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1792 - Die Nachtjägerin

1792 - Die Nachtjägerin

Titel: 1792 - Die Nachtjägerin
Autoren: Jason Dark
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froh sein, dass ihn keiner seiner Leute hier sah. Der hätte einen großen Spaß gehabt, Tanner so leiden zu sehen.
    Und Kate setzte noch einen drauf. »So, und jetzt werden wir noch Unterwäsche kaufen.«
    Tanner konnte nichts sagen. Und ich gab auch keinen Kommentar ab, sondern bedauerte ihn im Stillen. Dann dachte ich daran, dass es immer wieder Gelegenheiten gab, wo man sich freut, Single zu sein …
    ***
    Irina Dark hatte den Schock überstanden. Allerdings mit einer kleinen Einschränkung. Sie würde nicht pünktlich zur Arbeit erscheinen, was aber nicht problematisch war, denn in der Firma war man froh, dass sie überhaupt kam.
    Sie hatte sich angezogen, kurz geschminkt und war dann zur U-Bahn gegangen. Einige Stationen musste sie fahren und auch umsteigen, dann war sie am Ziel.
    Ihre Chefin strahlte sie an. »Gut, dass du da bist, Irina. Ich muss auch mal kurz zur Toilette.«
    »Dann geh.«
    Die Frauen hatten Glück, dass sich im Moment kein Kunde im Laden befand. Das konnte sich sehr schnell ändern, aber sie hoffte, ein paar Minuten zum Durchatmen zu bekommen.
    Der Job machte ihr Spaß. Das Reisebüro hatte sich auf Reisen spezialisiert, die außerhalb des Mainstream liefen. Es waren die Trips in die besonderen Ecken der Erde, wo hinter jedem Baum ein neues Abenteuer lauerte. So etwas hörten die Leute eben gern, und Irina Dark belehrte sie auch nicht eines Besseren.
    Abwarten, bis der nächste Kunde kam.
    Der kam sehr schnell.
    Es war eine Frau, die die Tür öffnete und das kleine Reisebüro betrat. Sie hatte nicht erst lange draußen vor dem Fenster gestanden und war sehr zielstrebig gekommen.
    Beide begrüßten sich. Die Frau, die einen grünen dünnen Mantel trug, setzte sich an einen kleinen Tisch, der in der Nähe stand, und nahm einen Katalog zur Hand, in dem sie blätterte, aber für die Bilder nicht viel Interesse zeigte. Das bemerkte Irina mit ihrem Kennerblick sofort.
    »Womit kann ich Ihnen dienen?«, fragte sie.
    »Ach, ich bin nur gekommen, um mich bei Ihnen zu erkundigen, wie es mit Reisen nach Island aussieht. Sie wissen schon. Besuch von Höhlen, warmen Seen und auch Vulkanen …«
    »Da kann ich Ihnen helfen.«
    »Das ist super.«
    Irina bückte sich. Sie wusste, wo die Prospekte der Insel lagen, und dort griff sie auch hin. Zwei holte sie hervor. Einen kleinen und einen, der größer war.
    »Die kann ich Ihnen nur empfehlen. Die sind wunderbar interessant geschrieben und auch nicht von Kitsch überladen. Ich habe sie erst vor Kurzem gelesen.«
    »Dann bin ich bei Ihnen richtig.«
    Irina lächelte. »Ja. Aber haben Sie schon eine Vorstellung davon, wie Sie die Reise starten wollen?«
    »Was meinen Sie?«
    »Man kann mit dem Schiff und auch mit dem Flieger die Insel ansteuern. Es kommt allerdings auch auf die Zeit an, die man zur Verfügung hat. Das sind Faktoren, über die man nachdenken sollte.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Keine Ursache, Madam, ich wollte nur …« Irina Dark sprach nicht mehr weiter, denn jetzt sah sie etwas, das es eigentlich nicht geben durfte. Hinter der Kundin war jemand erschienen. Eine Gestalt, eine Frau, aber eine, die zuvor den keinen Laden nicht betreten hatte. Sie war von sich aus gekommen.
    Nein, sie war erschienen.
    Und sie stand hinter der Kundin, wobei sie eine grünlich schimmernde Pistole in der Hand hielt.
    Aber das war es auch nicht, was Irina so erschreckte. Die Frau sah nämlich aus wie sie …
    ***
    Ich hatte Suko angerufen und ihn über den neuen Fall unterrichtet. Er hatte gelacht und gesagt: »Das hatte ich mir doch gedacht, dass der gute Tanner nicht mit dir spazieren gehen will.«
    »Ja. Jetzt soll ich ihm einen Gefallen tun.«
    »Und?«
    »Ich schaue mir den Friedhof und das Leichenhaus mal an. Beides liegt im Osten von London. Willst du mit?«
    »Muss ich das?«
    »Nein.«
    »Aber ich komme mit.« Suko lachte. »Eine andere Sache. Wo soll ich dich einladen?«
    Wir machten einen Treffpunkt aus, denn erst mit der Bahn zurückfahren, das wollte ich nicht.
    »Okay, ich hole dich dann am Kiosk der Haltestelle ab.«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Gut, wird gemacht. Aber mal was anderes. Was hältst du denn von der ganzen Sache?«
    »Sie muss sich erst noch richtig entwickeln.«
    »Ja, dann bis gleich.«
    Es war schon ein mehr als ungewöhnlicher Fall, der vor mir lag. Aber war er überhaupt ein Fall? Ich konnte es nur hoffen, denn ich wollte nicht weiter im Nebel herumstochern.
    Die Mall war nicht mehr mein Ort. Ich wollte sie so schnell wie
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