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2071 - Der siebte Ritter

Titel: 2071 - Der siebte Ritter
Autoren: Unbekannt
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Standardpersonentransmitterportal, dessen Empfangsseite Dutzende von Wesen pro Sekunde ausspuckte, während die Sendeseite ebenso viele Wesen in derselben Sekunde verschlang.
    Obwohl die bewaffneten Caranesen und die Doppelstabroboter sich energisch Freiraum verschaffen wollten, wurde ihnen keine Beachtung geschenkt.
    In der Masse und dem kakophonischen Lärm durcheinanderschnatternder Stimmen gingen sie einfach unter. Es war unmöglich, sich einen direkten Weg durch den Schwall an- und abreisender Passagiere zu bahnen. Schlecht geplant, dachte Startac Schroeder voller Genugtuung. Anscheinend gibt es solche Transporte nicht sehr oft. Seine Bewacher waren gezwungen, sich schlängelnd durch die Passanten zu drängen, auszuweichen und immer wieder zu verharren. Bedingt durch die vielen verschiedenen Wesen, von denen manche augenscheinlich Schutzanzüge benötigten und andere ihre „Haustiere"oder was auch immer - mit sich führten, erregte die Gruppe mit den auf Antigravliegen angeschnallten unterschiedlichen Personen kein Aufsehen.
    Startac bemerkte, dass sie immer näher an das Portal herankamen, was sicherlich nicht beabsichtigt war. Doch in seinem Verstand regte sich Hoffnung. Wenn es ihm nur irgendwie gelänge, von der Liege herunterzukommen - mit einem Satz durch das Portal wäre er frei! Vielleicht konnte er sogar noch einen der Gefährten mitnehmen...
    Das Portal rückte heran ... und schien in weite Fernen zu entschwinden, als die Caranesen plötzlich in eine andere Richtung schwenkten. Startac Schroeder schaute verzweifelt um sich. Er glaubte, auf der Liege vor ihm eine schwache Bewegung ausmachen zu können; die beiden Körper auf den anderen Liegen, von der Größe her zweifelsohne Ruben und Keifan, regten sich nicht. Wenn Trim ebenfalls wach war, konnte - musste! - es gelingen.
    Ihre Wächter mussten nur irgendwie dazu gebracht werden, die hyperenergetische Komponente des Fesselfeldes, das ihre Mutantenfähigkeiten unterdrückte, abzuschalten. Dann bestünde die Möglichkeit, sofort zu teleportieren. Das konnte aber nicht gelingen, wenn sie sich zu weit von dem Portal entfernten. Startac fühlte sich sehr geschwächt und vertraute momentan nicht allzu viel auf seine Teleportationsgabe.
    Wenn ich doch nur ..., dachte er, doch genau in diesem Moment wurde die Richtung erneut geändert. Eine ganze Gruppe der seltsamen Oktaeder stand im Weg. Sie waren die einzigen Wesen, denen alle anderen auswichen, sogar Startacs Wächter. Jetzt kamen sie schnell voran, das hoch aufragende Portal war schon fast in greifbarer Nähe. Man konnte gut das schwarze, lichtfressende Loch der Sendeseite erkennen. Und dann geschah etwas Unerwartetes - das Glück war endlich auf der Seite der Gefangenen.
    Auf einmal flackerte das Flimmerfeld über Startacs Liege, es gab seltsam knisternde Geräusche von sich. Dann schien es regelrecht aufzuglühen und sich aufzublähen. Strukturrisse entstanden, durch die der Monochrom-Mutant plötzlich klar sehen konnte. Zwischen dem Portal und den Fesselfeldern entstanden durch Interferenzen geisterhaft leuchtende Lichtbögen, aus denen grelle Blitze zuckten.
    Allerdings zeigte sich dieses Phänomen nur bei zwei Liegen, nämlich Startacs und Trims. Das muss an der hyperenergetischen Komponente liegen! dachte Startac, nun hellwach und aufgeregt. Für Keifan und Ruben wird sie nicht benötigt. Und sicher haben sie den Einfluss auf Transmitterfelder nie getestet! Die caranesischen Wachen begannen auf Do'Esanom zu diskutieren und heftig zu gestikulieren. Aus den Wortfetzen vernahm Startac, dass sie den Portal-Installateuren heftige Vorwürfe machten und sofort die Beseitigung dieses technischen Fehlers verlangten. Dabei waren sie gezwungen, grotesk herumzuspringen, um nicht von den zahlreich aus den Lichtbögen herausschießenden Blitzen getroffen zu werden.
    Ihr donnerndes Gebrüll wurde von den aufgeregten Saphoren, die das Portal bedienten, mit schrillem Kreischen beantwortet. Und auf einmal brachen die Fesselfelder endgültig zusammen. Startac Schroeder stöhnte auf, als unvorbereitet Abertausende Emotionen und Mentalortungen auf ihn einstürmten. Trotzdem bewahrte er Disziplin, denn das war gen au der Moment, auf den er so sehnsüchtig gewartet hatte. Vermutlich blieben ihm nur wenige Sekunden, und er durfte keine davon verstreichen lassen. Statt Schmerz überschwemmte ihn das Glücksgefühl, endlich wieder über seine Parasinne verfügen zu können. Durch langes Training gelang es ihm nach der
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