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Alles für ihn - Band 4

Alles für ihn - Band 4

Titel: Alles für ihn - Band 4
Autoren: Megan Harold
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    Ich atme einmal tief ein und stürze mich in ein lebhaftes Gespräch mit Paul.
    Wirklich, Schauspielerin.

3. Schlag auf Schlag
    Seit ein paar Stunden umgibt mich Dunkelheit. Ich habe eine schlechte Nacht und fehlenden Schlaf vorgeschoben, um mich unter der Schlafmaske, die mir die Flugbegleiterin gegeben hat, auszuklinken. Eigentlich könnte ich den Flug in diesem Luxus-Jet genießen, doch Pauls Anwesenheit und sein ewiges Gerede haben mich zu dieser vorgetäuschten morgendlichen Siesta gezwungen. Ich habe die Gelegenheit, mich zu schonen, genutzt und weiche dennoch nicht von seiner Seite. Kurz vor der Landung tue ich so, als würde ich aufwachen, und wende mich sofort dem Fenster zu. Schließlich muss ich ja nicht die ganze Zeit reden …
    Glücklicherweise ist Paul mit seinem Telefon beschäftigt. Ich gebe mich also damit zufrieden, dem Fahrer hinterherzulaufen und mich in den Wagen zu setzen, der uns direkt auf dem Rollfeld abholt. Beinahe bedaure ich es, nicht in der Warteschlange der Taxis zu stehen … Paul kommt dazu und unmerklich drücke ich mich näher an die Autotür auf meiner Seite, um etwas mehr Abstand zwischen uns zu schaffen.
    „Eléa, ich habe Ihnen eine Suite im Ritz reserviert. Ich wohne nie woanders, wenn ich nach New York komme.“
    „Ich“? Paul macht seine Reservierungen selbst? Dass ich nicht lache …
    „Wissen Sie, Paul, mein Bruder lebt hier, er hätte mich bei sich unterbringen können.“
    „Und damit riskieren, dass Sie sich in dieser großen Stadt verlaufen? Ich weiß ja, dass Ihnen Ihr Auftrag am Herzen liegt, doch sehen Sie diesen Aufenthalt hier doch auch als … Kurzurlaub an.“
    „Kurzurlaub?“
    „Ja, Sie verdienen ein wenig Erholung, eine schöne Zeit, nach allem, was Sie durchlebt haben.“
    „Oh! Aber jetzt ist doch alles in Ordnung.“
    „Vertrauen Sie mir, meine Liebe. Ich habe für Sie ein schönes Programm geplant. Ich möchte Sie zum Broadway mitnehmen, und ins Theater … Heute Abend gehen wir französisch essen! Kennen Sie die französische Küche?“
    Ich habe den schmerzhaften Eindruck, dass ich Paul mehr um mich haben werde, als ich anfangs dachte …
    Ich muss neue Ausreden finden, um mich abzuseilen …
    „Die französische Küche? Nein, nicht wirklich …“
    „Sie werden sehen, sie ist exzellent, so raffiniert … Le Bagatelle ist eine der Topadressen in New York, Sie werden es dort lieben. Kennen Sie New York ein wenig?“
    Glaubt er, ich bin nie rausgekommen?
    „Recht gut, ja. Sicherlich nicht die Orte, die Sie normalerweise besuchen, aber ich komme regelmäßig her, um meinen Bruder zu besuchen.“
    „Ach so, sehr schön, sehr schön.“
    Wenn er mir Fragen stellt und sich dann nicht einmal die Antwort anhört …
    Wir kommen im Ritz an und der Page bringt uns zu unseren Zimmern, Verzeihung, zu unseren Suiten. Natürlich liegt die von Paul direkt neben meiner. Kaum bin ich allein, versichere ich mich, dass er nicht so dreist war, zwei Suiten mit einer Verbindungstür zu reservieren. In der Tat trennt uns eine durchgehende Wand voneinander. Ich kann aufatmen und mich ein wenig entspannen. Ich habe etwas Freizeit und möchte diese möglichst ausnutzen. Die Suite ist prachtvoll, doch damit halte ich mich nicht weiter auf. Nicht weil ich langsam daran gewöhnt bin, in solchen Palästen zu übernachten, keinesfalls, sondern weil ich gerade nicht den Kopf dafür habe, all diese Pracht zu würdigen … Ich schicke Adam eine kurze Nachricht, um zu sagen, dass alles okay ist, und schnappe mir meine Geige. Paul hat mir gestattet zu spielen. Umso besser, ich muss Kräfte tanken, um alles Weitere durchzustehen.
    Und das kommt schneller als gedacht, denn Paul holt mich schon bald ab, für eine erste Besprechung mit, sofern ich es richtig verstanden habe, den Verantwortlichen der Baumaßnahmen an der Avery Fisher Hall, den Architekten, dem Büro für Städtebau von New York sowie mit Vertretern aus dem Kulturbereich. Ich weiß nicht wirklich, was ich bei so einer Besprechung zu suchen habe, ich weiß bloß, dass es um die Bestätigung der Baupläne für das neue Gebäude geht. Ich denke nicht, dass ich da viel mitzureden habe. Und dennoch: Die Architekten wenden sich mir zu, als sie den Konzertsaal, die Bühne, die anliegenden Proberäume und die neue Akustik der Räumlichkeiten präsentieren. Ein erfahrenerer Musiker wäre sicher eine größere Hilfe gewesen als ich. Mich begeistert, was ich da vor mir sehe: Alles sieht toll aus und die Entwürfe zu den
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