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2072 - Der Pakt mit dem Teufel

Titel: 2072 - Der Pakt mit dem Teufel
Autoren: Unbekannt
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Entschlossenheit, gepaart mit verbissenem Ernst. Lediglich Bré Tsinga schaute zu Boden. Sie schien sich immer noch nicht gefangen zu haben. „Der sofortige Gegenschlag ist die einzige Möglichkeit", bekräftigte sogar Maurenzi Curtiz. In das Gesicht des alten Mannes hatten sich tiefe Sorgenfalten eingegraben. Von ihnen allen litt der Erste Terraner vermutlich am meisten unter den Ereignissen. Er identifizierte sich mit der von den Medien aufgebauten Vaterrolle. Sie passte vollständig zu seinem Verständnis der eigenen Arbeit. Dass der Erste Terraner so schnell wie möglich zurück nach Terra wollte, konnte ihm niemand verdenken. Perry selbst und den anderen erging es ähnlich. „Der Gegenschlag muss erfolgen, solange sich die arkonidische Flotte im Solsystem noch nicht endgültig festgesetzt und ihre Stellungen bezogen hat", fügte Finch Erkroy hinzu. „Unser Vorteil liegt in der Position des Angreifers. Wir müssen keine strategischen Vorteile berücksichtigen und können die Geschwader des Gegners nach und nach vernichten." Rhodan ließ sich nicht anmerken, was er über diese Vorschläge dachte. Er wollte, dass Freunde wie Bully und Maurenzi von selbst darauf kamen, wie unbrauchbar sie waren. Sie haben keine Ruhe gehabt, seit sie hier sind, dachte er.
    Man kann es ihnen nicht verübeln. „Wie lange wird die Auseinandersetzung dauern?" fragte er den TLD-Vize. „Und wie hoch ist die Verlustquote, die dabei zu erwarten ist?"
    Die Syntrons hatten es bereits errechnet. Erkroy ließ die Simulation ablaufen. Die Rechner veranschlagten bei einem Gegenangriff eine zweiwöchige Auseinandersetzung an unzähligen Fronten in und am Solsystem. „Die Verluste der Flotte wären rund siebzig Prozent höher", meldete die künstliche Syntronstimme, „als wenn die terranische Flotte das Solsystem weitere sechs Stunden gegen den Ansturm verteidigt hätte." Perry Rhodan wartete eine Weile. Ohne erkennbare Gefühlsregung ließ er die Erkenntnis auf die Anwesenden wirken. „Spuck's endlich aus", meinte Bully nach einer Minute eisigen Schweigens zerknirscht. „Du hast dir doch bestimmt was ausgedacht."
    „Leider hast du recht, Dicker." Der Terraner senkte die Stimme. „Die Rechnung geht nicht auf, das ist alles." Und er lieferte ihnen nacheinander die Argumente dafür. „Wenn wir jetzt angreifen, befinden wir uns in der Unterzahl. Rein numerisch sind uns die Arkoniden überlegen. Zudem haben sich die Posbis auf deren Seite geschlagen. Nachdem sich die Haluter zurückgezogen haben, sind unserer Seite weitere fünfzigtausend Einheiten verlorengegangen."
    Rhodan wusste, dass er jetzt manche Illusion zerstörte. Aber es musste sein, sonst drohte eine neue verlustreiche Schlacht. „Die Raumforts innerhalb des Solsystems und die Wachanlagen außerhalb haben die Arkoniden garantiert schon komplett außer Gefecht gesetzt", argumentierte er, „so dass von ihnen auch keine Unterstützung zu erwarten ist. Und NATHAN kann jetzt nicht mehr bei einem KorraVir-Angriff zu unseren Gunsten angreifen.
    Damit fällt der Dreizueins-Vorteil weg, den wir bislang rein rechnerisch bei einem feindlichen Angriff hatten. Das heißt, dass wir noch deutlicher unterlegen sind, als anzunehmen war."
    Der Terraner machte eine kurze Pause. „Viel schlimmer ist eine Gefahr, die bislang bei der Diskussion wohl noch gar nicht bedacht wurde", fuhr er dann fort. „Eine Entscheidungsschlacht im Solsystem wird massive Strukturerschütterungen auslösen. Und was das bedeutet, wisst ihr alle. Es ist niemandem gedient, wenn die Planeten durch die Sekundäreffekte der Raumschlacht zerstört werden und so Milliarden von Menschen sterben."
    „Und wir dürfen nicht den Faktor SEELENQUELL vergessen", fügte Bré Tsinga hinzu. „Über den wird bislang zu wenig gesprochen."
    „Richtig! Bisher nimmt die Superintelligenz auf die Bewohner Rücksicht, sie wird keine Massenmorde anordnen oder Planeten und Monde zerstören lassen."
    Perry Rhodan schaute die Versammelten der Reihe nach an. „Wir sollten alles vermeiden, was diese Entität zu einem solchen Gedankengang bewegen könnte", sagte er leise. „Oder anders ausgedrückt: Habt ihr Lust, mit eigenen Augen mit ansehen zu müssen, wie SEELENQUELLS Hände Terra mit einer Arkonbombe vernichten?"
    Nach Rhodans grundsätzlichen Aussagen herrschte erst einmal Ruhe. Der Resident las an den Gesichtern der Versammelten, welche Assoziationen seine Worte auslösten und welche Gedanken die Gefährten bewegten. Die Wiege der
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