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2228 - Der Bionische Kreuzer

Titel: 2228 - Der Bionische Kreuzer
Autoren: Unbekannt
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Rang eines Kommandanten. Allerdings nicht in technischer Hinsicht, sondern im Sinn einer mentalen Begabung.
    Zephyda räusperte sich. Sie wirkte bleich, aber gefasst. Mit belegter Stimme fragte sie: „Wer will das wissen? Sag mir einen Namen und zeige dich!"
    Einen Moment kehrte Stille ein.
    Die Stimme des Schiffes beschied: „Meine Name lautet Echophage. Ich bin das Hirn dieser Einheit. Der Bordrechner. Mich zu zeigen ist mir deshalb nicht möglich."
    Zephyda kniff berechnend die Augen zusammen. „Handelt es sich hier tatsächlich um einen Bionischen Kreuzer?"
    „Aber ja."
    „Und du erkennst mich als Epha-Motana?"
    „Ohne einen Zweifel."
    „Wirst du dich meiner Befehlsgewalt unterstellen, Echophage?"
    „Selbstverständlich."
    Rhodan konnte Jamisch nicht wie Zephyda oder ein Motana, aber gut genug. Echophages Antwort klang pikiert. So als habe Zephydas Frage ihn in einer noch unbekannten Weise gekränkt.
    „Die beiden Fremden sind als Gäste legitimiert", bestimmte sie. Ihre Sicherheit wuchs erkennbar mit jeder Sekunde. „Wenn sie wieder zu dir sprechen, antwortest du ihnen bitte. – Wir werden nun das Schiff betreten."
    „Wie du befiehlst, Epha."
    Rhodan wandte sich erneut nach vorn. Doch diesmal war es Zephyda, die ihn am Arm hielt: „Rechner, schalte das ..." Sie suchte nach dem technischen Begriff. „...
    Prallfeld aus!"
    Vor Rhodans Augen kreuzte ein Flackern das Eingangsschott.
    Echophage, wer immer sich dahinter verbarg, hätte ihn kalt ein zweites Mal düpiert. Dem Terraner wurde klar, dass Echophage sie an Bord nicht haben wollte. Zumindest ihn und Atlan nicht.
    Mit einem neuerlich vorsichtigen Schritt trat er in die Schleuse.
    Ringsum flammte Beleuchtung auf, warm und indirekt. Der Raum besaß die Ausdehnung eines kleinen Beiboothangars.
    Rhodan strich mit den Fingerspitzen über eine Wand. „Es fühlt sich an wie Schlangenhaut. Als wären die Wände lebendig."
    „Vielleicht stimmt das ja", argwöhnte Atlan. „Wer weiß, was ›bionisch‹ genau bedeutet."
    Vor der Blutnacht von Barinx hatte anscheinend alle Raumfahrt auf parapsychischen Kräften beruht. Die Epha-Motana waren in jener Epoche die Steuerleute der Bionischen Kreuzer gewesen. Als das Reich der Schutzherren zerbrach, wurden die Choräle der Motana zur verbotenen Kunst und ihre Kultur fiel in Scherben.
    Die Kybernetischen Kulturen ersetzten die paranormale Weltraumfahrt der Motana durch Technik. Seither herrschten die Kybb und ihre Schlachtschiffe über den Raum des Sternenozeans.
    Sämtliche Bionischen Kreuzer waren vernichtet worden – so glaubte man. Die Existenz des Schiffes und seines Rechners, des seltsam hinterlistigen Echophage, bewies zum ersten Mal das Gegenteil.
    Vielleicht war es möglich, die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen.
    Im Sternenozean lauerte eine unbekannte Gefahr, die auch Terra bedrohte. Wenn sie herausfinden wollten, welche Gefahr das war, brauchten sie Verbündete. Ein Bionischer Kreuzer war kein schlechter Anfang.
    Zephyda befahl: „Echophage, wir sind neu und kennen uns nicht aus.
    Führe uns durch das Schiff!"
    „Selbstverständlich, Epha. Haltet euch rechts, dann bewegt euch mit dem Schacht aufwärts. Die Schiffszentrale erstreckt sich von Deck zwei an über drei Ebenen. Beginnt euren Rundgang auf der obersten. Die Epha wird sich gewiss für die Steuerung interessieren."
    Rhodan, Atlan und Rorkhete ließen Zephyda den Vortritt. Keiner hatte Lust, mit einem weiteren Prallfeld Bekanntschaft zu machen. In einem Feld der Schwerelosigkeit trieben sie nach oben.
    Die erste Öffnung zog vorbei, dann die zweite, und bei der dritten sagte Echophage: „Steigt hier aus."
    Rhodan zog sich aus dem Schacht in einen annähernd kreisförmigen, angenehm beleuchteten Raum. In zwei konzentrischen Kreisen gruppierten sich zwölf Sessel um einen fast drei Meter durchmessenden holografischen Globus, der wie in Zeitlupe rotierte. Die Darstellung zeigte ein stark verkleinertes Abbild des Kreuzers, von außen betrachtet.
    Von der gewölbten Decke ragte ein reich facettierter transparenter Kristallkonus in die Projektion.
    Echophage erklärte: „Es handelt sich hier um die Sitzgelegenheiten für die Epha-Motana und ihre Quellen."
    Das ebenmäßige Gesicht der Motana begann zu strahlen, sie glitt spielerisch in den ersten Sessel. „Und von hier aus steuern wir das Schiff?"
    „Gewiss. Die äußere Reihe ist für Ablösungen gedacht, um die Epha oder ihre Quellen bei Bedarf zu ersetzen."
    Zephyda lächelte
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