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Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Titel: Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)
Autoren: Carla Cassidy
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gearbeitet hatten, wenn sie Zeit dazu fanden. Es war ein Bild mit Engeln. Dutzende von ihnen im weißen Gewand und mit einem Heiligenschein.
    Als er es aus dem Geschäft mitbrachte, hatte Max gescherzt, dass er, da er seine Jungen sonntagmorgens nie pünktlich zur Kirche aus dem Bett bekam, ihnen eben die Engel ins Haus geholt hatte.
    An jenem Abend waren die Jungen zu einem Fußballspiel gegangen, und Max hatte allein zu Hause gesessen, an dem Puzzle gearbeitet und ferngesehen.
    Die Polizisten hatten geklopft, und als er in ihre Gesichter sah, wusste er, dass etwas Schlimmes passiert war. Ein betrunkener Autofahrer. Ein Unfall. Die Jungen im Auto eingeschlossen, und ein Brand. Tot. Seine Babys. Seine Söhne. Beide im Feuer umgekommen.
    Max erstickte ein Schluchzen, das Bedürfnis zu trinken – zu flüchten, zu vergessen – war so übermächtig, dass es ihm fast die Eingeweide zerriss. Doch er gab nicht nach. Er wollte nüchtern sein, wenn die Jungen aus dem Haus kamen. Er wollte nicht nach Alkohol stinken, wenn er sie wieder in den Armen halten konnte.
    Er hatte nie die Hoffnung aufgegeben, dass sie irgendwann wieder zusammen sein würden. Und jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit. Also wartete er.

    Tyler betrachtete Eleanor Stankos Leiche. Ein Bauchschuss hatte sie getroffen, und sie war einen langsamen, schmerzhaften Tod gestorben. Vor einer halben Stunde war es Nick Barnes gelungen, Elliot Stanko zum Aufgeben zu überreden.
    Die trauernden Großeltern, die Eltern von Eleanor Stanko, hatten die Kinder mitgenommen, während die Ermittler vom Morddezernat ins Haus kamen und Elliott in Handschellen abgeführt wurde.
    Eine leere Scotch-Flasche stand auf dem Küchentisch, daneben befanden sich ein paar Linien Kokain. Wut, die von Drogen und Alkohol angeheizt war, hatte eine Geschichte ohne einen glücklichen Ausgang geschrieben. Tyler bekam solche Tragödien immer wieder mit und fragte sich, wann die Menschen endlich begreifen würden, dass diese Art von Gewalt keine Probleme löste.
    »Der Fall hier gibt uns wenigstens keine Rätsel auf«, sagte Jennifer, die jetzt ebenfalls in die Küche kam.
    »Mir ist es immer wieder ein Rätsel, wie es so weit kommen kann«, erwiderte er.
    »Und das treibt dich an – die Frage nach dem Warum, die hinter jedem Mordfall steckt. Mich treibt sie auch an.« Sie warf einen angewiderten Blick auf den Tisch. »Ich verstehe nicht, warum Leute Drogen nehmen. Ich schätze, es fällt mir auch ohne chemische Suchtstoffe schon schwer genug, klar zu denken.«
    Tyler nickte. »Diesen Fall können wir bald zu den Akten legen.« Er griff nach seinem Handy und sah, dass er einen Anruf versäumt hatte.
    Er gab die Nummer der Mailbox ein. »Tyler, ich bin’s.« Annalises Stimme ertönte aus der Leitung. »Charlie ist verschwunden, und ich fahre zu meiner Wohnung und sehe nach, ob er dort ist. Jetzt ist es dreiundzwanzig Uhr fünfzehn. Bis du heimkommst, liege ich vermutlich längst wieder im Bett und schlafe.«
    Er unterbrach die Verbindung und sah auf die Uhr. Es war fast null Uhr dreißig. Annalise müsste schon längst zu Hause sein. Wahrscheinlich schlief sie schon.
    Er zögerte kurz, dann rief er sie auf dem Handy an. Es klingelte sechsmal, dann wurde er zur Mailbox umgeleitet. Vermutlich schlief sie so fest, so dass sie das Klingeln nicht hörte, sagte er sich. Doch ein ungutes Gefühl ließ ihm keine Ruhe. Er rief noch einmal an. Sechs Klingelzeichen, dann meldete sich die Mailbox.
    »Kannst du hier allein einpacken?«, fragte er Jennifer.
    »Klar. Warum, gibt’s ein Problem?«
    »Ich möchte jetzt nach Hause fahren und nach Annalise sehen. Ich weiß nicht, aber ich habe da so ein komisches Gefühl.«
    Jennifer musterte ihn besorgt. Im Lauf ihrer gemeinsamen Zeit als Partner hatte sie gelernt, seine Instinkte zu respektieren und seine »komischen Gefühle« zu fürchten. »Soll ich mitkommen?«
    »Nein, wahrscheinlich ist alles in Ordnung. Ich melde mich später noch einmal bei dir.« Er drehte sich um und verließ die Wohnung.

24. Kapitel
    D em Klopfen über der Decke des Aufzugs folgte ein Geräusch, das nach einer Brechstange klang. Annalise hob den Blick, und Panik erfasste sie, als sie die kleine Falltür an der Decke des Aufzugs sah.
    Er war da … und versuchte, in die Kabine einzudringen. Wenn ihm das gelang, saßen sie wie Tiere in der Falle. Sie mussten hier raus. Sie mussten auf der Stelle den Fahrstuhl verlassen. Sie drückte die Nothalt-Taste, um die Sperrung
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