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Akte X

Akte X

Titel: Akte X
Autoren: Unsere kleine Stadt
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verpassen!“
Ihre Stimme drang verschwommen durch die Bäume, und während er ihr folgte, verfiel er trotz seiner weichen Knie allmählich in einen Laufschritt. Übergewichtig und alles andere als fit lief ihm der Schweiß bald in kleinen Bächen von den Schläfen. Sein keuchender Atem kondensierte in der nächtlichen Kälte und bildete eine Spur aus Dunst, die wie ein helles Fähnchen hinter ihm in der Luft hing.
„Komm schon, George...“
George kämpfte sich durch niedriges Buschwerk und Brombeersträucher einen kleinen Hügel hinauf. Die Dunkelheit des Waldes war fast undurchdringlich, und er hielt stets eine Hand ausgestreckt, um sein Gesicht vor krallenden Zweigen zu schützen.
„Paula“, brüllte er klagend, als er auf eine kleine Lichtung gelangte. „Wo sind Sie? Ich bin zu alt für solche... uff!“ Er hatte ,Spielchen’ sagen wollen, doch er war über eine große Wurzel gestolpert und mit der Nase zuerst auf dem Boden gelandet.
Für einen Augenblick blieb er um Atem ringend liegen, die Hände zu Fäusten geballt. Klumpen feuchter Erde quollen zwischen seinen Fingern hervor. Er schüttelte sie ab und stützte sich langsam und unsicher in die Hocke hoch.
Nur wenige Zentimeter vor sich erblickte er einen Schwärm Glühwürmchen. Er blinzelte einige Male und sah noch einmal hin. Nein, sie waren nicht nur ein paar Zentimeter entfernt, sie waren am anderen Ende der Lichtung.
Und es waren keine Glühwürmchen.
Es waren auf und ab hüpfende Lichter. Dutzende.
Sie kamen auf ihn zu.
Auf Georges Gesicht lag ein Ausdruck unendlicher Verwunderung. Taumelnd erhob er sich. Er wusste nicht, was das für Lichter waren, und er wollte es auch nicht wissen. Er wusste nicht, wo Paula war, doch zu diesem Zeitpunkt war ihm das gleichgültig. Er wollte nur noch so schnell wie möglich nach Hause.
Hinter ihm raschelte es, und er fuhr herum.
Ein riesiges Gesicht starrte ihm entgegen.
Ein verwaschener, feuerroter Rand umgab den Kopf, und die Wangen waren mit aggressiven gelben Streifen verziert. Die Umrisse der Augen und Lippen dieses abscheulichen Wesens waren in einem strahlenden Weiß nachgezogen, das in der Dunkelheit zu leuchten schien.
George, der zu verängstigt war, um einen Ton herauszubringen, trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Dann sah er die Axt.
Die Kreatur hob die Waffe, und endlich gelang es George zu schreien. Sein schriller Schrei der Todesangst vermischte sich mit dem Röhren des Monsters, das blitzschnell einen Satz nach vorne machte.
Und nur George verstummte, als sich die Axt in seine Kehle grub, als alle Lichter erloschen und seine Welt in einer anderen Dunkelheit versank.

2
    Dana Scully wartete, lauschte. Dieses Geräusch, waren das Schritte?
Nein.
Nichts.
Vorsichtig schob sie sich durch den unbeleuchteten Gang, während sie die Pistole schussbereit vor sich hielt. Sie fragte sich, wo Mulder war und in welche Lage er sie dieses Mal wieder gebracht hatte.
Durch eine offene Tür fiel etwas Licht in den finsteren Gang. Sie schlich näher heran und spähte vorsichtig in den Raum hinein.
Dann sah sie ihn. Auf einem Untersuchungstisch. Mulder.
Zwei kleine graue Gestalten, kahlköpfig und mit dürren Ärmchen, beugten sich über ihn. Eine von ihnen hielt eine Nadel in der Hand und schickte sich an, sie in Mulders Nase einzuführen.
Mulder blinzelte und sah Scully direkt in die Augen. Er schien nur Zentimeter von ihr entfernt zu sein.
„Dana!“ schrie er.
Die Tür fiel krachend ins Schloss. Mulders Namen brüllend hieb Scully gegen das Türblatt, doch es bewegte sich nicht.
Sie trat zurück, um auf die Metalltür zu schießen. Kein besonders kluger Einfall, das wusste sie, doch es war ihr egal. Dann... gab der Boden unter ihren Füßen nach.
Sie stürzte in einen schwarzen Abgrund. Sie stürzte und stürzte - sie hatte das Gefühl, durch das Weltall zu fallen, während die Pistole ihren Fingern entglitt.
Sie ahnte, dass die Waffe direkt neben ihr war, gemeinsam mit ihr in die Tiefe rauschte, aber in dieser absoluten Finsternis konnte sie nicht die geringste Lichtreflexion auf ihrem metallischen Lauf ausmachen. Während sie weiter und immer weiter fiel, tastete sie nach der Waffe, doch sie konnte sie nicht finden...
Plötzlich hörte sie sie. Da war ein hohles metallisches Klicken. Sie dachte, die Waffe würde an die Schachtwand geraten sein und streckte ihre Hände in die Richtung aus, aus der das Geräusch gekommen war. Ihre Finger schlossen sich um einen kleinen Kunststoffgegenstand - und Scully
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