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2354 - Kolonnen-Geometer

Titel: 2354 - Kolonnen-Geometer
Autoren: Unbekannt
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Hangay war offensichtlich künstlich in dieses Universum versetzt worden. Ein perfider Plan der Ordnungsmächte, wahrscheinlich. „Aus dem Zentrum ist zu hören, dass wir die ersten Kolonnen-Einheiten sind", fuhr Gill Ashgu fort. „Der Termin für die Ankunft der ersten Kolonnen-Fähre steht noch nicht fest."
    Es bedeutete, sie mussten warten. Fabriken mit ein paar Chaos-Geschwadern als Begleitschutz konnten allein nichts ausrichten. Erst brauchte TRAITOR seine Kolonnen-Forts sowie die Dunklen Obelisken, die zur Befriedung der Zielgalaxis beitrugen. Danach folgten die nächsten Schritte. „Es wird uns dennoch nicht langweilig werden." Ashgu blendete eine Grafik in die Darstellung ein. „Die Mor'- Daer stellen uns mehrere Traitanks für Schulungszwecke zur Verfügung. Und wir nutzen die Zeit, um unser Training zu intensivieren. Erst wenn alles perfekt sitzt, erhalten wir blaues Licht für unseren Einsatz."
    „Es kann Jahre dauern, bis es so weit ist", sagte Jaghiro leise. „Wer weiß, was in dieser Zeit alles geschieht." .
    Die Spione der Kosmokraten waren nicht dumm. Sie durchkämmten fast pausenlos das Universum in bläuen Walzenschiffen, die man erst dann entdeckte, wenn es zu spät war.
    Nicht umsonst informierte das Zentrum seit Stunden über historische Ereignisse und Kämpfe, über das zähe Ringen zwischen den Hohen Mächten und ihren Vasallenvölkern. Ganze Galaxien waren innerhalb weniger Tage ausgelöscht worden, ihre Planeten entvölkert. Mal hatten die Kosmokraten einen Sieg errungen, mal die Chaotarchen. Eine endgültige Entscheidung war nie gefallen.
    Hier in dieser Gegend mit der Bezeichnung „Lokale Gruppe", so glaubte Jaghiro, konnte unter Umständen eine Vorentscheidung fallen. In ein paar Jahren ... „Ich hätte da eine Bitte, verehrter Gill Ashgu." Er nahm den Ausbilder ein Stück zur Seite und trug ihm sein Anliegen vor.
    Ashgu zeigte nicht durch Gesten oder Körpersprache, wie er darüber dachte.
    Er senkte bedächtig den Kopf, wobei er Jaghiro unverwandt ansah. „Ich werde sehen, was ich tun kann", meinte er dann. „Es wird bis zur nächsten praktischen Prüfung nicht allzu lange dauern. Ovo Ynshuune ist noch jung, sie besitzt zwei Jahre weniger Wissen und Erfahrung als ihr. Aber sie lernt schnell."
    Jaghiro bedankte sich überschwängli.ch. Mehr konnte er nicht erwarten, mehr ließ auch die Situation nicht zu. Wenn die Prüfungen erst abgeschlossen waren und sie sich an ihre Aufgabe als Kolonnen-Geometer machten, durfte nichts geschehen, was ihre Arbeit störte oder die Oahm'Cara ablenkte.
    Die Darstellung auf dem Bildschirm wechselte. Die ersten Sonden hatten im Schutz ihrer winzigen Dunkelfelder den Halo Hangays erreicht und flogen tangential den mathematischen Rand der Galaxis ab. Gleichzeitig stellten die positronischsupratronischen Rechenverbünde der Sequin-Doar erste Detailauswertungen aller Ortungssignale zur Verfügung.
    In Hangay gab es keinen Frieden. An vielen Koordinaten wurde gekämpft - keine großen Schlachten, aber Scharmützel und Gefechte; Meinungsverschiedenheiten eben, die man mit den Geschützen der Raumschiffe austrug.
    Die Oahm'Cara nahmen es gleichmütig hin. Sie waren keine Krieger, aber sie lebten in der sicheren Gewissheit, dass irgendwann überall der Friede TRAITORS herrschen würde.
     
    *
     
    Mitten im Hangar hing das Gebilde: Groß und wuchtig war es und schwebte zwei Körperlängen über dem Boden.
    Der INTERDIM-Multidarter. Er sah aus, als habe man einen Geometer-Gleiter aufgeblasen.
    Die äußere Form und Oberflächenstruktur stimmten vollständig mit der Kleinausgabe überein. In seinem Innern steckte allerdings ein Vielfaches an Technik. Und die Außenhaut bestand aus glattem schwarzem Ricodin-Verbundstoff, der bei jeder Bewegung des Betrachters den Eindruck erweckte, als lebe er.
    Jaghiro stand ein wenig verloren vor dem großen Schiff. Eigentlich war es eher ein Beiboot, eine einzelne Kammer im Vergleich zum großen Bau.
    Neben der Kolonnen-Fabrik nahm sich der INTERDIM-Multidarter vergleichsweise winzig aus, von einem Geometer-Gleiter ganz zu schweigen.
    Der wirkte da schon mikroskopisch klein.
    Gill Ashgu hatte Jaghiro herbestellt, aber jetzt ließ der Ausbilder ihn warten.
    Alle anderen Oahm'Cara hatten sich in einem Hangar auf der anderen Seite des Bautenlands einfinden müssen.
    Jaghiro wurde das Gefühl nicht los, Ashgu wolle ihn ausgrenzen. Es konnte nur mit den Vorgängen in der Konvertersektion zu tun haben, vielleicht war sein Panzer
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