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Aerzte zum Verlieben Band 52

Aerzte zum Verlieben Band 52

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 52
Autoren: Marion Lennox , Kate Hardy , Jessica Matthews
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beruhigendes Lächeln. „Wahrscheinlich nur deinem Stolz. Du musst dich ganz ausziehen. Hast du Schmerzen?“
    „Es brennt“, gab er zu. „Ein bisschen.“
    Der Fabrikbesitzer hätte dafür sorgen müssen, dass sie das Zeug gleich abspülen, dachte Lily. Stattdessen drohte er ihnen mit der Polizei, und da suchten sie natürlich das Weite. Ihre Eltern hatten sie sofort ins Krankenhaus gebracht, aber die Talgschicht war noch auf der Haut. Wäre das Fett richtig heiß gewesen, hätte sich die Hitze durch die Hautschichten gefressen und schwerste Verbrennungen hinterlassen.
    Die Jungen hatten großes Glück gehabt. Sie waren durch ein Fenster eingestiegen, hatten die breiten Planken gesehen, die auf dem Kessel lagen, um Verschmutzungen abzuschöpfen. Wer auf die Idee gekommen war, auf Inlineskatern darauf entlangzuflitzen, wusste Lily nicht, aber zuerst war sie sprachlos gewesen angesichts so viel Dummheit. Es kam, wie es kommen musste … einer der Jungen strauchelte, klammerte sich im Fallen an seinen Kumpel, die Planke verrutschte und schickte auch die anderen beiden Jungen baden.
    Lily stellte die Dusche an, legte Jasons Hände auf die Haltegriffe und zückte eine Schere.
    „Meine Unterhose lasse ich aber an“, jammerte er.
    „Da ist nichts, was ich nicht schon gesehen hätte“, antwortete Lily. „Und wenn du dir empfindliche Teile verbrüht hast, muss das behandelt werden.“
    Jason wimmerte wieder.
    „Das machen wir schon“, meinte sie munter. „Die Jeans ist hin, den Gestank kriegt man nicht mehr raus. Wir können sie ruhig zerschneiden. Skaten über dampfendem Fett, was für eine Aktion … Wie lange skatest du schon?“
    Luke war in der Kabine nebenan auch dabei, die Kleidung seines Patienten aufzuschneiden. Vorhin noch hatte Ross seinen Eltern heulend geschworen, es sei nicht seine Schuld gewesen. Seine bescheuerten Kumpel hätten ihn gezwungen, Craig hätte ihn geschubst.
    Unter der Dusche beruhigte er sich etwas. Seine Beine waren gerötet, also Verbrennungen ersten Grades, nicht schlimmer als ein starker Sonnenbrand.
    „Wir müssen checken, ob weiter südlich alles okay ist“, erklärte er knapp.
    Der Junge schwieg. Gut so, dachte Luke. Das machte die Untersuchung leichter, und außerdem konnte er dann ungestört der Unterhaltung nebenan lauschen.
    „Ich skate, seit ich zwölf bin“, sagte Blauauge gerade.
    „Mädchen können nicht skaten“, hörte er Jason antworten.
    „Willst du mich auf den Arm nehmen? Wenn du in einer Woche zur Nachuntersuchung kommst, bring deine Inliner mit, okay? Ich verschaffe mir ein bisschen freie Zeit, und wir treffen uns auf dem Krankenhausparkplatz. Dann sehen wir mal, wer von uns skaten kann.“
    „Was? Sie sind nicht schneller als ich. Nie im Leben!“
    „Ich bin kein blutiger Anfänger, mein Lieber.“ Blauauge lachte auf. Es war ein hinreißendes kehliges Lachen. „Ich kann Barrel Rolls, Grapevines, Heel Toes, Flips, was du willst.“
    „Das ist ’n Witz, oder?“
    „Wo denkst du hin? Inlineskaten war lange Zeit das Wichtigste in meinem Leben.“ Blauauge klang auf einmal sehr ernst. „Allerdings bin ich nie über einen Kessel mit heißem Fett gefahren.“
    „Das schaffen Sie bestimmt.“ Plötzlich schwang unverhohlene Bewunderung in der Stimme des Teenagers mit, und Luke konnte ihm nur recht geben. Wenn die Kleine Evie und Finn dazu brachte, Schutzkleidung anzuziehen und Patienten zu duschen, dann war sie auch zu sehr viel mehr fähig.
    Es reizte ihn, mehr über sie herauszufinden.
    Keine gute Idee.
    Sie war Agenturschwester, eine Notbesetzung, die vielleicht schon morgen in einem anderen Krankenhaus der Stadt einspringen musste. Es war durchaus möglich, dass er sie nach heute Abend nie wiedersah.
    Aber … hatte sie nicht mit Jason für nächste Woche einen Termin abgemacht? Das konnte nur bedeuten, dass die Agentur sie hier für mehr als eine Nachtschicht einsetzte.
    Ihr Lachen gefiel ihm.
    Vergiss es, sagte er sich. Hüte dich vor einem netten Lachen. Und vor blauen Augen.
    Er dachte an Hannah.
    Er dachte immer an Hannah. Die Erinnerung beschwor zwar nicht länger den schneidenden Schmerz herauf, der ihn anfangs zerrissen hatte. Aber Luke würde nie vergessen, dass er durch eigene Schuld das Kostbarste verloren hatte, das einem Mann geschenkt werden konnte. Einen flüchtigen Moment lang hatte ihn die neue Krankenschwester neugierig gemacht, aber sein Interesse erstarb so schnell, wie es gekommen war. Zurück blieb die innere Leere, die seine
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