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2941 - Die Zeit läuft ab

2941 - Die Zeit läuft ab

Titel: 2941 - Die Zeit läuft ab
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bekommen«, sagte Holmes.
    Nachdem Lomax und der Konrad genannte Mann den Raum verlassen hatten, wandte sich auch die Frau zum Gehen.
    »Sie werden ebenfalls als Monstren in die Geschichte eingehen«, sagte June.
    Einige Sekunden lang schaute Carrie Holmes sie stumm an. Dann drehte sie sich um und kam nahe an die Pritsche. June erwartete weitere Schläge oder nochmals angespuckt zu werden.
    »Ich habe mich zu einem Monstrum machen lassen, nur weil ich die Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft nicht ertragen wollte. Deswegen musste mein kleiner Sohn sterben, und dafür büße ich seit einem Jahr jeden Tag. Ich habe es verdient, als ein Monster in Erinnerung der Menschen zu bleiben«, sagte sie.
    In ihrer Stimme schwang Resignation mit und June erkannte, wie zerstört Carrie Holmes war. Das Denken dieser Frau hatte sich vor langer Zeit verfinstert und ließ keinen Platz mehr für positive Gedanken zu.
    »Sie bestrafen Ihren Sohn ein weiteres Mal, wenn er als das Kind einer vielfachen Mörderin in Erinnerung bleibt«, wandte June ein.
    Das heisere Lachen von Carrie Holmes war fürchterlich und hallte von den kahlen Wänden mehrfach zurück.
    »Niemand wird sich an meinen kleinen Sohn erinnern, Agent Clark. Für die restliche Menschheit hat er nie existiert und deswegen interessiere ich mich auch nicht mehr für meine Mitmenschen. So einfach ist das Leben«, erwiderte sie.
    Mit diesen Worten wandte Carrie Holmes sich ab und verließ ebenfalls den Raum. June schaute ihr nach und konnte dann dem Zwang nicht widerstehen, zum Monitor des Laptops zu schauen. Die Zeit lief weiter ab und es gab offenkundig nichts, was June zu ihrer eigenen Rettung noch beitragen konnte.
    ***
    Blair traute dem Mann nicht. Seine kooperative Haltung wirkte aufgesetzt, und die Tatsache, dass in dieser Abteilung offenbar ausschließlich Geschädigte von MedFuture arbeiteten, warnte Blair.
    »Sind Sie auch ein Opfer von Halver?«, fragte er.
    Seine Frage brachte den Mann aus dem Tritt, und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Er geriet ins Taumeln und musste sich an der Wand festhalten. Dann wirbelte er urplötzlich herum und Blair musste erkennen, wie raffiniert er getäuscht worden war.
    »Dann erwischt es eben noch einen von euch«, stieß der Mann hervor.
    Seine Handkanten waren bretthart. Die schnelle Folge der Schläge überraschte Blair, der sich nur mühsam verteidigen konnte. Der Mann war trainiert und setzte sein Können erbarmungslos ein.
    »Deine Kollegin hat es bald hinter sich«, rief er.
    Die Gehässigkeit in seinen Worten ließ Blair aufhorchen. Dieser Bursche war nicht nur ein Muskelmann, der Lomax irgendwelche Probleme vom Hals schaffen sollte. Er klang so, als wenn er selbst dazugehören würde.
    »Geben Sie auf! Meine Kollegen haben das Gelände bereits umstellt. Ihre Lage ist aussichtslos«, erwiderte Blair.
    Seine Faust schrammte am Kinn des Mannes entlang, sodass sich Haut ablöste. Doch sein Gegner kannte entweder keinen Schmerz oder er ignorierte ihn standhaft.
    »Red keinen Unsinn, Mann! Wir überwachen alle Zufahrten und natürlich auch das gesamte Gelände. Wenn sich auch nur ein Cop hier blicken lässt, wüsste ich es längst«, keuchte der Mann.
    Der Gang war eng und behinderte beide Männer, die gleich groß und ähnlich athletisch gebaut waren. Blair stieß sich ab und versetzte dem Mann einen harten Kniestoß, um gleichzeitig nach der SIG zu greifen. Doch damit rechnete sein Gegner offensichtlich, denn er steckte auch die Wirkung des Trittes einfach weg und umklammerte Blairs Handgelenk.
    »Schnell! Er will die Waffe ziehen«, stieß er hervor.
    Netter Trick, aber darauf falle ich nicht herein, dachte Blair.
    Im nächsten Augenblick traf ihn ein brutaler Schlag im Nacken und vor seinen Augen explodierten Tausende von bunten Sternen. Blitzschnell warf er sich zurück und vernahm den spitzen Schrei. Eine Frau hatte ihn angegriffen!
    »Mach doch endlich etwas«, rief sie.
    Blair nutzte seinen Körper, um die Frau zwischen sich und der Wand einzuklemmen. Langsam wurde seine Sicht wieder besser und so bemerkte er, dass sein Angreifer nun seinerseits eine Pistole ziehen wollte. Er trug die Waffe in einem Schulterholster, was Blair zu einem weiteren fiesen Trick greifen ließ. Statt sich auf die Waffenhand zu konzentrieren, schlug er mit der geballten Faust auf das rechte Schlüsselbein. Es knackte vernehmlich und das Gesicht des Mannes wurde kreidebleich.
    »Ende der Vorstellung«, knurrte Blair.
    Sein Schlag hatte das
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