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4 Farben platin

4 Farben platin

Titel: 4 Farben platin
Autoren: Kajsa Arnold
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sondern erwartet, dass Rhys mir folgt, als ich mich erhebe und auf die Tür zugehe. Dort spüre ich seine Nähe, er steht viel zu dicht hinter mir. Ich habe keine Wahl, als seinen Duft einzuatmen, der meine Hände erzittern lässt, während ich aufschließe.
    »Ich ziehe mich nur schnell um«, sage ich und verschwinde in mein Schlafzimmer. Erschöpft lehne ich mich von innen gegen die Tür. Es ist für mich kaum auszuhalten, diesem Mann, den ich aus tiefstem Herzen liebe, gegenüberzustehen, ohne ihn berühren zu können. Vermutlich bin ich in meinem Innersten eine unverbesserliche Masochistin, denn die seelischen Wunden, die er mir zugefügt hat, scheine ich einfach zu verdrängen. Doch ich werde einen Teufel tun und Rhys zeigen, wie viel er mir noch bedeutet, wie sehr ich ihn noch immer liebe und begehre.
    Ich ziehe einen kurzen Jeansrock und ein weißes Top über, kämme meine Haare, die vom Surfen ganz zerzaust sind. Das muss reichen. Mit nackten Füßen gehe ich hinüber ins Wohnzimmer, wo Rhys vor einer Wand steht und die dort hängenden Bilder betrachtet.
    »Also gut, Rhys. Kann ich dir etwas anbieten, bevor ich dir zuhöre?«
    »Ein Wasser wäre toll, ich warte schon eine geraume Zeit da draußen.«
    Schnell verschwinde ich in die Küche und kehre mit zwei geöffneten Flaschen Bier zurück. »Ich denke, wir brauchen etwas Stärkeres.«
    Dankend nimmt er mir eine Flasche ab und trinkt einen großen Schluck. Ich setze mich auf die große breite Couch und schaue ihn erwartungsvoll an.
    Rhys ist mir nur mit seinem Blick gefolgt, er lehnt jetzt an der Wand. »Ich sage nicht, dass es nicht so war, wie es aussah. Ich will dir nur erklären, dass du das, was du gesehen hast, genau so sehen solltest.«
    Im ersten Moment kann ich ihm nicht ganz folgen und trinke einen kleinen Schluck, um Zeit zu gewinnen.
    »Ich will es dir erklären: Chris ist wie auch immer in die Suite gelangt und hat dort auf mich gewartet, vermutlich im Bad, ich habe sie nämlich nirgends gesehen. Dabei hat sie sich ihr Kleid offenbar schon halb vom Leib gerissen. In dem Augenblick, als sie deine Stimme hörte, stürzte sie in das Wohnzimmer, ließ sich auf die Knie fallen und fing an, an meiner Hose herumzufummeln. Ich wollte mich ja gerade umziehen und war bereits halb ausgezogen. Sie hat es bewusst so aussehen lassen, als wollte ich Sex mit ihr haben.«
    Allein ihren Namen aus Rhy sʼ Mund zu hören, bereitet mir Übelkeit und bringt mich an meine Grenzen.
    »Was sollte das bezwecken? Dass du wieder zu ihr zurückkehrst?« Meine Stimme klingt belegt, ich nehme einen weiteren Schluck aus der Flasche, an der ich mich krampfhaft festhalte.
    »Ich habe keine Ahnung . Ich weiß noch nicht einmal, wie sie in unsere Suite gelangt ist.«
    »Es ist deine Suite und vermutlich hat sie noch eine Schlüsselkarte. Oder sie hat jemanden bestochen, was weiß ich!«
    Meine Stimme zittert. Ich will mich nicht damit beschäftigen, wie Chris in seine Suite gekommen ist! Verdammt, ich will mich eigentlich mit der ganzen Sache nicht beschäftigen, aber nun ist Rhys hier und er sieht mich so verzweifelt an – ich muss ihm einfach zuhören. Also reiße ich mich zusammen.
    »Du gehst wirklich davon aus, dass ich dir diese Geschichte glaube?«, frage ich dennoch fassungslos.
    » Jaz, bitte, ich habe dich niemals angelogen ...«
    »Oh Rhys, ich bitte dich. Du sahst nicht so aus, als würdest du dich wehren. Ich bin nicht dumm und denke, ohne mich wirst du glücklicher sein. Du kannst dein Leben, so wie du es willst, weiterleben. Ich bin doch nur ein Hindernis für dich. Wir sollten alles so belassen, wie es jetzt ist.«
    Rhys schaut mich mit einem finsteren Blick an. Das Gespräch scheint nicht so zu laufen, wie er sich erhofft hat. »Du vergisst etwas.«
    » Und das wäre?«
    »Dass ich dich liebe und dich niemals aufgeben werde.«
    Ich stoße ein Lachen aus, das keineswegs belustigt klingt. Diese Art von leeren Beteuerungen bin ich wirklich leid. »Ja sicher, aber nur so lange, wie nicht dein Schwanz im Mund einer Prostituierten steckt.«
    »Du solltest so etwas nicht sagen«, gibt er scharf zurück.
    »Jetzt verteidigst du sie auch noch? Rhys, es ist besser, du steigst wieder in deinen Leihwagen und fliegst zurück, denn hier trennen sich unsere Wege.«
    Ich habe keine Ahnung, woher ich den Mumm nehme, so mit ihm zu sprechen, doch die Art und Weise, wie er mich mit dieser an den Haaren herbeigezogenen lapidaren Erklärung abspeisen will, macht mich wütend.
    Mit drei
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