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2582 - Ein Kind der Funken

2582 - Ein Kind der Funken

Titel: 2582 - Ein Kind der Funken
Autoren: Leo Lukas
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manches aber dagegen. Plasma und Kristallgeflecht vertraten

diesbezüglich konträre Auffassungen.
    Wieder einmal kam Agrester zu keinem Ergebnis. Und wieder einmal zog er es vor, das Problem zu

vertagen.
    *
    Die Raumsoldaten feierten überschwänglich.
    Akika Urismaki gönnte es ihnen. Ein Funkspruch von Mondra Diamond war eingegangen; das allein

stellte schon eine kleine Sensation dar, nachdem so lange kein Kontakt bestanden hatte. Mondra

verkündete Entwarnung und berichtete vom Friedensschluss mit der aktuell höchsten

Sicherheitsinstanz des Handelssterns, dem Stalwart Agrester, der ihnen in weiterer Folge

uneingeschränkten Funkverkehr ermöglichte.
    Als sie hinzufügte, dass besagter Agrester auch das Fesselfeld um die JULES VERNE abgeschaltet

hatte und laut Auskunft von Julian Tifflor bis dato keine Verluste unter der Besatzung zu

beklagen waren, kannte das Freudengeheul keine Schranken mehr.
    »Die können sich auf etwas gefasst machen, wenn wir wieder an Bord sind!«, überschrie eine

raue Stimme alle anderen noch. »Vurguzz bis zum Abwinken, Kameraden. Und dazu backe ich euch eine

Pavlova, so süß und saftig, dass euch drei Wochen lang die Gaumenzäpfchen schlackern!«
    »Einverstanden, Golo«, gab Oberleutnant Klu-Ntsen DiAchal gut gelaunt zurück. »Aber erst,

nachdem ihr zwei Süßen, du und dein Kumpel Kar a Juna, einen ebenso saftigen Strafdienst abgeleistet habt. - Bereitmachen zum geordneten Abzug!«
    »Pardon, muss das sein?«, fragte Akika. »So überstürzt, meine ich. Zwar hat mein Controller

seine Auswertungs-Routinen einstweilen vollendet, einige Detailergebnisse möchte ich allerdings

noch nachprüfen.«
    Ganz gegen seine Gewohnheit brach Reg Thunder, der ertrusische Donnergott, in ein derart

schallendes Gelächter aus, dass Akika kurz um seine Trommelfelle bangte.
    »Respekt, Herr Changeur, Sie sind wirklich ein hartgesottenes Kerlchen! Aber bei allem

Forschungseifer werden Sie einsehen, dass sich unsere Leute die Rückkehr zur JULES VERNE redlich

verdient haben. Zumal mit deren Befreiung das vordringlichste Teilziel erreicht ist und uns laut

Frau Diamond ab sofort neue Informationsquellen offenstehen.«
    Akika bat um Entschuldigung für seine Selbstbezogenheit. Sowenig wie Krieger war er

Raumfahrer. Er hatte glatt vergessen, dass für die terranischen Soldaten ihr Schiff weit mehr war

als ein Vehikel zum Transport.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass sich auch die Kristallroboter zurückzogen. In rascher

Folge verschwanden sie in den hellgelb strahlenden Ellipsoiden der formenergetischen

Transmitter.
    »Halt!«, rief Akika erregt. »Das ist nicht sinnvoll.«
    Verdutzt sah DiAchal von ihrem Armband auf. »Was meinst du?«
    »Die Roboter. Sie tragen Vorrichtungen an sich, ich vermute in den kristallinen Teilen, die

den Einfluss des Psi-Orkans abschwächen. Darum leiden wir derzeit kaum mehr unter der

Mattigkeit.
    »Stimmt, das wäre eine Erklärung.«
    »Ich hielte es für klüger, wenn ein gewisses Kontingent der Maschinen bei uns bleibt,

beziehungsweise uns zur JULES VERNE begleitet, damit wir weiterhin in den Genuss ihrer

Abschirmung kommen. Da wir uns ja nun mit ihrem Kommandeur verbündet haben ... «
    »So wenig geheuer mir die seltsamen Kübel sind - ich werde deine Anregung an Tifflor und

Diamond weiterleiten.«
    Akika bedankte sich.
     

10.
    Sekundärwirkungen
    7. Mai 1463 NGZ
     
    »Ich habe meinen Eltern verziehen«, sagte Tanio Ucuz. »Spät, aber immerhin. Sie wollten nur

mein Bestes. Auch wenn sie es mit dubiosen und letztlich untauglichen Mitteln zu erreichen

versuchten.«
    Tiff zwinkerte. »So etwas soll schon in der einen oder anderen Familie vorgekommen sein.«
    »Gewiss nichts Außergewöhnliches, klar. Aber damals, als unmittelbar Betroffener, sah ich das

anders. Für mich ging eine Welt unter, als ich den Schwindel durchschaute.«
    Die beiden Männer tranken Kaffee in der Lobby des Gästesektors auf Deck 11-2, unweit der

Hauptzentrale. Nichts deutete mehr darauf hin, was vor vier Tagen an diesem Ort geschehen war.

Die Spuren ihres Kampfes waren von den endlich wieder funktionierenden Servos beseitigt worden,

desgleichen die Verwüstungen, die Ucuz in einigen der umliegenden Kabinen angerichtet hatte.
    Auch der Oberstleutnant wirkte wieder ausgeglichen und unerschütterlich wie eh und je. Dass er

mit seinen neu gewonnenen Parafähigkeiten immer besser umzugehen verstand, gehörte zu den wenigen

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