kulturen in der Konföderation, die BiTek bisher am stärksten abgelehnt haben. Trotzdem haben sie beim ersten Anzeichen von Problemen nicht gezögert, BiTek-Technologie einzusetzen. Das ist eine Schwachstelle, die wir mit unserer Gegenwart noch weiter öffnen können. Diese lächerliche technologische Trennung muß endlich aufhören. Sie hilft niemandem. Das ist die Chance auf den Neuanfang, von dem ich gesprochen habe. Eine weitere kleine Veränderung, die ihren Teil zum Momentum der allgemeinen kulturellen Reformen beitragen wird.
    – Das wird bestimmt nicht einfach.
    – Das weiß ich auch. Aber du mußt zugeben, es ist schrecklich ruhig geworden, seit Joshua nicht mehr bei uns ist.
    – Das erscheint mir immer noch am unglaublichsten von allem. Einfach die Lady Macbeth seinem Bruder zu übergeben und mit der Raumfahrt aufzuhören. Wird er auf Norfolk glücklich sein? Es ist ein sehr ruhiger, friedlicher Planet.
    Ione lachte und griff nach einem Kristallglas mit Norfolk Tears.
    Sie betrachtete das berühmte Getränk, als wäre es der letzte Tropfen im Universum. – Ich schätze, mit der Ruhe für
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