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2184 - Orakel in Gefahr

Titel: 2184 - Orakel in Gefahr
Autoren: Unbekannt
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Handstrahler an sich. „Itchi, Vett, Kiv, Schirmfelder nur im Notfall einsetzen! Viel Glück!"
    Der Jankaron zerschoss einen Teil der hinteren Wand und ermöglichte den Krun die Flucht. Mit ihren winzigen Wurzelfüßchen beschleunigten sie auf kurze Strecken mit bis zu dreißig Stundenkilometern. Den meisten gelang die Flucht in oder zwischen die nächsten Häuser. Dann aber waren die Valenter da. Zu Hunderten strömten sie in die Gassen und Gärten. Ihre Freund-Feind-Erkennung funktionierte nach dem simplen Prinzip „Wir gegen alle anderen". Sie eröffneten ohne Warnung das Feuer. Roxo erkannte den Grund ihres kompromisslosen Vorgehens. Sie hatten Medilen, Pombaren und andere Völker Tradoms als Gegner. Ihre Einsatzleitung rechnete zudem damit, dass es sich bei einigen Anhängern der Minullu-Allianz um Mitglieder des Trümmerimperiums handelte.
    Kiv Aaterstam entging mit knapper Not einem Energiestrahl. Er schaltete den Individualschirm seines terranischen Schutzanzugs ein. Die Valenter wurden auf die Jankaron aufmerksam. Vett verschwand hinter einem Gebüsch. Er riss Itchi mit sich. Roxo hatte die Hauswand im Rücken, musste aber weichen, weil die Wände des Lebkuchenhauses in der Hitze weich wie Butter wurden. Gleich drei Valenter nahmen, ihn ins Visier. Er schoss schneller. Unter der Wucht des terranischen Strahlers, den er lediglich mit ein paar Plastikaufsätzen getarnt hatte, platzten ihre Schirmfelder. Drei Valenter weniger, aber dafür rückten dreißig nach. Roxo hechtete um die Hausecke. Geduckt rannte er zum nächsten Gebäude, das schon brannte. Flüssiges Zuckerharz tropfte von oben herab, er ignorierte es standhaft. Hinter einem Spielzeuggleiter warf er sich in Deckung, legte an und zielte.
    Die Valenter hatten ihn aus den Augen verloren. Roxo traf fünf von ihnen tödlich, ehe sie seinen Standort ausmachten. Pass auf, sie nehmen dich in die Zange! Mehrere Valenter umrundeten das Haus. Sie fanden den Platz hinter dem Spielzeuggleiter verlassen. Roxo hatte sich über den Boden in die Deckung eines Baumes gerollt. Zusammen mit diesem bewegte er sich im Zeitlupentempo rückwärts. Als er die nächste Hausecke erreichte, kroch der Jankaron ins hohe Gras dicht an der Wand. Zu gern hätte er versuchsweise von dem Material gekostet oder wenigstens mit dem Schnabel daran gekratzt. Es blieb ihm keine Zeit. Er sah, dass Itchi von mehreren Valentern bedrängt wurde, und gab ihr Feuerschutz. Sie stolperte über einen Stein und stürzte zu Boden, mitten in die sie kreuzenden Strahlen mehrerer Energiewaffen.
    Hastig hielt Roxo Quatron nach Vett und Kiv Ausschau. Sie befanden sich außerhalb seines Blickfelds. „Itchi, beim Ur-Ei!" Die Pilotin schoss nacheinander sechs Valenter nieder. Ein Dutzend anderer rückte zu den Toten auf. Sie schossen im Laufen, und sie hatten nur ein einziges Ziel. Das blassrosa Leuchten des Schutzschirms um Itchi verwandelte sich in rote Glut. Der Schirm blähte sich auf. Roxo schoss ununterbrochen, mähte die Valenter geradezu nieder. Es waren zu viele. Der Schutzschirm der Jankaron zerplatzte. „Itchi - Nein!" Er schrie es. In seinem Schrei schwang alles mit, was ihm die junge Jankaron bedeutete. Er schoss jetzt blind, hielt einfach drauf, sah die Valenter stürzen.
    Etwas stimmte nicht. Roxo schoss weiter, aber sie erwiderten das Feuer nicht mehr. In wilder Flucht stoben sie davon, als nähmen sie vor einem haushoch überlegenen Gegner Reißaus. Sekunden nur dauerte es, dann gab es zwischen den Lebkuchenhäusern keine Angreifer mehr. Verdutzt lauschte Roxo dem Singen von Löschrobotern, die aus einem Depot kamen und ihren Einsatzort ansteuerten. Sie begannen mit dem Löschen der Brände. Der Jankaron sprang auf. Er spurtete zwischen den Maschinen hindurch zu der Stelle, wo Itchi lag. Der Schmerz über den Verlust eines lieb gewonnenen Besatzungsmitglieds durchfuhr seinen ganzen Körper. Er sank neben ihr zu Boden. „Itchi - oh nein!"
    Sie blinzelte ihn an. „Au!", entfuhr es ihr. „Das ist gerade noch mal gut gegangen." Er richtete sich ruckartig auf. „Du bist unverletzt? Der Nestmutter sei Dank. Sie hat ihre schützende Hand über dich gehalten." Die junge Jankaron ließ sich von ihm auf die Beine helfen. Zwischen den Häusern tauchten Vett und Kiv auf. Vett presste plötzlich die Fingerkrallen gegen die Schläfen und stöhnte. „Was ist das?", ächzte er. „Ich spüre etwas in meinem Kopf. Es saugt mir geradezu das Gehirn heraus." Jetzt spürten es auch die anderen drei.
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