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2042 - Chaos in Para-City

Titel: 2042 - Chaos in Para-City
Autoren: Unbekannt
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blieben die Monochrom-Mutanten, weil ihnen die mutantische Gemeinschaft ein trügerisches Gefühl der Sicherheit verlieh. Niemand stellte die Prallfeldkuppel in Frage. Alle empfanden sie als natürlichen und notwendigen Teil ihrer Isolation gegen eine verständnislose Außenwelt, mit der sich kaum noch jemand auseinandersetzen mochte.
    Moharion Mawrey, obwohl von Parkinson mit einer Lucky-Prägung versehen, verstand sich noch immer als Residenz-Ministerin für Mutantenfragen.
    Sie versuchte einige Male, die Bewohner der Stadt für den Aufbau einer ständigen Kommunikation mit der Solaren Residenz und Perry Rhodan zu gewinnen. Da ihrer Argumentation jedoch Energie und Durchsetzungswillen fehlten, stieß sie nirgendwo auf Interesse.
    Am 8. November 1303 NGZ riss ein unerwartetes Ereignis die Aufmerksamkeit der Mutanten von Para-City aus ihrem abgeschiedenen Dasein: Der Medo-Raumer ZENTRIFUGE landete am südlichen Rand der Stadt.
    K'rigan war dabei, als Koo Parkinson Moharion Mawrey damit beauf tragte, Kontakt mit dem Kommandanten aufzunehmen. Die Ministerin befolgte den Befehl und ging allein durch die Strukturschleuse der Prallfeldkuppel hinaus - ein Quadrat im Format von fünf mal fünf Metern, kenntlich an der dort unterbrochenen milchiggrauen Farbe des Prallschirms und durch einen außerhalb aufgestellten, zehn Meter hohen, hell und dunkel geringelten Markierungsmast.
    Bald darauf führte sie den Ara Zheobitt in die Stadt. An vielen neugierig zuschauenden Männern und Frauen vorbei brachte sie ihn zum Rathaus und damit zum Para-Fürsten. K'rigan empfing sie vor dem aus mehreren Containern zusammenge setzten Gebäude, durchsuchte den Arzt nach Waffen, wobei er keineswegs behutsam vorging, und begleitete die beiden danach weiter bis ins Konferenzzimmer, wo Parkinson auf sie wartete. Er behielt den überaus hageren Ara ständig im Auge, als fürchte er einen Anschlag auf den Freund, Darüber hinaus brachte er nur mäßiges Interesse für ihn auf, auch wenn ihn die merkwürdigen Tätowierungen auf den Augenlidern des Aras am Anfang sogar verunsicherten. Auffallend waren auch die Augen, die nach K'rigans Empfinden geradezu grell strahlten. Er vermutete, dass sie rot waren.
    Zheobitt besaß ansonsten den für sein Volk typisch zugespitzten Schädel. Seine Haut hatte eine alabasterweiße Farbe. Eingehüllt in eine knöchellange Robe aus einem hellen, brokatartigen Material, blieb der Mediker vor dem Arbeitstisch des Psi-Charismaten stehen und wartete vergeblich darauf, dass dieser ihm Platz anbot. Seine Füße waren bloß und schienen den Boden nicht zu berühren. „Was kann ich für dich tun?" fragte Parkinson nach kurzer Begrüßung. K'rigan hätte sich nicht anders ver halten, wenn er das Wort geführt hätte.
    Auch ihm war nicht klar, mit welcher Absicht der Ara zu ihnen gekommen war, obwohl zweifelsfrei feststand, dass er medizinische Ziele verfolgte.
    Tatkräftige Hilfe gegen den Gen-Tod konnte der Mediker sicherlich nicht bieten. „Ich verfüge über uralte Aufzeichnungen von bedeutenden Ärzten meines Volkes", antwortete Zheobitt, ohne sich das geringste Lächeln zu gönnen.
    Er verzichtete darauf, um Sympathie zu buhlen. „Sie lassen mich hoffen, dass ich den Gen-Tod besiegen kann. Die Aufzeichnungen geben zu einem gewissen Optimismus Anlass."
    „Es kann kaum schaden, wenn du dich mit dem Problem befasst", stellte Parkinson fest, „obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass du irgend etwas erreichen wirst,"
    „Das wird sich zeigen", gab der Ara ruhig zurück. In seinem asketischen Gesicht schien sich kein Muskel zu bewegen. „Für den Erfolg meiner Arbeit ist Voraussetzung, dass ich an den stärksten Mutanten Messungen vornehmen und Experimente mit ihnen durchführen kann. Ist das gewährleistet?"
    Parkinson überlegte lange, und als er antwortete, tat er es zögerlich und zurückhaltend. „Du kannst mit deiner Arbeit beginnen. Wir werden dich nicht behindern, sondern dir helfen, wo immer wir können. Aber - um offen zu sein: Ich glaube nicht an deinen Erfolg."
    „Immerhin ist eine kleine Chance besser als gar keine", argumentierte Rune Karuga. Der Intuitiv-Mutant schien zu glauben, dass Zheobitt eine wirksame Therapie entwickeln konnte. K'rigan horchte auf und änderte seine Meinung. Sein anfängliches Des interesse an dem Ara verlor sich, und er widmete ihm ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Der Intuitiv-Mutant war fraglos intelligenter als er. Es wäre in der Tat falsch gewesen, den Ara zurückzuweisen.
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