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1957 - Angriffsziel Pilzdom

Titel: 1957 - Angriffsziel Pilzdom
Autoren: Unbekannt
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Bord zu schmuggeln?"
    „Aber doch nicht so ein großes Tier! Das kann ich mir nicht vorstellen." Soglan bekreuzigte sich. Der Mann, der aus grobem Holz geschnitzt zu sein schien, wusste zwar nicht, was das Kreuzeszeichen bedeutete, aber er machte es gern in kritischen Gelegenheiten. Der äußerliche Anschein trog ohnehin. Soglan war sensibel und empfindlich. Was Biniya Kaynor anbetraf, so war er sogar gehemmt. Er verehrte sie, wagte jedoch nicht, sich ihr zu nähern, zumal sie ihm durch nichts zu verstehen gab, dass sie seine Gefühle erwiderte. „Ich habe dich nur angesprungen, um dich vor diesem Untier zu bewahren."
    „Ich weiß." Die Echse hatte einen klobigen Kopf mit großen Hautfalten, die sie weit vom Körper abspreizte. Sie wollten offensichtlich auf diese Weise größer erscheinen, als sie tatsächlich war. Die vorderen Tatzen waren mit beängstigend langen Krallen versehen. „Irgendjemand will uns einen Streich spielen. Wahrscheinlich beobachtet er uns und lacht sich halb tot, weil wir uns erschrecken lassen. Das Biest existiert nicht wirklich. Bestimmt nicht." Entschlossen trat Biniya auf den Predator zu, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Sie wollte sich nicht länger bluffen lassen.
    Die Echse fauchte wütend, und dann schoss ihre blaue Zunge blitzschnell vor. Sie schlug klatschend gegen die junge Frau, und sie war so klebrig, dass Biniya Kaynor sich nicht davon lösen konnte. Entsetzt schrie sie auf, als die Zunge sie an die mächtigen Reißzähne heranzog. Abwehrend streckte sie die Arme aus, um den tödlichen Biss abzuwehren. Soglan Schweathan brüllte vor Wut. Er rannte hinter ihr her, war jedoch nicht schnell genug, um sie packen zu können. In diesem kritischen Moment, als es so aussah, als sei Biniya Kaynor verloren, blitzte es am Eingang des Raumes auf. Ein Energiestrahl durchbohrte den Hals der Echse. Sie brach augenblicklich zusammen. Nun endlich gelang es Soglan Schweathan, die junge Frau von der klebrigen Zunge des Raubtiers zu lösen. Durch eine zweite Tür kam Marcom Bannister herein, Mechaniker und Ausrüstungstechniker der KENNON. „Was habt ihr getan?" brüllte er mit hochrotem Gesicht. Wutentbrannt warf er ein schweres Werkzeug auf den Boden, das er in den Händen gehalten hatte. Es prallte hart auf und sprang danach einige Zentimeter hoch, bevor es zur Ruhe kam. Soglan Schweathan riss Biniya Kaynor zur Seite und rollte sich mit ihr über den Boden. Nur ganz knapp entgingen sie dem Werkzeug des Technikers. „Ihr Wichtelterraner!"schimpfte Bannister. „Wie kommt ihr dazu, meine Kessi zu töten?"
    Er trat auf Alguin Atork zu, der in diesem Augenblick hinzugekommen war und gar nicht wusste, was geschah, und trat mit aller Kraft auf den Boden. Die Erschütterung riss den Siganesen von den Beinen, und der Luftzug schleuderte ihn zur Seite. Er fiel auf die Schulter, rollte sich geschickt ab und sprang mit einem Satz bis an die Wand, um sich vor den Füßen des Technikers in Sicherheit zu bringen. Marcom Bannister schien die Kontrolle über sich verloren zu haben. Alguin Atork zog seinen Energiestrahler und richtete ihn auf den rechten Fuß des Technikers, der nun erschrocken stehenblieb. Bannister kannte den Siganesen, und er wusste, dass mit ihm nicht zu spaßen war.
    Alguin Atork, der zu den ältesten Siganesen überhaupt gehörte, hatte sich seinen Ruf als gefährlicher Kämpfer schon vor Jahrzehnten erworben, in den Jahren nach der Monos-Diktatur, als es noch wild zugegangen war in der Milchstraße. „Treibt es nicht zu weit, ihr Grünschnäbel!" warnte Marcom Bannister. Er ließ sich nun in die Hocke sinken und betrachtete erschüttert die verbrannten Reste der Echse. „Wenn du frech wirst, zeige ich euch, was 'ne Harke ist." Soglan Schweathan und Biniya Kaynor sprangen auf, als ein weiterer Siganese zu ihnen trat. Es war Domino Ross. Er hatte den tödlichen Schuss auf das Tier abgegeben. „Hast du den Verstand verloren, so einen Predator an Bord zu bringen?" schrie er zu dem Techniker hoch. Ross benutzte einen Stimmverstärker, um sich verständlich zu machen, da sein dünnes Stimmchen das Ohr Bannisters sonst wohl kaum erreicht hätte. „Das wird Folgen haben!"
    Der Terraner fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. „Kessi war in einem Käfig", behauptete er. „Wieso habt ihr sie herausgelassen? Ihr tickt wohl nicht richtig!"
    „Wir haben deinen Käfig nicht angerührt", antwortete die Siganesin. „Verrate uns lieber, wie dieses Biest an Bord gekommen ist!"
    „Ich
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