Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
Vom Netzwerk:
schließen lassen können.
    Vielleicht ist das die Rückfront des Hotels, dachte er. Vielleicht sind auf der anderen Seite Straßen und Häuser und Geschäfte.
    Er drehte sich um und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Die Eleganz der Einrichtung war so unaufdringlich, daß sie fast schon wieder aufdringlich wirkte. Der knisternde Kamin, die Bücherregale, das schimmernde alte Holz, die herrlichen Gemälde an den Wänden und der große Schrank, der fast eine ganze Wand einnahm.
    Dieser Schrank war ein prächtiges antikes Stück. Das Holz schimmerte matt in der milden Beleuchtung.
    Bishop ging auf den Schrank zu.
    Da fragte der Schrank: »Möchten Sie einen Drink, Sir?«
    »Ich hätte nichts dagegen«, sagte Bishop und erstarrte in der nächsten Sekunde, als ihm zum Bewußtsein kam, daß ein Schrank gesprochen und daß er auch geantwortet hatte.
    Ein Fach im Schrank öffnete sich, und der Drink war da.
    »Musik?« fragte der Schrank.
    »Ja, bitte.«
    »Was für Musik?«
    »Was für Musik? Ah ja – irgend etwas Fröhliches, das heißt, ein wenig sentimental könnte es auch sein. So wie die Stimmung, die sich zur blauen Stunde über Paris ausbreitet. Wer hat diese Redewendung benutzt? Einer der alten Autoren. Fitzgerald. Ja, ich bin sicher, daß es Scott Fitzgerald war.«
    Die Musik erzählte von einer blauen Stunde in einer Stadt weit, weit entfernt auf der Erde. Ein sanfter Aprilregen ging nieder, in der Ferne lachte ein Mädchen, und auf dem nassen Asphalt spiegelten sich die ersten Lichter.
    »Haben Sie noch einen Wunsch, Sir?« fragte der Schrank.
    »Im Augenblick nicht.«
    »Sehr wohl, Sir. Sie haben noch eine Stunde Zeit, um sich zum Essen umzukleiden.«
    Er nahm das Glas in die Hand, nippte an dem Drink – der hervorragend schmeckte – und ging ins Schlafzimmer.
    Dort probierte er das Bett aus und stellte zu seiner Befriedigung fest, daß es herrlich weich war. Er begutachtete den Kleiderschrank und den großen Spiegel. Dann warf er einen Blick in das angrenzende Badezimmer. Es war mit einer Badewanne, einer Brause, einem elektrischen Rasierapparat und einem Massagegerät ausgestattet. Darüber hinaus gab es noch viele Knöpfe und Hebel, mit denen er nichts anfangen konnte.
    Er ging in das dritte Zimmer. Im Vergleich zu den anderen Räumen wirkte es kahl. In der Mitte stand ein Sessel mit ausladenden Lehnen, auf denen sich eine Vielzahl von Knöpfen befanden.
    Er ging vorsichtig auf den Sessel zu und fragte sich, was das wohl sein könnte, welche Falle dort verborgen sein könnte – obwohl das natürlich Unsinn war: auf Kimon gab es keine Fallen! Kimon war der Planet der unbegrenzten Möglichkeiten, das Land, in dem man ein Vermögen erwerben und in Luxus leben konnte, wo es die hochentwickeltste Kultur und größte Intelligenz im Bereich der Milchstraße gab.
    Als er sich über die Lehnen beugte, konnte er feststellen, daß jeder der Knöpfe gekennzeichnet war. Er las »Geschichte«, »Dichtkunst«, »Drama«, »Bildhauerkunst«, »Literatur«, »Malerei«, »Astronomie«, »Philosophie«, »Religion« und viele andere Dinge mehr. Und dann gab es noch viele Schalter mit Wörtern, die er noch nie gehört hatte und die ihm nichts sagten.
    Als er sich wieder aufrichtete und sich in dem kahlen Raum umschaute, stellte er fest, daß es hier überhaupt keine Fenster gab. Das muß so etwas wie ein Theater oder Vorführraum sein, sagte er sich. Man setzt sich in den Sessel, drückt auf einen bestimmten Knopf und dann …
    Doch dafür war jetzt keine Zeit. Der Schrank hatte gesagt, daß er noch eine Stunde zum Umziehen hätte; und von dieser Stunde war schon einige Zeit verstrichen.
    Sein Gepäck war im Schlafzimmer. Er öffnete den Koffer und packte seinen Abendanzug aus. Das Jackett war arg zerknittert.
    Er hielt es hoch und starrte es an. Vielleicht hängt es sich noch aus, dachte er. Vielleicht …
    Doch er wußte, daß es sich nicht aushängen würde.
    Die Musik hörte auf, und der Schrank fragte: »Haben Sie einen Wunsch, Sir?«
    »Können Sie ein Jackett bügeln?«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    »Wie lange wird es dauern?«
    »Fünf Minuten«, antwortete der Schrank. »Geben Sie mir auch die Hose.«
    Es läutete. Er ging zur Tür. Als er öffnete, sah er einen Mann vor sich stehen.
    »Guten Abend«, sagte der Mann. »Mein Name ist Mon tague, aber man nennt mich Monty.«
    »Wollen Sie nicht hereinkommen, Monty?«
    Monty trat ein und schaute sich um.
    »Sehr hübsch haben Sie es hier«, stellte er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher