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Ab heute alles anders

Titel: Ab heute alles anders
Autoren: Joachim Franz
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Wissen anderer gemeint, aber auch das Vertrauen, sich ohne innere Gegenwehr den Vorschlägen auszuliefern und Ratschläge auch wirklich anzunehmen.
    Erst spät habe ich erkannt, dass ich in zunehmendem Maße ganz bewusst den Kreis der Menschen in meinem Leben verkleinert oder auch vergrößert habe, die mir wirklich etwas bedeuten; Menschen, bei denen ich spüren konnte, dass Geben und Nehmen eine harmonische Balance halten, die es angenehm macht, miteinander umzugehen. Ich habe einmal ein passendes Sprichwort gelesen: »Die Menschen, die wir am meisten mögen, sind diejenigen, in deren Gegenwart wir uns selbst am besten fühlen.« Dieses Wohlfühlen basiert auf Vertrauen und vor allem auch auf dem dazugehörigen Austausch. Fragen sind wesentliche Bestandteile einer persönlichen Weiterentwicklung, und noch wichtiger sind die Antworten. Viele Menschen, die über umfangreiches Wissen verfügen, geben es gerne an diejenigen weiter, die ein klares und sichtbares Interesse signalisieren.
    Ein Beispiel dafür ist die Begegnung, die ich mit dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von Volkswagen hatte, Prof. Dr. Carl Hahn – eines meiner wichtigsten Erlebnisse überhaupt. Mit seinen damals fast 70 Jahren und seiner großen Lebenserfahrung schien er mir eine Art Quelle des Wissens zu sein. An einem Tag im Jahr 1995 – ich war noch ein kleiner Arbeiter – bat ich ihn, mich an seinem Wissen teilhaben zu lassen. Alle Kollegen haben damals offen oder hinter vorgehaltener Hand gelacht, als ich von meinem Plan erzählte, mir von wichtigen und erfahrenen Menschen Wissen und Rat zu erbitten, um auf meinem Lebensweg ein Stück weiter­gehen zu können. Heute lacht niemand mehr. Prof. Dr. Hahn schien |25| zwar anfänglich überrascht, aber nach kurzer Zeit erkannte er mein ehrliches Interesse. Es entstand eine bis heute anhaltende »Freundschaft«, die mir viele Fenster in meinem Lebensraum öffnete. Durch diese Fenster konnte ich neue Ziele am Horizont erkennen. Prof. Dr. Hahn hat mich als Menschen gesehen, trotz aller Standesunterschiede. Viele weitere wissende und interessante Menschen haben seither meinen Weg gekreuzt.
    Mit diesem Buch möchte ich Sie an meinem Erfolg und an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Ich möchte, dass auch Sie vom Wissen jener Menschen profitieren, die manches ein wenig anders sehen und die ein Stück meines Wegs geebnet haben. Die Kapitel des Buches sind so angeordnet, dass sie Ihre persönlichen Schritte von der Passivität zur Aktivität optimal begleiten. Wenn Sie mit Bewegung oder mit Sport beginnen wollen oder lange pausiert haben, gehen Sie einfach in der Reihenfolge der Kapitel vor, der Rest wird sich ergeben.
    Sind Sie nicht allzu sportlich, dann lassen Sie sich vielleicht durch das ein oder andere Kapitel überzeugen, Bewegung als Motor fast jeder Entwicklung zu betrachten. Eines ist sicher: Viele Menschen erreichen in ihrem Leben nie die erhofften Ziele, und Depressionen und Unzufriedenheit finden in diesen unerfüllten Wünschen einen exzellenten Nährboden. Aktion und Aktivität heißt das Gegenmittel. Gehen Sie so oft wie möglich unter Menschen, bilden Sie sich bis zum Ende Ihrer Tage, verlieben Sie sich immer wieder aufs Neue (gerne immer in den gleichen Menschen!), bewegen Sie sich regelmäßig, um Ihren Körper jung zu halten, sagen Sie ja zu Ihren Ideen, auch wenn Sie Ihnen zunächst ein bisschen dumm und töricht erscheinen.
    Ich wäre mit 35 Jahren niemals mit einem Tretroller von Sibirien aus über den Ural nach Europa gefahren, wenn ich nicht den Mut aufgebracht hätte, endlich meinen Kindheitstraum in Erfüllung gehen zu lassen. Ich war acht oder neun Jahre alt, mein Tretroller war damals das Tor zu meiner Kinderwelt, als ich eine ganz simple |26| Idee hatte: Wie verrückt müsste es sich wohl anfühlen, mitten im russischen Uralgebirge zu stehen, mit einem Fuß in Europa und dem anderen in Asien? Ich brauchte mehr als 25 Jahre, um mich zu einem Optimisten zu entwickeln und diesen Traum in Angriff zu nehmen. Hätte ich nicht so viel Zeit damit vergeudet zu überlegen, warum andere glücklicher sind, warum meine Welt nicht so vollkommen ist wie die der anderen – was hätte ich noch alles erleben können! Wir verschenken zu viel Zeit in unserem wundervollen, aber kurzen Leben. In meiner persönlichen Zitatesammlung finde ich einen Satz, der mir sehr klar diese Zeitvergeudung vor Augen geführt hat: »Wer sich Sorgen darüber macht, was seine Freunde wohl von ihm denken, der wäre
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