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Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Alice im Netz - das Internet vergisst nie!

Titel: Alice im Netz - das Internet vergisst nie!
Autoren: Antje Szillat
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„Nein, natürlich habe ich ihn dort das erste Mal gesehen. Oder besser gesagt: bewusst wahrgenommen. Denn gerade eben ist mir wieder eingefallen, wo ich ihn vorher schon mal gesehen habe. In der Schule. Er ist mir neulich in der Schule begegnet.“
    â€žAber so, wie du von ihm erzählt hast, kann er doch kein Schüler sein?“
    Wieder nickte Alice. „Ist er auch nicht. Dem Aussehen nach müsste er so Anfang bis Mitte zwanzig sein, schätze ich. Auf jeden Fall kein Schüler mehr. Nein, er arbeitet dort.“
    Edgar bekam noch größere Augen. „Ein Lehrer?!“
    â€žNein. Er ist einer von diesen Ein-Euro-Jobbern, die dem Hausmeister helfen. Jedenfalls hat er so einen komischen grauen Kittel getragen, als ich ihm in der Schule begegnet bin.“
    â€žWarte mal.“ Edgar ließ Alice’ Hand los und lehnte sich zurück. „Meinst du etwa diesen Typen, der aussieht wie so ein Abklatsch von Arnold Schwarzenegger in seinen besten Zeiten?“
    â€žKönnte sein, ja.“
    â€žNur mit peinlich schwarz gefärbten Haaren und vorstehenden Vampirzähnen?“
    â€žDu scheinst ihn dir ja wirklich gut eingeprägt zu haben“, stellte Alice erstaunt fest.
    Edgar nickte. „Stimmt. Aber nur deshalb, weil er mich letzte Woche fast von der Treppe geschubst hätte.“
    â€žWas?“ Alice riss die Augen weit auf.
    Edgar nickte. „Natürlich hat er behauptet, er hätte mich nicht gesehen. Aber ich hab dem kein Wort geglaubt. Das war zu offensichtlich. Der hat mich mit Absicht auf der Treppe angerempelt. Ich konnte mich gerade noch an Alex festhalten, sonst wäre ich wohl abgeschmiert. Alex meinte hinterher auch, dass der Typ sich komisch verhalten hätte.“
    Alice holte tief Luft. Sie faltete die Hände wie zum Gebet und legte sie an ihr Kinn. „Echt komisch, der Typ“, murmelte sie nachdenklich.
    Edgar stimmte ihr zu. Doch dann erschien plötzlich ein neckisches Grinsen auf seinen Lippen. „Was mich allerdings etwas schockt, ist die offensichtliche Geschmacksverirrung der Rasenden Rita.“
    â€žBitte?“ Alice verstand nicht.
    â€žNa ja, in ihrem Blog hat es sich so angehört, als ob sie den Typen schon ein bisschen geil gefunden hätte“, zog er sie auf.
    Alice kniff die Augen zusammen. „Ab sofort hast du das Verbot, die Worte Superman, Rasende Rita und Schulblog auszusprechen. Sonst …“ – sie hob drohend die Faust – „… lernst du die hier mal richtig kennen.“
    Edgar lachte. „Oh weh, dann gelobe ich natürlich sofort Besserung. Und was Mister Ich-darf-seinen-Namen-nichtmehr-aussprechen betrifft, so mache ich wohl lieber einen großen Bogen um den, jetzt, wo ich weiß, dass er sich für deinen persönlichen Ich-darf-das-Wort-nicht-aussprechen-Typen hält.“
    Alice grinste und schüttelte den Kopf. Dann ließ sie sich von Edgar zu einem weiteren ausdauernden Kuss überreden.
    Eine gute Stunde später verließen sie Arm in Arm das Einkaufszentrum.
    â€žIch bringe dich nach Hause“, sagte Edgar.
    â€žQuatsch“, erwiderte Alice. „Das ist doch ein riesiger Umweg für dich. Außerdem hast du mir gerade noch erzählt, dass du dringend für den Lateintest lernen musst. Und wollte dein Vater nicht später noch aus Amerika anrufen?“
    Edgar nickte. „Stimmt. Um sieben haben wir uns zum Telefonat verabredet. Aber was ist, wenn dieser Typ noch mal auftaucht?“
    â€žDann trete ich ihn dorthin, wo es richtig schön wehtut“, verkündete Alice grinsend.
    Edgar verzog das Gesicht. „Aua! Bist du brutal.“
    Alice lachte und warf die Haare zurück. „Ja, ja, lass es bloß nicht darauf ankommen.“
    â€žAlso noch bis zur Kreuzung?“, fragte Edgar und markierte den Todtraurigen.
    Alice nickte entschlossen. „So soll es sein.“
    Edgar blieb stehen und legte mit einer theatralischen Geste die Hand an sein Herz. „Und wenn du mir damit mein armes, kleines Herz brichst?“
    Alice schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Edgar, du bist wirklich richtig albern.“
    Edgar nickte. „Ich bin verliebt. Da benimmt man sich nun mal so. Dagegen bin ich völlig machtlos.“
    Mit einer stürmischen Bewegung zog er Alice an sich und begann sie wild zu küssen.
    â€žSchluss jetzt“, japste sie nach einer Weile. „Du musst lernen. Nächstes Jahr steht
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