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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)
Autoren: Liesa Maria Nagel
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vorbei. Angel sah ihm stirnrunzelnd nach.
    „Was? Hast du etwa ein Problem damit?“ Ihre Stimme war bitterkalt und machte Claude rasend vor Wut.
    Sie sah ihm eiskalt in die Augen und Claude sah, dass der Raum dunkler wurde, als sie beide sich in ihrer Wut hochschaukelten.
    „Ich glaube, es war keine gute Idee dich herzurufen. Ich finde das, was ich dich fragen wollte, schon alleine heraus.“
    Was sie ihn fragen wollte? Was zur Hölle sollte das hier eigentlich?
    Claude war kurz davor, völlig die Beherrschung zu verlieren. Zitternd und bebend vor Wut stand er so dicht vor ihr, dass sich ihre Nasen fast berührten. Sie wich nicht einen Zentimeter vor ihm zurück und blieb kalt und unbewegt, wie ein Eisblock.
    „Weißt du was?!“, zischte er, „Ich bin nicht gekommen, weil du mich gerufen hast, sondern weil ich es so wollte. Ich stelle dich heute vor deine allerletzte Wahl. Entweder du entscheidest dich für diese Kreatur, die sich Ira nennt und für den du nur ein Zeitvertreib bist oder du gehst zu dem einzigen Mann auf dieser Welt, der dich wirklich aus ganzem Herzen liebt. Überlege dir gut, was du jetzt sagst!“
    Von einem Herzschlag auf den nächsten wurde aus Angels arktischem Ausdruck, ein mitleidiger, schwermütiger Blick.
    „Du liebst mich nicht, und das weißt du, Claude. Der einzige Mann, der mich wirklich liebt auf dieser Welt hat mir heute Nacht seine Seele geschenkt.“
    Claude sog scharf die Luft ein. Für eine oder zwei Sekunden wurde das Zittern so schlimm, dass er glaubte, jeden Moment wahrhaftig zu implodieren. Er hoffte sogar, dass sich sein schwarzer, verdorbener Leib einfach in ein noch schwärzeres Loch verwandeln und ihn ins Nichts saugen würde.
    Aber nichts geschah.
    Natürlich ...
    Claude atmete tief durch und beruhigte sich. Er ließ die Fäuste sinken, entspannte die Schultern. Senkte den Blick.
    Die Stimme sprach beruhigende Worte zu ihm.
    „Das ist also deine endgültige Antwort?“, fragte er leise. Er musste nicht sehen, dass sie nickte. Er wusste es auch so.
    „Gut“, sagte er dann und eine dichte, rabenschwarze Wolke sammelte sich um ihn. Nein, eigentlich keine Wolke. Seine Schatten. Langsam kroch die Dunkelheit an seinen Beinen empor.
    „Wenn du dich so entschieden hast. So sei es. Trage die Konsequenzen deiner Entscheidungen selbst.“
    Und damit löste er sich auf und verschwand aus IraHaus.
     
    *
     
    Claudes Auftritt hing mir noch Stunden später nach. Kaum, dass er verschwunden war, war ich lange und heiß duschen.
     
    Als Claude im Zimmer stand und ich seine unglaubliche Begierde nach mir gerochen hatte, war in meinem Kopf eine Sicherung durchgeknallt und ich hätte mir beinahe genommen, wonach mein Körper verlangte.
    In letzter Sekunde hatte ich mich gefangen. Als Claude mich vor die Wahl stellte, hatte ich erneut begriffen, warum wir nicht zusammen sein konnten..Ich war kaum wieder angezogen, da klopfte es an der Zimmertür.
    „Ja!“, rief ich und Robin trat ein. Ihr Blick war misstrauisch, die Stirn in tiefe Falten gelegt.
    „Sag mal, habe ich das eben richtig gespürt? War Claude tatsächlich hier?“
    Ich stieß einen bitteren Fluch aus. „Ja, aber nicht um mir meine Fragen zu beantworten.“
    Robin seufzte, als sie in meinem Blick die unausgesprochenen Tatsachen las. Wieder einmal bewies sie, warum ich sie so gern hatte. Sie ging nicht darauf ein, sondern ließ es dabei bewenden.
    „Lear hat angerufen. Er hat einen neuen Auftrag für uns. Ein Priester.“ Sie grinste. „Das wird ein echtes Leckerchen – Was ist denn mit dir los? Warum wirst du denn so blass?“
    Ich schaffte es kaum bis ins Bad. Plötzliche Übelkeit und Schwindel hatten mich ergriffen. Wie aus dem Nichts waren meine Knie weichgeworden und mein Körper beschloss, sich von seinem Abendessen zu trennen.
    Keuchend hing ich neben der Toilette und nahm das feuchte Tuch an, das Robin mir reichte.
    „Was war das denn?“, krächzte ich, als ich wieder Luft bekam. Immer noch wühlte die Übelkeit in meinem Inneren, aber da mein Magen jetzt leer war, gab es nichts mehr, was ich noch hochwürgen konnte.
    Robin setzte sich neben mir auf den Wannenrand. „Handgelenk her“, sagte sie in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete.
    „Was?“, brachte ich zwischen zwei gequälten Atemzügen hervor.
    „Jetzt sofort!“, zischte Robin und ich streckte knurrend den Arm aus.
    „Autsch! Verdammt! Warn mich doch wenigsten vor, wenn du mich schon beißen musst!“
    Ich hatte den Kopf
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