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2376 - Tolle Tage in Terrania

Titel: 2376 - Tolle Tage in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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forderte, oder privates Glück.
    Aber die Beziehung mit Nuoriel war festgefahren. So sehr er sie immer noch liebte - die gemeinsamen Stunden auf der Farm in Shonaar bedeuteten jedes Mal mehr Stress und kleinlichen Hickhack statt Freude oder Erholung.
    Und beruflich? Nun, das hatte er soeben erlebt.
    Danke, Dozent.
    Er ballte die rechte Hand zur Faust und drosch zornig gegen die Wand. Das Geräusch, das er damit erzeugte, klang hohl. Passend: Sein Leben war unausgefüllt, leerer noch als das des alten Gelehrten Alan-Bari: dem winkte immerhin Merkur-Alpha.
    Gab es für Hajmo eine vergleichbare Hoffnung auf Umschwung? Nein. Nichts. Null. Ihn belastete Tag für Tag derselbe Trott - und weit und breit war keine Wende, keine entscheidende Änderung in Sicht.
     
    *
     
    Sie schneite zur Tür herein, strahlend wie der Kern eines Fusionsreaktors: energiegeladen, definitiv brisant, nur unter Aufbietung aller Mittel zu zügeln. „Hallo. Bin ein bisschen zu früh dran", keuchte sie. „Dabei hab ich extra für die letzten vierzig Etagen die Nottreppe genommen. Mach ich mindestens dreimal die Woche. Pro Lebensjahr ein Stockwerk, das hält fit. Na schön, Untertreiben hat keinen Sinn, es waren dreiundfünfzig. - Oooch, sind die niedlich!"
    Hajmo war damit beschäftigt gewesen, Flippong die Beurteilung einer Studentenarbeit zu diktieren. Aber das Oberhaupt der Gaelarck-Familie hatte sich, sobald die schlanke Terranerin eingetreten war, ebenso auf sie gestürzt wie Elm und Drizhak. Jetzt umschwirrten die drei Krakenhaften sie in einem hysterischen Reigen, ließen sich betätscheln und gaben fiepende Laute des Entzückens von sich. „Es handelt sich um Intelligenzwesen", erklärte Hajmo steif. „Sie wirken auf unsereins putzig. weil sie so klein sind.
    Weil ihr Volk leidenschaftlich dem Spieltrieb frönt und die Physiognomie unserem Kindchen-Schema entspricht.
    Tatsächlich jedoch ..."
    „... haben sie auf dem Planeten Irckol, von wo sie stammen, eine in beeindruckender Weise im Einklang mit der Natur stehende Hochkultur errichtet." Die Frau deutete eine Verneigung an. „Du siehst, ich habe mich vorbereitet, Freund Siderip."
    Kess tippte sie ihm mit dem Zeigefinger auf die Brust. „Ich weiß fast alles über dich und deine Assistenten. - Na, wer von euch ist Elm. der Jüngste und Schlimmste?"
    Sie bückte sich und breitete einladend die Arme aus. Mit einem Jauchzer sprang Elm hoch. Es schien vor Wonne zu zerfließen, als die Frau es in schnellem Rhythmus hinund herwiegte.
    Hajmo hatte die Gaelarck-Familie im Rahmen seines bislang letzten Feldforschungs-Projekts kennen und schätzen gelernt. Irckol gehörte zu der Vielzahl von besiedelten Planeten, die zwar im Einflussbereich der Liga Freier Terraner lagen, aber dennoch nie „aufgefallen" waren - weil die Bewohner keinerlei nach außen gerichtete oder gar expansive Tendenzen zeigten. Diese eingeschlechtlichen Kopffüßler hatten auf ihrer Welt ein nahezu perfektes ökologisches Gleichgewicht geschaffen.
    Wozu sollten sie nach den Sternen greifen?
    Durch seine behutsame Kontaktaufnahme hatte Hajmo den Respekt und schließlich die Freundschaft von Flippong, Elm und Drizhak erworben. Ein so geschlossener Bund durfte nach dem Ethos der Gaelarck nicht mehr dauerhaft getrennt werden. Da Hajmo nicht auf Irckol bleiben konnte, ging die Triade mit ihm nach Terra; ein gerüttelt Maß an individueller Neugier war wohl auch im Spiel gewesen.
    Jedenfalls bewohnten die Molluskenartigen nun schon seit geraumer Zeit sein Vorzimmer. Genügsam und emsig, wie es ihrem Naturell entsprach, hatten sie die Funktionen von Sekretariat und Rezeption an sich gerissen - und großen Spaß daran.
    Nuoriel hingegen fand die Gaelarck, das eigenartige Arrangement und Hajmos gesamte Vorgangsweise nicht lustig oder originell, sondern kurzsichtig, leichtfertig, verantwortungslos. Auch in diesem Punkt gingen ihre Ansichten auseinander...
    Hajmo räusperte sich. „Du bist die avisierte Journalistin"; stellte er trocken fest. „Ich bevorzuge den Begriff >Neuigkeitenmaklerin<. En gros, en detail, was gerade ansteht. Herrje, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt.
    Darasalaanaghinta Mitchu, mein Name, abgekürzt Da'inta. Aber meistens nennt man mich >Sparks<."
    Woher der Spitzname stammte, erkannte Hajmo sofort, ob er wollte oder nicht.
    Da'intas halbmondförmige, ockerfarbene Augen funkelten, sprühten geradezu vor Lebensdurst und Wissensgier. Fesselnd, Besitz ergreifend. Nur schwer vermochte er sich von

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