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2247 - Attentat auf Hayok

Titel: 2247 - Attentat auf Hayok
Autoren: Unbekannt
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Stammkneipe.
    Sca und Kashmate tanzten zu einer sehr eigenwilligen Musik. Die anderen hatten schon einige Drinks gekippt, und es würden sicher noch mehr werden. Auch ich hatte die typische Heutegebichmirdie-Kante-Laune. Das blaue Teufelszeug überließ ich Mal, mir schmeckte eine bernsteinfarbige Imitation arkonidischen Weines sehr gut. „Was soll das heißen ... abserviert?", brüllte er schließlich. „Er hat dich lediglich nicht auf eine gefährliche Mission ins Unbekannte mitgenommen, weil auf dem Schiff kein Platz für dich war und Lotho Keraete ausdrücklich nur ihn und Atlan an Bord haben wollte. Und daraufhin hast du wie ein trotziger Schuljunge mit dem Fuß aufgestampft, die Tränen zurückgekämpft und bist einfach abgehauen."
    „So war es nicht..."
    „Genauso war es! Aber darum geht es doch gar nicht mehr!"
    „Und worum geht es dann?" Mal zögerte kurz. „Ich kenne dich besser als du selbst", sagte er dann wesentlich leiser, so leise, dass ich ihn kaum gegen die Musik verstehen konnte. „Du bist hier nicht glücklich. Du redest dir nur ein, du wärst glücklich. Du machst dir nur etwas vor."
    Wütend bestellte ich eine neue Runde. „Da bist du schlauer als ich! Vielleicht werde ich Sca heiraten, mit ihr Kinder haben und ein Haus bauen. Und einen Baum pflanzen. Wir werden ein ganz normales Leben führen, ohne Angst vor dem Morgen haben zu müssen. Auf irgendeinem Kolonialplaneten, wo mich niemand kennt und die Celistas uns nie finden werden. Nie wieder vor arkonidischen Killern davonlaufen oder vor anderen Leuten, die meinen, der Sternenbastard habe keine Rechte." Ich wollte Mal provozieren. Er hatte meinen wunden Punkt getroffen, und ich hasste es, wenn er Recht hatte. „Wenn du mit Sca zusammen bist, ist es nicht dasselbe wie damals mit Thereme. Junge, die Kleine liebt dich aufrichtig, das kannst du mir glauben. So etwas habe ich nicht oft gesehen. Aber du bist ein anderer geworden. Sie erreicht dein Herz nicht. Wenn du sagst, dass du sie liebst, glaube ich dir einfach nicht. Du hast Thereme noch nicht vergessen. Was würde ich dafür geben, dir helfen zu können ..."
    „Vielleicht ... hat das gar nichts mit Thereme zu tun." Mir ging nicht aus dem Kopf, was ich nach dem Gespräch mit Gucky gedacht hatte.
    Vielleicht kann man kein normales Lebenführen, wenn man Perry Rhodan und Ascari da Vivo als Eltern hat.
    Ich trank einen Schluck Wein. In mir war es plötzlich kalt und leer. „Mal, was soll ich tun? Manchmal glaube ich wirklich, Sca so lieben zu können, wie ich Thereme geliebt habe. Nachts, wenn sie in meinen Armen liegt und ich sie atmen höre. Aber es ist nicht so ... Ich habe noch nie den Sprung über die letzte Hürde geschafft. Und ich hasse mich dafür! Sie hat es nicht verdient..." Mit brennenden Augen verfolgte ich Scas Tanz.
    Sie lachte mir zu und verschwand dann wieder in der Menge. Sie hatte es längst aufgegeben, mich zum Tanzen aufzufordern.
    Mein Glas war leer, ohne dass ich bemerkt hatte, so viel getrunken zu haben. „Wenn Reginald Bull dir Gucky schickt, um dich um Hilfe zu bitten, reagierst du wie ein trotziges Kind. Sie wollen deine Fähigkeiten einsetzen, und du hast nichts Besseres zu tun, als auf deinen Vater zu schimpfen. Wundere dich nicht, wenn dich keiner mehr ernst nimmt. Jeder Blinde sieht doch, dass du unzufrieden bist, Kant! Du suchst nach einem Sinn in deinem Leben, aber du weißt nicht, wie er aussieht und wo du ihn finden könntest." Mal bestellte mir ein neues Glas.
    Ich sah ihn nur an. Was sollte ich ihm sagen?
    Dass er Recht hatte? Das war doch Unsinn! Ich war doch zufrieden. Was wollte ich mehr?
    War ich das wirklich? „Nicht jeder hat auf Anhieb das Glück, den Sinn seines Lebens zu finden. Manche wissen nicht einmal, dass es diesen Sinn überhaupt gibt. Ich bin damit zufrieden, wie es ist. Irgendwie geht es weiter, wen interessiert das schon. Aber diese Einstellung hat wohl nur einer von Tausenden."
    Langsam zeigte der Wein seine Wirkung. Ich fühlte mich allein gelassen. Mein Freund Mal war gegen mich, der Einzige, der immer an mich geglaubt hatte. Das Schlimmste war, dass er einen Zweifel in mir gesät hatte, der mir keine Ruhe ließ.
    Oder hatte er diesen Zweifel gar nicht gesät? „Der Sinn der Lebens ...", sagte ich bitter. „Mein Vater hat ihn gefunden. Unentwegt selbstlos im Einsatz für die Menschheit. Tut mir Leid, aber das ist nicht mein Sinn. An der Menschheit liegt mir einfach nicht genug. Meine Erziehung im Kristallimperium lässt sich
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