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2456 - Akademie der Mikro-Bestien

Titel: 2456 - Akademie der Mikro-Bestien
Autoren: Unbekannt
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lediglich im Schlaf, wo sie sich als Traumfetzen manifestierte, an den ich mich später nur teilweise erinnerte. Ich kann also nicht alles Wissen abrufen."
    „Roi, wir haben die beiden Mikro-Bestien von dir getrennt, um ihr Verhalten zu beobachten, wenn sie allein sind", fuhr Noviel Residor fort. „Was glaubst du, wird geschehen?"
    „Das hängt davon ab, wie ihr sie behandelt. Wenn ihr sie einsperrt, werden sie es nicht lange aushalten und das Mobiliar zerlegen. Die DERUFUS war ein Gefängnis für sie, in dem sie sich lebendig begraben fühlten. Schon der Flug hierher stellte hin und wieder ein Problem für sie dar. Sie brauchen grenzenlose Freiheit, um sich an sie zu gewöhnen."
    „Wir haben sie in einen der Erholungsparks der Residenz gebracht.
    Willst du sehen, wie es ihnen geht?"
    Ohne eine Antwort abzuwarten, aktivierte Residor einen Bildschirm. Er zeigte eine begrünte Halle. Ausgerissene Büsche lagen herum, der weiche Grasboden war aufgewühlt. Kleinere Bäume standen oder lagen zersplittert zwischen zertrampelten Blumenbeeten.
    Bull entdeckte eine kleine Gestalt, die zwischen Stämmen und Ästen hantierte. Der Kopf zeigte einen hellen Schimmer – Trainz. Als die Kamera näher heranfuhr, erkannte der Residenz-Minister, dass die Mikro-Bestie das Holz zerkleinerte und ungefähr gleich große Scheite herstellte. Immer wieder verließ sie ihren Arbeitsplatz und ging hinüber zu einer der Infosäulen, wo sie Wissen zur Holzbearbeitung abrief.
    „Diese Geschöpfe zerstören mehr, als sie nützen", klang Residors Stimme durch den Konferenzraum. „Was sollen wir mit ihnen anfangen?"
    Reginald Bull beschloss, die zum aktuellen Zeitpunkt unnütze Diskussion zu beenden.
    „Noviel, es gibt deutliche Unterschiede zwischen Trainz und Frant.
    Frant zerschlägt sinnlos alles, was ihm in den Weg kommt. Trainz hingegen denkt erst nach, bevor er handelt."
    „Eins zu eins in diesem Wettbewerb", erwiderte der TLD-Chef kühl.
    „Wer bietet mehr?"
    „Das letzte Wort ist da sicher noch nicht gesprochen", entgegnete Bull.
    „Aber nicht heute."
    In erster Linie ging es um die Negasphäre in Hangay und um das, was sie dagegen tun konnten. Roi besaß Wissen, von dem er teilweise bereits Gebrauch machte. Er hatte eine Liste mit Koordinaten von Stützpunkten der Terminalen Kolonne erstellt, mehrere Dutzend aus der gesamten Milchstraße. Daraus ging unter anderem hervor, dass die Kolonne in der Eastside aktiver war, als man bisher angenommen hatte.
    Danton kannte auch Aufmarschpläne von Chaos-Geschwadern, aus denen sich Rückschlüsse auf die nächsten Operationen und Ziele TRAITORS ziehen ließen. Am wichtigsten jedoch waren die Informationen über Vorgänge in Hangay, über den Grenzwall und den Kernwall der Galaxis, in deren Schutz sich die Proto-Negasphäre entwickelte.
    Roi berichtete über Entropische Zyklone und über ein Phänomen namens Vibra-Psi. Als er seinen vorerst letzten Bericht an diesem 28. November 1346 NGZ abschloss, kannten sie wichtige Details, die ihnen die Gefahr durch die drohende Negasphäre erst recht bewusst machten.
    Einen Teil seines Wissens hatte Roi nach eigenen Angaben bereits in Quinto Center an die USO weitergegeben. Monkey und seine Spezialisten entwickelten seither neue Strategien, auch wenn die Aufmarschpläne und Truppenbewegungen des Gegners inzwischen längst veraltet waren. An irgendeiner Stelle würde die USO ihre Fallen errichten, um TRAITOR erneut einen empfindlichen Schlag zu versetzen, obwohl dessen Qualität in der Summe betrachtet wohl kaum über einen Nadelstich hinausgehen würde.
    „Der wichtigste Punkt scheint mir nach Rois Darstellung VULTAPHER zu sein", resümierte Bull. „Der Chaotender stellt für die Völker der Lokalen Gruppe und ganz besonders der Milchstraße eine existenzielle Gefahr dar."
    „Er muss unter besonderen hyperphysikalischen Bedingungen zusammengebaut werden", sagte Danton.
    „Nach meinem Wissensstand suchen die Kolonnen-Geometer unentwegt nach einem geeigneten Bauplatz."
    Viele Angehörige der LFT sowie arkonidische Flüchtlinge hatten die Vorgänge um Hayok erlebt. Inzwischen lagen auch Aufzeichnungen aus dem Akon-System vor. Die Zerlegung des Planeten Drorah und die Zerstörung seines Mondes Xölyar bildeten das vorläufige Ende der glorreichen Geschichte der Akonen, dessen Geschichte als einzige der bekannten Menschenvölker der Milchstraße lückenlos und ohne nennenswerte Zivilisationseinbrüche bis in die Zeit der Lemurer zurückverfolgt werden
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