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1873 - Zerstörte Zellen

Titel: 1873 - Zerstörte Zellen
Autoren: Unbekannt
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Wirt schadlos gehalten, bevor es durch die Zellmembran diffundierte.
    „Der aufgeschäumte Zustand ist also sehr wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß in den Zellen große Mengen unbekannter Substanzen eingeschlossen waren", erläutert der Biologe.
    „Möglicherweise Lebewesen?" fragt Bully heiser. Natürlich meint er Viren, Bakterien und denkbare Zwischenformen.
    „Wir können es nicht ausschließen", bestätigt der Zentrifaal. „Der unbekannte Stoff hat die Brut- oder Trägerzellen vollständig verlassen - zumindest auf mikroskopischem Weg sind keine Rückstände festzustellen."
    Ich muß an Bakteriophagen denken, eine Virengruppe, die Bakterien befällt, ihre Wandung mittels eines Enzyms auflöst und durch das entstehende Loch die eigene Nukleinsäure in die Bakterienzelle injiziert. Der Stoffwechsel der Bakterie wird dadurch so verändert, daß sie Phagenbestandteile bildet, die sich durch Selbstaufbau zusammenlagern. Letztlich wird die Wand der Bakterienzelle aufgelöst, und neue Phagen werden freigesetzt.
    Hat G-Dreisden ein solches Schicksal erlitten? Es sieht so aus. Damit stellt sich die Frage, wie oder wo er sich möglicherweise infiziert hat. Oder infiziert wurde, das erscheint mir plausibler und bestätigt den Eindruck gezielter Sabotage. Irgend jemand will, daß Plantagoo im Chaos versinkt. Dabei muß der Anschlag nicht zwangsläufig gegen die Galornen gerichtet sein; es ist möglich, daß der oder die Unbekannte sich nur der Drachen bedient, weil sie für ein solches Vorhaben am effektivsten erscheinen.
    „Wurden gentechnische Analysen in Angriff genommen?" frage ich die Zentrifaal. „Möglicherweise sind Bruchstücke der Fremd-DNA zurückgeblieben."
    „Mit den vorhandenen Testverfahren wurden wir noch nicht fündig."
     
    7.
     
    A-Gatergadd Die Ortungen des Beibootes zeigten ein Schlachtfeld gigantischen Ausmaßes. Wracks ohne Energie; zerfetzte, ausgeglühte Kampfschiffe ...
    Minutenlang stand A-Gatergadd nun schon in der Zentrale und schwieg. Die Fingernägel seiner rechten Hand hatte er tief in die Konsole hineingegraben, das einzige äußere Zeichen seiner Trauer.
    Niemand erwartete ein Wort des Dankes von ihm. Nicht in dieser Situation.
    „Wie viele haben überlebt?"
    Die Zahl klang entsetzlich gering. Einigen Kriegsschiffen war der Rückzug noch geglückt, als das Massaker schon offensichtlich geworden war.
    Derzeit sammelten sich diese Schiffe und suchten nach weiteren Überlebenden, ohne dabei von Galornen gestört zu werden.
    „Kaff Chiriatha!" A-Gatergadd stieß den Namen voll Abscheu hervor. „Wenn du glaubst, du hättest uns Zentrifaal in die Knie gezwungen, dann irrst du dich. - Wir werden kämpfen, Kaif Chiriatha, bis entweder der letzte von uns tot ist oder die Schmach getilgt wurde, die deine schwarzen Schiffe über uns gebracht haben. Und wir werden dort zuschlagen, wo du es am wenigsten erwartest." Langsam wandte er sich von der großen Bildwand um, die den Niedergang seiner stolzen Flotte dokumentierte. „Wir werden nicht mehr gegen deine Schiffe kämpfen - das war ein Fehler, der sich nie wiederholen darf. Wir werden dort angreifen, wo du am verwundbarsten bist, in deiner Heimat."
    Ruckartig stieß A-Gatergadd seine Krallenhand in die Höhe, ließ die rasiermesserscharfen Nägel im Widerschein des Hologramms blitzen.
    „Wir werden stärker sein als je zuvor!" brüllte er durch die Zentrale. „Wir werden alles aufbieten, was wir aufzubieten haben, und dann vernichten wir die Welten der Galornen. - Tod Kaif Chiriatha, Tod allen Galornen!"
    Vier, fünf Männer und Frauen stimmten in seinen Schlachtruf ein, die anderen blieben stumm. In ihren Mienen mischten sich Betroffenheit und Haß, nur ließen sie sich vom Feuer ihres Kommandanten nicht mehr mitreißen.
    „Wir haben erlebt, was es heißt, gegen schwarze Schiffe zu kämpfen", widersprach ein alter Zentrifaal.
    „Unsere Kriegsschiffe haben versagt, womit sollen wir nun gegen die Galornen kämpfen? Nichts wird von Zentrifaal und unserem Reich mehr übrigbleiben."
    A-Gatergadd funkelte den Alten zornig an.
    „Dein jämmerliches Geschwätz beleidigt unser Volk", fauchte er. „Haben die Galornen dich vielleicht geshiftet?"
    Zwei schnelle Schritte brachten ihn nach vorne, in derselben Bewegung stieß er zu, und der Alte sackte gurgelnd in die Knie. Gelbes Blut quoll aus den sieben tiefen Wunden, die A-Gatergadd ihm zugefügt hatte.
    Auf dem Absatz fuhr A-Gatergadd herum.
    „Ist noch einer der Ansicht, daß wir
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