Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Affären

Affären

Titel: Affären
Autoren: Lindsay Gordon
Vom Netzwerk:
nicht dabei war, hätte ich angenommen, dass ich auf dem Foto zu sehen war.
    »Unwahrscheinliche Ähnlichkeit, nicht wahr?«, sagte er. »Ich würde gern wissen, wer sie ist.«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte ich, »und um ehrlich zu sein, ich will es auch gar nicht wissen.«
    »Warum denn nicht?« Er ließ sich mit einer Pobacke auf einer Ecke meines Schreibtischs nieder und bereitete sich auf ein längeres Gespräch vor. Nick, sein direkter Vorgesetzter, starrte hinüber zu uns, was immer geschah, wenn Drew lieber mit mir plauderte statt seiner Arbeit nachzugehen. Wenn Drew ihn bemerkt hatte, konnte man nicht den Eindruck haben, dass es ihm etwas ausmachte.
    »Nun, man sollte sich nie mit seinem Doppelgänger treffen«, sagte ich. »Es kann dir passieren, dass du aus deinem Leben herausgeholt wirst.«
    »Davon habe ich immer geträumt«, meinte Drew. Er schaute wieder auf das Foto in der Zeitschrift. »Aber eins will ich dir sagen. Egal, wer sie ist, sie hat offenbar ein besseres Leben als du.«
    »Glaubst du?«
    »Nun, wer nimmt an einem festlichen Essen in einem sexy Kleid teil? Ich meine, hast du dich nicht darüber beklagt, dass Richie dir nie eine Gelegenheit bietet, dich mal groß in Schale zu werfen - oder deine Wäsche vor ihm zu entblättern?«
    Ich errötete. Vor ein paar Wochen fand ich mich auf dem monatlichen Besäufnis der Firma in einer Ecke mit Drew wieder und kippte einen Gin Tonic nach dem nächsten, als würden sie morgen aus der Mode sein, und bei dieser Gelegenheit habe ich mich darüber beklagt, dass ich nicht oft genug Sex hatte.
    Es war nicht so, dass Richie und ich Probleme in unserer Ehe hatten - ganz im Gegenteil. Aber mein Mann arbeitete viele Stunden und oft bis in den späten Abend hinein, und in letzter Zeit hatten wir uns so selten gesehen, dass Sex immer mehr in den Hintergrund rutschte - mehr jedenfalls, als wir beide uns wünschten.
    Es war nicht das einzige ehrliche Gespräch, das ich mit Drew führte. Vom ersten Tag an, als er in unsere Firma kam, hatte ich das Gefühl, ihm alles erzählen zu können. Er war einer jener Männer, die sich gern in der Gesellschaft von Frauen aufhalten, statt sie zu beobachten und zu versuchen, ihnen das Höschen ausziehen zu können.
    Er war ein guter Zuhörer, was wichtig war, wenn ich meinen Ärger über irgendeine Abteilungsintrige irgendwo abladen wollte. Der Haken war nur, dass ich eine Idee zu gern Zeit mit Drew verbrachte. Vom Körperlichen unterschied er sich kaum von Richie - dunkelhaarig und schlank mit einem köstlich festen Arsch, und die Chemie zwischen uns war manchmal ein bisschen überwältigend.
    Er scherzte oft, dass ich seine ›Bürofrau‹ war, und wenn ich ein Single gewesen wäre, hätten wir uns schon viel länger in dem einen oder anderen Bett getroffen. Es gab jedenfalls eine Menge Momente, in denen ich in Versuchung geführt wurde.
    »Es gibt Dinge, die ich dir erzähle, die ich nicht in allen Büros verbreiten möchte«, sagte ich und hörte mich zorniger an, als ich mich fühlte.
    »Jetzt hör aber auf, Dale. Du kennst mich besser als das. Ich bin gut im Bewahren von Geheimnissen. Und überlege dir doch mal, wie viel Spaß du damit haben könntest. Ich meine, du kannst ein Wochenende mit ihr tauschen. Sie könnte zu Richie gehen und überprüfen, wie lange er braucht, bis ihm der Unterschied auffällt.«
    »Okay, und was würde ich tun?«
    »Was sie sonst an den Wochenenden macht. Ich gebe zu, das würde nicht viel bringen, wenn dieser alte Knacker auf dem Bild ihr Mann ist. Aber denk doch mal nach - in Wirklichkeit könntest du alles anstellen, was dir in den Kopf kommt. Dies ist deine Chance, über die Stränge zu schlagen. Du könntest einen Mann in einer Bar aufgabeln und ein wildes, versautes Wochenende mit ihm verbringen.«
    Ich konnte mir nicht helfen, aber ich hatte das Gefühl, dass Drew schon einen ganz bestimmten Mann im Visier hatte - sich selbst. »Aber was würde Richie sagen, wenn er erfährt, dass ich ihn gelinkt habe?«, fragte ich.
    »Nun, das weiß ich nicht, aber wenn ich dein Ehemann wäre und du so eine Nummer abgezogen hättest, würde ich dir gründlich den Arsch versohlen.«
    Ein Bild schoss mir in den Kopf: Ich sah mich mit dem Gesicht nach unten auf Drews Schoß liegen, den Po hochgereckt und nackt, das Höschen um die Knie. Drew hatte die große kräftige Hand erhoben, bereit, voller Wucht auf meine ungeschützten Backen zu klatschen, bis sie tiefrot zu leuchten begannen, während ich um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher