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1982 - Gefangene der Algioten

Titel: 1982 - Gefangene der Algioten
Autoren: Unbekannt
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sofort freiwillig gemeldet - zusammen mit ihren etwas jüngeren Freunden Gerenger und Viliona, die ebenfalls ein aufregendes Abenteuer unter dem Vorwand der „arkonidischen Sache" erleben wollten. Vor allem war es ihnen wichtig, in die Mannschaftsliste des GILGAMESCH-Moduls RICO, dem Flaggschiff des von allen arkonidischen Kadetten gleichermaßen hochverehrten Atlan, aufgenommen zu werden.
    Somit war es auch keine Frage gewesen, sich erneut freiwillig zu melden, als Atlan mit der ANUBIS einen Rundflug durch die fremde Galaxis plante, unter anderem, um die Chearther auf die Ankunft der Haluter vorzubereiten und über die geänderte Taktik der Invasoren zu informieren. Junkeron war gut eineinhalb Jahre älter als Rinaher gewesen, aber man hätte. die beiden äußerlich fast für Zwillinge halten können. Sie galten als unzertrennlich. Von Anfang an hatten sie dieselben Pläne gehabt und waren sich einig, eine gemeinsame berufliche Karriere anzustreben.
    Der eine konnte nicht ohne den anderen sein, daran änderten nicht einmal gelegentliche Affären etwas. Keiner der jeweiligen Partner hatte akzeptieren können, dass die Geschwister absolut unzertrennlich waren, und gab meistens nach wenigen Wochen auf. Jedes Geschwistersteil tröstete dann das andere; diese uneingeschränkte Freundschaft und Zuneigung schmiedete sie nur noch fester aneinander. Manchmal hatte Junkeron sich als Rinahers Beschützer aufgespielt und ihr versprochen, sie niemals zu verlassen. Doch nun war er tot und sie gefangen. Wie konnte sie fliehen?
    Auf dem Leib trug Rinaher nur eine leichte Kombination. Das Kombiarmband war ihr abgenommen worden, so dass sie nicht wusste, wie lange sie nun schon hier war. Alle Taschen des Anzugs waren ebenfalls geleert und der Gürtel entfernt worden. Rinaher stand auf und wanderte die Zelle ab.
    Sie klopfte das matt grüngolden schimmernde, kühle Metall ab. Irgendwo musste es doch einen Luftschacht geben, der vielleicht groß genug war, um hindurchkriechen zu können. Doch in erreichbarer Nähe fand sich keine Ritze, kein noch so winziger Spalt. Lediglich das Schott war sichtbar, doch es gab von innen natürlich keinen Öffnungsmechanismus. Nachdem Rinaher die Zelle dreimal ergebnislos abgeschritten war, ließ sie sich mutlos an der Wand entlang zu Boden gleiten.
    Ich kann jetzt noch gar nichts tun, dachte sie niedergeschlagen. Was werden sie wohl vorhaben? Lassen sie mich hier einfach verrotten, wollen sie mich austauschen oder verhören? Hoffentlich halten sie mich nicht für zu unbedeutend.
    Die Arkonidin wusste nicht genau, von wem sie gefangengenommen worden war. Auf dem Schiff hatte es gebrannt, es hatte durch die Explosionen im Antriebs bereich gebebt, und überall waren Verkleidungen oder Maschinenteile aus der Verankerung gerissen worden und stürzten herab. Der schwer beschädigte Syntron hatte über die Bordkomanlage mit verzerrter Stimme gequäkt: „Achtung, Enterkommando an Bord. Das Schiff wird ..."
    Dann war er verstummt. Rinaher war weitgehend unverletzt geblieben, aber sie hatte Junkeron fallen gesehen und war zu ihm gelaufen. Aus dem Augenwinkel hatte sie Hermon von Ariga erkannt, der sich gerade hoch rappelte und Befehle schrie, die in dem Lärm jedoch unverstanden untergingen. Rinaher hatte sich gerade über Junkeron gebeugt und entsetzt in seine toten Augen geblickt, als Strahlschüsse über sie hinwegpfiffen.
    Dann war sie von einem Lähmschuss getroffen worden und hatte das Bewusstsein verloren.
    Wahrscheinlich nahmen die Algioten zunächst alle überlebenden Personen als Gefangene mit, um anschließend herauszufinden, welchen Wert sie als Informationsquelle oder Geisel hatten. Rinaher konnte nur hoffen, dass die Algioten sie als wertvoll einstuften, sonst war ihr Leben nichts mehr wert.
    Rinaher war kein Feigling. Aber sie .war noch nicht einmal 27 Jahre alt und besaß nicht genug Erfahrung im Umgang mit solchen Situationen.
    Während der Ausbildung wurden solche Ereignisse zwar in Simulationen durchgespielt - doch jeder Teilnehmer wusste, dass das nicht die Realität war. Man spulte das theoretische Wissen ab, das man vorher eingetrichtert bekommen hatte, und bestand erfolgreich jeden Test. Den Zufallsgenerator konnte man spätestens nach dem zweiten Test mühelos ausspielen. Es gab nur eine begrenzte Möglichkeit an Variablen, denn schließlich sah der Lehrplan noch andere Dinge als Katastrophen vor - die statistisch gesehen nicht allzu oft eintraten.
    Nach Lakhros mit allen Statistiken!
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