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2883 - Die Schattenmacht

2883 - Die Schattenmacht

Titel: 2883 - Die Schattenmacht
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Polizeireporterin.
    »Wir sollten uns mit ihr unterhalten, June. So ganz aus Versehen könnte mir der Name von Wendell durchrutschen«, schlug Blair vor.
    Der Einfall gefiel June auf Anhieb. Wenn jemand einen abgetauchten Aktivisten aufspüren konnte, dann war es Tanja Hobbs.
    ***
    Phil und ich waren mit Loyd Peterman in seinem Büro in Midtown verabredet. Ein Assistent führte uns in einen Besprechungsraum, in dem bereits vier Männer an einem Tisch saßen.
    »Special Agent Cotton vom FBI. Das ist mein Partner, Special Agent Decker«, stellte ich uns vor.
    Vier Augenpaare musterten uns sowie unsere Dienstausweise.
    »Ich bin Loyd Peterman und das sind meine Rechtsanwälte.«
    Der drahtige Mann im hellbraunen Anzug mit der modischen Krawatte stellte sich uns als Peterman vor und auch gleich seine drei Rechtsvertreter. Die Anwälte gehörten zu einer der größten Kanzleien von New York City, und ihre Anwesenheit ließ mich nichts Gutes ahnen.
    »Wir ermitteln im Mordfall von Senator Gibbs und seit einigen Stunden ebenfalls im Fall von James Oyster«, sagte ich.
    Ich wollte unbedingt erfahren, ob Peterman bereits über den zweiten Toten des Bay Colony Trust informiert war. Seine sehr verhaltene Reaktion ließ keinen Zweifel aufkommen. Loyd Peterman wusste Bescheid.
    »Wie ich sehe, sind Sie bestens informiert. Am Fundort des Leichnams von Mister Oyster wurden ebenfalls die Buchstaben BCT sowie eine fünfstellige Nummer hinterlassen. Sie können sich vermutlich vorstellen, welche Fragen wir an Sie haben«, fuhr ich fort.
    Obwohl Peterman zustimmend nickte, übernahm einer der Anwälte die Antwort.
    »Unser Mandant ist natürlich sehr bestürzt über die Mordfälle und gleichzeitig in Angst, selbst zum Opfer zu werden. Alle Fragen zu seiner Zugehörigkeit zum Bay Colony Trust müssen Sie allerdings schriftlich einreichen, Agent Cotton«, sagte der Rechtsanwalt.
    Ich schaute in die grauen Augen des Mannes links von Peterman und schüttelte leicht den Kopf.
    »Das können wir gerne so handhaben, Sir. Damit verzögern Sie allerdings unsere Ermittlungen, und das kann ich angesichts der Sorge Ihres Mandanten um sein leibliches Wohl nur schwer nachvollziehen«, erwiderte ich.
    Wollten sie wirklich auf stur schalten? Dann hätte man es uns schon am Telefon sagen und so die halbstündige Fahrt ersparen können. Bei meinen Worten huschte ein Schatten über Loyd Petermans Gesicht.
    »Ich habe diese Details bereits mit Mister Peterman besprochen. Unser Mandant hat sich um einen hervorragenden Personenschutz gekümmert, Agent Cotton«, lautete die Antwort.
    Da ich erkannte, wie nutzlos weiteres Argumentieren war, traten Phil und ich den Rückzug an.
    »Die haben uns antanzen lassen, nur um uns das zu sagen?«, fragte er verärgert.
    Ganz so war es nach meiner Ansicht jedoch nicht.
    »Nein, ich denke, sie wollten etwas erfahren«, sagte ich.
    Phil krauste verwundert die Stirn.
    »Erfahren? Von uns? Worüber?«, fragte er.
    Meiner Ansicht nach ging es ausschließlich um unseren Wissensstand in Bezug auf den Trust.
    »Was ist das nur für eine merkwürdige Verbindung, Jerry? Ich habe fast den Eindruck, als wenn ihnen ihr Inkognito wichtiger ist als das Leben einzelner Mitglieder«, schimpfte er.
    Auf der Rückfahrt diskutierten wir weiter, bis mir ein SUV drei Fahrzeuge hinter uns auffiel.
    »Wir werden beschattet«, sagte ich.
    Sofort vergaß Phil seine Verärgerung über dieses Treffen mit Peterman und schaute alarmiert in den Seitenspiegel.
    »Der dunkelblaue Ford Flex«, erklärte ich.
    Statt die Fahrt einfach fortzusetzen, bog ich willkürlich mehrfach ab. Schließlich stand es definitiv fest.
    »Das sind entweder absolute Anfänger oder es stört sie nicht, wenn wir sie entdecken«, sagte ich.
    Die Verfolger gaben sich nicht die geringste Mühe, ihre Absichten zu verbergen. Wozu sollte das Ganze gut sein?
    »Fragt sich, was die Typen damit bezwecken«, wunderte sich auch Phil.
    Es gab nur einen Weg, an diese Information zu gelangen. Ich ließ den Jaguar auf dem weitläufigen Parkplatz an einer Einkaufspassage ausrollen. Kaum stellte ich den Motor ab, schob sich die breite Schnauze des SUV in eine Lücke nicht weit von unserer Position entfernt.
    »Gib mir drei Minuten, dann bin ich hinter dem Ford«, sagte Phil.
    Wir stiegen gemeinsam aus und eilten ins Einkaufszentrum, nur um uns umgehend unter den Fluss aus Besuchern zu mischen, die soeben die Mall verließen. Ich hatte den Ford einen Augenblick aus den Augen lassen müssen,
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