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2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

2938 - Versteck dich, wenn du kannst!

Titel: 2938 - Versteck dich, wenn du kannst!
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Mädchen zu verursachen.
    »Er sucht seine kleine Schwester«, rief ich den Mädels zu, die sich allesamt schleunigst aus dem Staub machten.
    Eine steile Treppe führte zu einem zweiten Eingang hinauf, der weit weniger gesichert schien als der vorne.
    Ich nahm immer zwei Stufen auf einmal. Durch die Tür, die ein Stück offenstand, strömte kühle, frische Nachtluft in den kleinen Raum. Sie führte in einen Hinterhof.
    »Gibt es hier keine Gesichtskontrolle?«, fragte ich mich laut und stieß die Tür ganz auf. Ein würgendes Geräusch antwortete, gleichzeitig fiel etwas klappernd auf den Boden. Ich sprang hinaus, um nachzusehen, was da los war.
    Hinter der Tür stand eine bullige Frau, sie mochte um die dreißig sein. Jetzt hielt sie sich empört die Nase und funkelte mich wütend an, während sie nach einer Dose griff, die auf dem Steinfußboden vor ihr lag. Es war, wie ich erkennen konnte, Pfefferspray.
    »Hey, was soll das?« Ihre Stimme war so dunkel wie die eines Mannes, und angesichts der Muskeln, die sich an ihren Oberarmen abzeichneten, lag die Frage nahe, ob sie irgendetwas einnahm, das ihr diesen Effekt bescherte.
    Ich packte die Frau am Arm und zog sie ins Innere, wobei ich darauf achtete, dass das Pfefferspray nicht zum Einsatz kommen konnte.
    »Wer sind Sie?«, wollte ich wissen.
    »Eileen. Ich bin die Türsteherin hier am Backdoor. Damit über diesen Weg keiner heimlich reinkommt.«
    »Aber Dealer lassen Sie hinein? Was ist mit den Drogen, die hier konsumiert werden?«
    Die Frau zuckte die Schultern und zog ein Papiertuch aus einem der Spender. Vorsichtig betupfte sie sich die ramponierte Nase. »Die Girls wollen ein bisschen Spaß haben.«
    »Und dann kommt jemand, der ihnen das verkauft, durch diese Tür, nehme ich an? Die Kontrollen am Haupteingang sind streng.«
    Eileen lief hochrot an und plusterte sich auf. »Wer sind Sie, dass Sie das wissen wollen?«
    »FBI New York. Agent Jerry Cotton, und das ist mein Kollege Phil Decker.«
    Ihre Augen wurden kugelrund, als sie unsere Ausweise sah.
    »Eileen, wenn wir Sie jetzt auffliegen lassen, werden Sie Ihren Job verlieren. Ihr Boss versteht keinen Spaß beim Drogenhandel in seinen Clubs. Aber deshalb sind wir nicht hier. Wir brauchen Ihre Hilfe.«
    Ich zeigte Eileen das Foto von Michelle. »Kennen Sie dieses Mädchen, war sie heute Abend hier?«
    Eileen sah sich das Foto aufmerksam an und schüttelte den Kopf.
    »Die kenne ich nicht«, antwortete sie dumpf.
    »Gut. Sie bleiben an dieser Tür. Sobald die junge Frau auftaucht, melden Sie sich bei uns. Kein Wort zu niemandem, wir verlassen uns auf Ihre Diskretion, dann können Sie für heute Abend auch mit unserer rechnen.«
    Eileen, deren Nase inzwischen dunkelrot angelaufen war, nickte.
    Phil und ich verzichteten darauf, noch einmal durch den Club zu gehen. Wir verließen das Etablissement durch den Hintereingang.
    »Wird sie dichthalten?«, fragte mein Partner, als wir außer Hörweite waren.
    »Wollen wir es hoffen. Sie hätte auf jeden Fall mehr davon, als wenn sie Michelle vor uns warnen würde.«
    »Wir können sie doch nicht davonkommen lassen. In diesem Club wird mit Drogen gehandelt und sie öffnet den Dealern die Tür!«
    »Michelle hat jetzt Vorrang. Die Drogenfahndung bekommt morgen einen Tipp von uns. Sollen die sich darum kümmern«, beruhigte ich meinen Partner, bevor wir über den dunklen Hof und eine kaum weniger helle Seitenstraße wieder in Richtung Haupteingang marschierten.
    ***
    Der Klingelton seines Telefons, die Titelmelodie einer Fernsehserie, riss Mariusz Thomson aus einem leichten Schlaf. Verwirrt blinzelte er um sich. Er saß im Sessel, im Fernseher vor ihm lief irgendeine Musiksendung, bei der er eingedöst sein musste.
    »Du Riesentrottel!«, brüllte ihm eine wohlbekannte Stimme entgegen. »Clarkes Tochter hat dich gesehen. Du wirst jetzt sofort deinen Arsch bewegen, dich in einen Club begeben, in den die Kleine gerade fährt, und die Sache in Ordnung bringen!« Noch während des Gesprächs fiepte die Ankündigung einer MMS. Mariusz starrte verständnislos auf das Foto eines jungen Mädchens mit schwarzem Haar und zu viel Kajal um die Augen.
    »Stell sie dir ungeschminkt vor«, lautete die Ansage dazu.
    Sekundenlang wusste Mariusz nicht, worum es ging, dann begriff er. Das war sie, die Zeugin! Die Enttäuschung darüber, dass alles so schnell gegangen war, machte ihn müde. Jetzt würde er die Stadt doch Hals über Kopf verlassen müssen. Sein Partner konnte noch so toben, er
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