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190 - Der Sohn des Vampirs

190 - Der Sohn des Vampirs

Titel: 190 - Der Sohn des Vampirs
Autoren: A.F.Morland
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sieht aber ganz danach aus«, gab Albert Palance zurück. »Wie oft habe ich gepredigt: ›Boris, nimm nichts von diesem Dreckszeug, das macht dich kaputt!‹ Aber dem Vater glaubt man so etwas nicht, wie?«
    »Anstatt herumzubrüllen, solltest du ihm lieber helfen!« herrschte Erna Palance ihren Mann an.
    »Wenn er Drogen nimmt, rühre ich keinen Finger für ihn!« schrie Albert Palance aufgebracht. Dick schwollen die Adern an seinem Hals an.
    Das gefiel Boris, es war ein verlockender Anblick für ihn. Dort pulsierte warmes, rotes Blut!
    »Du wirst uns eine Menge Fragen beantworten!« fuhr Albert energisch fort. »Und du wirst mit mir zur Polizei gehen, denn ich war so blöde, Vermißtenanzeige zu erstatten, weil deine Mutter mir keine Ruhe gab.«
    Erna Palance streichelte den bleichen Jungen. »Hör nicht auf ihn, Boris, du kennst deinen Vater ja. Er sagt vieles, das er nicht so meint, wenn er wütend ist. Im Grunde genommen ist er genauso froh wie ich, daß du wieder zu Hause bist.«
    Boris sah den Hals seiner Mutter. Er war nicht so schlank und verlockend wie Karen Grays Hals, aber der Bleiche konnte sich dennoch nicht länger beherrschen.
    Seine Magenkrämpfe waren schon unerträglich, und es gab nur eine Möglichkeit, diese schrecklichen Schmerzen loszuwerden…
    Blut!
    Seine Lippen schoben sich hoch und entblößten spitze Vampirzähne, mit denen er blitzschnell zubiß.
    Erna Palance stieß einen gequälten Schrei aus und wollte ihren Sohn von sich stoßen, doch Boris hielt sich an ihr fest und saugte gierig an ihrem Hals.
    »Um Himmels willen, Boris, was tust du…?« röchelte die Frau.
    »Bist du wahnsinnig?« brüllte Albert Palance los. »Laß deine Mutter los, Boris! Laß sie auf der Stelle los!«
    Doch der Junge dachte nicht daran, aufzuhören. Er saugte hastig weiter und schaute dabei seinen Vater höhnisch und verächtlich an.
    Albert Palance wollte ihn von Erna wegreißen. Boris beförderte ihn mit einem brutalen Schlag in eine Ecke des Raumes. Auf dem Weg dorthin stieß Albert Palance einen Blumentisch und eine Stehlampe um, deren Glasschirm auf dem Boden zerschellte.
    Erna Palances Widerstand erlahmte schnell.
    »Mein Gott, du bringst sie um!« stöhnte Albert Palance bestürzt. »Was für ein Teufel ist in dich gefahren?«
    Er stemmte sich hoch und packte mit beiden Händen die Lehne eines Stuhls.
    »Ich erschlage dich!« stieß er entschlossen hervor. »Der Herr wird mir verzeihen, was ich tue!«
    Er schwang den Stuhl hoch und drang damit auf Boris ein.
    Erna Palances Körper erschlaffte, und Boris ließ von ihr ab. Dumpf schlug sie auf dem Boden auf, als er sie losließ.
    Albert Palance begriff nicht, daß er es mit einem Vampir zu tun hatte, mit einem untoten Schattenwesen, das sich von Blut ernährte.
    Er sah nicht die langen, spitzen Hauer des hungrigen Scheusals, das nicht mehr sein Sohn war, sah nur den leblosen Körper seiner Frau und war von dem Wunsch beseelt, Boris dafür zu bestrafen.
    Sein wuchtiger Schlag traf den Schädel des Blutsaugers. Boris wich zwei Schritte zurück, und Albert Palance schlug sofort ein zweitesmal zu, aber diesmal fing Boris den Stuhl mit beiden Händen ab und entwand ihn seinem Vater. Soviel Kraft hatte der Junge noch nie besessen.
    Achtlos warf Boris den Stuhl hinter sich. »Erna ist tot!« sagte er rauh. »Und du mußt auch sterben, damit wir wieder eine Familie sind… eine Vampir-Familie!«
    Jetzt erst nahm Albert Palance die langen Eckzähne wahr, und namenloses Grauen schüttelte ihn. Sein Sohn war ein Vampir!
    Fassungslos starrte er den bleichen Todfeind an. Daß es solche schrecklichen Wesen tatsächlich gab, hätte Albert Palance nie für möglich gehalten.
    Boris ging auf ihn zu. Albert Palance schüttelte verzweifelt den Kopf. »Tu es nicht, mein Junge! Ich… ich bin dein Vater!«
    »Erna war meine Mutter!« Der Bleiche grinste mitleidlos.
    Albert Palance versuchte zu fliehen, doch er kam nicht weit. Boris schlug ihn nieder und beugte sich über ihn…
    ***
    »Warten Sie hier!« sagte Karen Gray zum Taxifahrer. »Sie können mich in wenigen Minuten zum Trevor Place zurückbringen.«
    »Okay, Lady, aber es käme Sie billiger, wenn Sie die Fahrt jetzt bezahlen und sich später ein anderes Taxi nehmen würden, denn ich muß den Taxameter laufen lassen.«
    »Ich beeile mich«, versprach Karen und stieg rasch aus.
    Sie wollte nur schnell ein paar Sachen aus ihrem Apartment holen. Vicky wußte nichts davon, sie aß im Augenblick mit einem Grafiker zu
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