Aerzte zum verlieben Band 43

sämtliche Tagesmütter kennen …“ Sein Gesicht erhellte sich. „Dann wissen Sie vielleicht, ob jemand noch einen freien Platz hat. Sie müsste Joey von halb sieben morgens bis Schulbeginn nehmen, ihn von der Schule abholen und bis Viertel nach sieben abends betreuen.“
    â€žZurzeit ist leider nirgends etwas frei“, antwortete sie bedauernd. „Die, die noch Plätze hatten, übernehmen demnächst Carols Tageskinder. Aber wenn Sie möchten, kann ich mich umhören.“
    â€žSusie hätte so etwas sofort geregelt.“ Tom ärgerte sich über sich selbst. „Als Carol sagte, dass ich mir eine neue Tagesmutter suchen müsste, hatte ich den Kopf mit anderen Dingen voll. Ich hätte mich gleich darum kümmern sollen.“ Er atmete hörbar aus. „Entschuldigen Sie, ich will Sie nicht mit meinen Sorgen belästigen.“
    â€žKein Problem, ich erzähle es auch nicht weiter.“ Flora lächelte ihn an, und zum ersten Mal bemerkte Tom ihre Grübchen. Ausgesprochen niedliche Grübchen. Fast hätte er die Hand ausgestreckt und sie berührt. Sie geküsst …
    Er riss sich zusammen. „Danke“, sagte er. „Sie haben Zugang zu Joey gefunden, was nicht einmal seine Lehrer schaffen. Wie machen Sie das?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, er mag Banjo.“
    Als sein Name fiel, schlug der Hund mit dem Schwanz auf den Boden. Das Geräusch weckte Joey. Er setzte sich auf und rieb sich die Augen. Dann blickte er sich ängstlich um.
    â€žHey, Jojo, wir sind bei Flora, auf ihrem Hof“, beruhigte Tom ihn, ging zu ihm und hockte sich neben den Sessel. „Du bist eingeschlafen, mein Kleiner. Ich habe gehört, dass du mit Banjo gespielt und die Hühner gesehen hast. Und Brownies gebacken hast.“
    Joey nickte.
    â€žHat es Spaß gemacht?“
    Wieder nickte er.
    â€žSehr gut.“ Tom lächelte. „Wir müssen uns jetzt von Flora verabschieden, sie hat bestimmt noch einiges zu tun. Wollen wir nach Hause fahren?“
    Joey starrte ihn nur an.
    Nach Hause.
    Für den Jungen war Toms Wohnung bestimmt kein Zuhause. Tom hatte sich oft gefragt, ob es richtig gewesen war, Joey mit zu sich zu nehmen. Aber er konnte sich nicht überwinden, in Susies Haus zu wohnen. Er hätte ständig das Gefühl, dass seine Schwester jederzeit zur Tür hereinkommen würde, und die Vorstellung war schwer zu ertragen. Und Joey würde noch mehr an seine Eltern erinnert werden.
    â€žKomm, sag Auf Wiedersehen zu Flora und Banjo.“
    Joey gähnte und kraulte den Hund, der sich das schwanzwedelnd gefallen ließ.
    â€žDu kannst gern wiederkommen und mit ihm Ball spielen“, sagte Flora. „Das hat ihm heute Nachmittag gut gefallen.“
    Ganz schwach, nur angedeutet erschien ein Lächeln auf Joeys Gesicht, aber er schwieg.
    â€žDanke für alles“, sagte Tom.
    â€žGern geschehen. Komm bald wieder, Joey“, fügte sie lächelnd hinzu.
    Tom versuchte, seinen Neffen an die Hand zu nehmen, als sie zur Haustür gingen, aber Joey zuckte zurück. Es fiel Tom nicht leicht, sich seine Gefühle nicht anmerken zu lassen. „Auf Wiedersehen, Flora. Danke noch mal.“
    Er öffnete die Wagentür, und Joey kletterte auf seinen Sitz. Zwar ließ er es zu, dass Tom ihn anschnallte, doch die Miene des Jungen verriet, wie sehr er sich bereits wieder in sein Schneckenhaus zurückgezogen hatte. Er winkte auch nicht zurück, als Flora grüßend die Hand hob.
    Wenn ich ihm nur helfen könnte, dachte Tom bedrückt.
    Tom lag die halbe Nacht wach und machte sich Gedanken um Joey. Und als er endlich eingeschlafen war, weckte ihn seine innere Uhr zuverlässig morgens um sechs. Verdammt, es war noch nicht einmal hell. Außerdem war Wochenende. Warum konnte er sich nicht einfach umdrehen, das Kissen über den Kopf ziehen und weiterschlafen?
    Klar, er wusste, warum. Joey war immer sehr früh wach, und Tom wollte ihn nicht sich selbst überlassen. Sein Leben hatte sich völlig verändert. Inzwischen konnte er nicht mehr bis in die Puppen fernsehen, geschweige denn bis mittags schlafen. Inzwischen hatte er Pflichten.
    Er brauchte einen Kaffee. Wie erschlagen quälte er sich aus dem Bett, zog seinen Bademantel über und tappte in die Küche.
    Als er das Licht anknipste, sah er zu seiner Überraschung Joey am Küchentisch sitzen, fertig angezogen und