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2582 - Ein Kind der Funken

2582 - Ein Kind der Funken

Titel: 2582 - Ein Kind der Funken
Autoren: Leo Lukas
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wurde durchscheinend, verflüchtigte sich jedoch nicht, sondern nahm

gleich darauf wieder solide Gestalt an. »Irgendwo vor uns, in unbestimmbarer Entfernung, befindet

sich ein Knoten des psionischen Netzes. Ich kann ihn jedoch nicht erreichen.«
    »Mir geht es ähnlich«, sagte Tanio Ucuz. »Ich spüre deutlich eine besondere, von vielfältigen

Strömungen geprägte Energiekonzentration. Was ich allerdings ebenfalls spüre, ist, dass es mir

nicht gut bekäme, würde ich mich per Nullpolung dorthin begeben.«
    Beinahe frohlockte Agrester innerlich, weil auch die Parabegabten scheiterten. Seine eigene

Niederlage wurde ihm dadurch erträglicher.
    Da trat Mondra Diamond vor und legte tastend ihre Hand auf die fugenlos glatte Wand. Ohne jede

Vorwarnung glitt ein Schott beiseite - das garantiert niemand von ihnen angemessen hatte!
    »Woher wusstest du ...?«, entfuhr es Agrester.
    »Der Alte liebt solche Taschenspielertricks.«
    Er wollte nachfragen, aber etwas hielt ihn davon ab. Der Raum hinter der Türöffnung lag in

vollkommener Dunkelheit, das Licht der Hängepflanzen fiel keinen Millimeter über die

Schwelle.
    Mondra Diamond trat ein. Agrester und die beiden anderen versuchten nicht, ihr zu folgen. Ohne

sich abzusprechen, wussten sie mit Bestimmtheit, dass es ihnen nicht gelingen würde.
    *
    Ein »Verborgener Raum«, dachte Mondra. Wie im Polyport-Hof DARASTO. Oder sollte es

»Verbogener Raum« heißen?
    Mit einem leise sirrenden Geräusch glitt das Schott hinter ihr zu. Milde, indirekte

Beleuchtung flammte auf. Wände, Decke und Boden bestanden aus dem bekannten bernsteinfarbenen

Material.
    Der Raum hatte einen kreisrunden Grundriss mit vielleicht zehn Meter Durchmesser und eine

lichte Höhe von drei Metern. Er wirkte unscheinbar, verglichen mit der sonstigen gigantomanischen

Architektur des Handelssterns.
    Aus der Wand genau gegenüber schob sich eine Konsole. An der abgeschrägten Frontseite befand

sich eine
    Vertiefung - wie geschaffen für Mondras Controller.
    Kaum hatte sie das Gerät platziert, flimmerte die Luft, und in der Raummitte entstand eine

Holoprojektion.
    Der hochgewachsene schlanke Mann trug eine schmucklose, einteilige, bernsteingelbe Kombination

wie eine zweite Haut, an der keinerlei technische Geräte zu erkennen waren, vom Hals bis über die

Füße geschlossen, nur die feingliedrigen Hände lagen frei. Das Haar schimmerte sandfarben, die

Augen blaugrün.
    Homunk. Der Androide, der Bote von ES ...
    *
    Als habe das Holo Schwierigkeiten, sich zu stabilisieren, blieb es einige Sekunden lang

merkwürdig schartig und verwackelt. Dann schärfte und verdichtete es sich, und Homunk stand wie

leibhaftig vor Mondra.
    Sein Gesicht war verzerrt, zeigte nicht das übliche stereotype Lächeln. »Diamond. Sei gegrüßt.

Ich hatte eigentlich Rhodan erwartet. Aber so musst eben du genügen.«
    Mondra wollte auffahren, ungehalten über die Arroganz des Androiden, doch er stoppte sie mit

einer ebenso energischen wie unwirschen Handbewegung, ehe sie nur ein Wort herausbrachte.
    »Die Lage ist wesentlich ernster«, sagte er, »als du dir vorstellen kannst. Obwohl du, genau

wie Perry Rhodan, persönlich auf Wanderer warst und den dortigen Winter mit eigenen Augen gesehen

hast.«
    »Ist Wanderer eine der zwanzigtausend ... «
    Er unterbrach sie brüsk. »Die Zeit wird knapp und knapper. ES liegt im Sterben, ist dermaßen

geschwächt, dass die Situation völlig außer Kontrolle zu geraten droht.«
    »Was kann ich ... «
    Abermals schnitt er ihr das Wort ab. »Ihr müsst unbedingt das PARALOX- ARSENAL finden. Sonst

wird ES zu existieren aufhören. An diesem Auftrag hat sich nichts geändert, er ist dringender

denn je.«
    »Wie sollen wir etwas finden, von dem wir nicht einmal wissen, wo wir es suchen sollen?«
    Homunk gab keine Antwort.
    Weil er die Antwort nicht weiß?
    Mondra setzte erneut an. »Befindet sich Wanderer in dieser Sphäre? Gibt es eine Verbin...

«
    »Bedaure.« Der Androide legte den Kopf schräg, als horche er in sich hinein. »Soeben hat

Rhodan den Verborgenen Raum des Polyport-Hofs NEOOLYMP im Stardust-System betreten. Das hat

Vorrang.«
    Und weg war er. Abrupt erlosch das Holo. Mondra stand da wie vor den Kopf gestoßen.
    Der Gefühlssturm, der in ihr tobte, konnte es locker mit dem Psi-Orkan um den Handelsstern

aufnehmen. So froh sie über die Nachricht war, dass Perry lebte und - auf welchen verschlungenen

Wegen auch immer - das
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