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Analog 05

Analog 05

Titel: Analog 05
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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überhaupt nichts über diese Rasse.
    Dann fragen Sie mich doch einfach, dachte es zurück.
    „Lassen Sie das sein!“ rief Sherrill erschreckt.
    „Verzeihung“, knarrte der Stimmgeber, der an der Seite des Automatikrollstuhles hing.
    „Ich möchte Sie auch um Entschuldigung bitten“, sagte Sherrill, als er sich wieder gefaßt hatte. „Wir haben hier nur äußerst selten mit Telepathen zu tun.“
    „Bei den Löhnen, die Sie zahlen, werden Ihnen auch in Zukunft nicht viele begegnen.“ Der Stimmgeber quietschte – Gelächter.
    Humor unerwünscht? fragte es. Verzeihung. Ich hoffe, daß ich mir dadurch nicht meine Einstellungschancen verdorben habe.
    „Entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick“, sagte Sherrill und sprang auf. „Ich bin gleich zurück.“
    Nachdem er sein Büro verlassen hatte, stürmte Sherrill zum Verwaltungstrakt hinüber, tauchte unter dem Arm der Sekretärin hindurch, stieß den Leibwächter zur Seite und platzte unangemeldet in das Büro des Vizepräsidenten der Personalabteilung.
    „Max! Ich brauche Hilfe. Du mußt mir aus der Patsche helfen!“
    Der Vizepräsident ruhte dicht unter der Decke auf seinem Schwebefeld. Langsam schwenkte er jetzt herum und starrte in die weit aufgerissenen, gehetzten Augen seines Untergebenen. „Was ist denn los, Richard?“
    „In meinem Büro ist ein Boötianer.“
    „Tatsächlich?“
    „Eine stinkende grüne Hafermehlpampe in einem rollenden Liegestuhl, darum handelt es sich!“
    „Was will er denn?“
    „Einen Job! Was denn sonst? Max, was soll ich denn jetzt tun?“
    „Tun? Wieso? Ein Einstellungsgespräch führen, natürlich.“
    „Ein Einstellungsgespräch?“ Sherrills Gesicht lief rot an. „Wie ist die Verhandlung der Executive Transportgesellschaft ausgegangen? Dieser Cetaner hat doch nicht etwa gewonnen?“
    „Wir wollten gerade einen kurzen Bericht darüber verteilen“, sagte Max leise.
    „Oh nein!“
    Der Vizepräsident machte eine Handbewegung, und aus einem Schlitz in seinem Schreibtisch schob sich ein Papierbogen, faltete sich zu einer Raumgleiterform und flog mit der Spitze voran in Richtung auf Sherrills Brust.
    „Ein neuer Schreibtisch?“
    „Von Arkturus. Mit Mikroschwerefeld.“
    „Wie drollig“, sagte Sherrill. Er las die Notiz:
    TRANS-HELICAL Leuchtkörper GmbH
    Niederlassungen auf fünf Welten
     
    An alle leitenden Angestellten und die Mitarbeiter der Personalabteilungen.
     
    Im Zusammenhang mit der jüngsten Entscheidung des Solargerichtshofes seien alle unsere Mitarbeiter, die mit der Vergabe von Stellen und Beförderungen befaßt sind, daran erinnert, daß unsere Firma sich eindeutig zum Prinzip der Gleichbehandlung aller intelligenten Wesen bekennt, ohne Rücksicht auf unterschiedliche biologische Hintergründe. Sobald wie möglich werden Ihnen genaue Richtlinien übermittelt werden. In der Zwischenzeit sind alle Bewerbungen von Außerirdischen sorgfältig zu prüfen. Ebenso werden wir unsere Bemühungen bei der Beschäftigung von Delphinen verstärken.
    Aktenz.: 238-44(b)
     
    „Oh“, sagte Sherrill schlicht.
    „Für Sie bedeutet es eine Beförderung, Ricky. Leiter der Einstellungsabteilung für Außerirdische. Fünf Föderationseinheiten mehr im Jahr. Sie müssen den Leuten die Sache schmackhaft machen. Natürlich wird es Angestellte geben, die ohnmächtig werden oder sich über den Geruch beschweren. Primitiver, nackter Rassenhaß wird entstehen. Klar, einige von diesen Wesen würden sich von Menschenfleisch ernähren, wenn sich eine Gelegenheit böte, aber Sie müssen unseren Leuten klarmachen, daß solche Kleinigkeiten keine Rolle spielen. Wir haben Verträge mit der Regierung, und die wollen wir nicht verlieren.“
    Sherrill schluckte schwer und nickte.
    „Sie sind ein braver Junge.“
     
    „Entschuldigen Sie, daß ich Sie so lange warten ließ“, sagte Sherrill, während er wieder hinter seinen Schreibtisch schlüpfte. Er tippte ein paar Codes in sein VDT-Gerät ein, und die Wand hinter ihm verschwand. An ihrer Stelle erschien jetzt ein Stereobild der Boötes-Konstellation. Sein Besucher gurrte vor Entzücken.
    „Nun, dann wollen wir einmal Ihre besondere Eignung ermitteln“, verkündete Sherrill. „Wie lautet Ihr voller Name?“
    Der Stimmgeber knackte und kratzte wie eine Ameise auf dem elektrischen Stuhl.
    „Stimmt etwas nicht?“
    „Sie haben nach meinem Namen gefragt.“
    „Oh … äh … natürlich! Äh, könnten Sie ihn vielleicht buchstabieren?“
    Fünf Minuten später hatte
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