Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

Titel: 2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
befragen.
    »Korte«, sagte er.
    Korte Hanner richtete beide Augen auf Saedelaere. Die braunen, senkrecht geschlitzten Pupillen

besaßen sowohl normale Lider wie auch Nickhäute. Der Jaranoc blinzelte nervös.
    »Wann hast du diese Stadt betreten?«
    Korte Hanner überlegte. »Lange«, brummte er schließlich. »Ich nicht weiß.«
    Er ließ sich von Saedelaere mehr Salbe geben und verteilte sie auf einer verkrusteten

Schnittwunde.
    »Warst du allein oder kamst du in Begleitung von anderen Jaranoc?« Saedelaere gab sich Mühe,

langsam und deutlich zu sprechen.
    »Nicht viele«, sagte der Jaranoc.
    »Nicht viele«, wiederholte der Maskenträger. »Das bedeutet, dass du nicht allein warst?«
    »Ja«, gab Hanner mit dumpfer Stimme zurück. »Nicht alle.«
    »Bist nur du für das Böse verantwortlich, oder waren die anderen Jaranoc auch daran

beteiligt?«
    Der Jaranoc schwieg. Saedelaere beobachtete jede Regung in dem echsenhaften Gesicht. Der

Schnabel öffnete sich zitternd, schloss sich sogleich wieder. Korte Hanner wich seinem Blick

aus.
    »Antworte mir!«, stieß Saedelaere scharf aus.
    Die Augen des Jaranoc richteten sich auf den Maskenträger. »Nicht weiß«, sagte Korte Hanner.

Es klang beinahe weinerlich.
    »Verstehst du mich, wenn ich mit dir spreche?«
    Korte Hanner hob seine rechte Pranke. Er deutete auf Saedelaeres Kragenpartie. »Dort ...

ja.«
    »Du verstehst die Worte, wenn sie mein Translator übersetzt.«
    »Ja ... wenig.«
    »Wo hast du bisher gelebt?«
    Der Jaranoc blinzelte mehrmals, antwortete aber nicht.
    »Wo in dieser Stadt hast du bisher gelebt?«
    »Nicht ... gelebt. Versteckt!«
    Saedelaere atmete ruhig durch. Der Jaranoc hatte angedeutet, dass er sich ihm wegen der

Rettung verpflichtet fühlte. Das musste er ausnutzen.
    »Wo hast du dich versteckt?«
    »Klein ... Raum. Essen!«
    »Wie hast du die Sprache dieser Stadt erlernt?«
    »Andere ... versteckt.«
    »Andere Bewohner der Stadt haben sich ebenfalls dort versteckt?«
    »Ja. Mit Korte Hanner ... gesprochen!«
    »Und was ist dann geschehen?«
    »Andere, andere ... kommen. Sehr ... nicht gut. Töten Korte Hanner.«
    »Weshalb wollten sie dich töten?«
    »Nicht weiß.«
    Saedelaere seufzte. So kam er nicht weiter. Er würde auf andere Weise versuchen müssen, den

Jaranoc zum Reden zu bringen.
    Der Terraner instruierte die Positronik seines SERUNS, aus einer Auswahl von Bildern eine

Hologalerie zu gestalten.
    »Korte«, sagte er eindringlich. »Ich werde dir nun ein paar Bilder zeigen. Sag mir, wenn du

jemand oder etwas wiedererkennst.«
    Der Jaranoc reagierte nicht.
    Der Holoprojektor lud das Bild eines Terraners. Es stellte den unter Raumfahrer oft

belächelten »Standardterraner« dar; ein Symbolbild, das bei bildhafter Kommunikation mit

Fremdwesen zum Einsatz kam. Er war groß und schlank, besaß ockerbraune Haut und leicht

mandelförmige Augen.
    Korte Hanner richtete seine Augen auf den Mann. Dann blickte er auf Saedelaeres Maske.
    Der Jaranoc verglich die beiden Bilder.
    »Nicht dein ... Kopf?«, fragte Hanner.
    Unwillkürlich griff Saedelaere nach seiner Maske. »Nicht mein Kopf. Es ist eine lange

Geschichte. Sagt dir dieses Bild etwas?«
    Die nächste Projektion zeigte das Symbolbild der »Standardterranerin«.
    Der Jaranoc besah sich die Projektion, reagierte aber nicht.
    Saedelaere ließ bekannte Persönlichkeiten und Angehörige der bekanntesten Völker der

Milchstraße anzeigen - erfolglos.
    »Lokopter«, murmelte der Maskenträger.
    Das Bild eines der Vogelwesen von Kopters Horst erschien.
    Der Jaranoc nahm es reg- und kommentarlos zur Kenntnis.
    »Ennerhahl.«
    Mit dem geheimnisvollen Schwarzhäutigen in seinem grünblauen Kampfanzug hatte sich Saedelaere

zwischenzeitlich bei seiner Untersuchung der Schreine der Ewigkeit zusammengetan. Allerdings

hatte der Maskenträger nie herausgefunden, welches Spiel Ennerhahl spielte oder auf wessen Seite

er stand.
    Erneut kam von dem Echsenwesen keine Reaktion.
    »Samburi Yura«, flüsterte Alaska Saedelaere.
    Das Bild der Kosmokratenbeauftragten erschien. Unwillkürlich stockte dem Terraner der Atem.

Die Darstellung war der Holonachricht entnommen, die ihm die Enthonin in dem Schrein der Ewigkeit

hatte zukommen lassen.
    Samburi Yuras schwarzes Haar wellte langsam, als wäre sie unter Wasser. In ihrem Kleid

glitzerte ein Sternenmeer.
    Korte Hanner beugte sich ruckartig vor. Sein Schnabel öffnete und schloss sich zweimal,

während seine Augen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher