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1791 - Im Dorf der Verdammten

1791 - Im Dorf der Verdammten

Titel: 1791 - Im Dorf der Verdammten
Autoren: Jason Dark
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Assunga ihn. Der Mantel hatte sie mächtig gemacht. So hatte sie sich zur Anführerin der Hexen aufschwingen können, die auch Verbündete der Hölle waren.
    Feinde gab es auch. Dazu zählte nicht nur ich mich, auch andere gehörten dazu.
    Vampire, zum Beispiel.
    Davon war ich immer ausgegangen, aber ich hatte mich korrigieren müssen, denn Assunga hatte die blonde Bestie Justine Cavallo nicht vernichtet.
    Für mich gab es nur eine Erklärung. Eine mächtige Person wie sie hatte überall ihre Stützpunkte. Die konnten an verschiedenen Orten der Welt sein.
    Sie waren nicht bekannt. Hin und wieder stolperten wir nur darüber. So wie es jetzt wieder der Fall gewesen war.
    Sie hatte dieses Dorf der Verdammten für sich entdeckt, und ich ging davon aus, dass sie damit noch einige Pläne hatte. Zudem war sie eine gute Taktikerin. Mit dem Teufel verstand sie sich. Weil dies der Fall war, würde sie sich auch mit denen verstehen, die alle mit der Macht der Hölle zu tun hatten. Da kam schon etwas zusammen, das musste ich ehrlich zugeben, auch wenn ich es nicht gern tat.
    Es war auch möglich, dass sie sich an den Menschen rächen wollte, die jetzt in Barno lebten, weil deren Vorfahren Menschen verbrannt oder auf andere Weise grausam umgebracht hatten.
    Darüber konnte man viel diskutieren. Es brachte mich nur nicht weiter, hier ging es unter Umständen um andere Dinge. Ich war davon überzeugt, dass sie mir etwas sagen würde, das hatte sie immer getan, aber zunächst musste sie sich zeigen.
    Wir sahen sie nicht, wir hörten sie auch nicht mehr. Sie hielt sich in der Dunkelheit verborgen, aber sie hatte alles im Blick, davon ging ich aus.
    Ich konzentrierte mich auf mein Kreuz. Die ganze Zeit über war es nicht erkaltet. Wir befanden uns in einer mit dunkler Magie gefüllten Umgebung.
    Antworten von anderen bekamen wir nicht. Es zeigte sich kein Verdammter, der uns als Zombie die Kehle aufreißen wollte. Es blieb alles ruhig.
    Bill verlor etwas seine Ruhe. »Die zieht sich doch nicht zurück – oder?«
    »Keine Ahnung.«
    »Oder sie schickt Helfer vor.«
    »Kann auch sein.«
    »Sind das nur Hexen?«
    »Das glaube ich nicht. Eine wie sie hat vieles in der Hinterhand.«
    Ich hatte sie sehen wollen, aber sie hatte sich zurückgehalten. Irgendwie schien sie meinen unausgesprochenen Wunsch verstanden zu haben, denn sie kam.
    Zuerst spürten wir einen schwachen Windzug. Dann hörten wir so etwas wie ein Schleifen über dem Boden und erkannten auch die Richtung, aus der uns dieses Geräusch erreichte.
    Wir drehten den Kopf nach links, und Assunga brauchte nur einen Schritt nach vorn zu gehen, um von uns gesehen zu werden.
    Da stand sie in all ihrer Pracht, wie man hätte sagen können. Sie sah aus wie immer. Der Mantel umschlang ihren Körper. Wir sahen nur den Kopf, weil ihre Hände und Füße unter dem Stoff verschwunden waren. Zu diesem Kopf gehörte das immer blasse Gesicht, das allerdings als vornehme Blässe bezeichnet werden konnte und nicht als leichenartige. Das rötliche Haar wuchs dicht.
    »Du zeigst dich also!«, sagte ich.
    »Ja, warum nicht?«
    »Nur so.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, John. Es gibt bei dir nicht einfach ein nur so. Nein, bei dir geschieht nichts ohne Grund.«
    »Möglich«, gab ich zu und lächelte dann. »Aber es war nicht vorausgeplant. Wir hatten nach London zurück wollen. Da ist uns eben etwas dazwischen gekommen. Ich wusste nicht, dass du dabei bist, hier neue Fäden zu ziehen.«
    »Ich ziehe keine neuen Fäden.«
    »Das nehme ich dir nicht ab, Assunga. Ich habe doch selbst gesehen, dass du dir jemanden geholt hast, den du gern vernichtet hättest. Oder liege ich da falsch, wenn ich den Namen Justine Cavallo sage?«
    »Nein.«
    »Gut. Dann kann ich mir gratulieren. Du und die Cavallo, ihr habt euch zusammengetan und …«
    Sie unterbrach mich. »Wer sagt das denn?«
    »Sorry, aber darauf hat einiges hingedeutet.«
    »Das hast du dann falsch interpretiert, Geisterjäger. Es stimmt, dass ich mir die Cavallo geholt habe.«
    »Na bitte.«
    »Lass mich ausreden!«, zischte sie. »Ich habe mir diese Person geholt, aber ich sehe sie nicht als meine Partnerin an.«
    »Als was dann?«
    »Ich will sie aus meiner Nähe haben, das ist alles. Noch ist sie bei mir. Aber ich will ihr helfen, sich etwas aufzubauen und sie in ihr neues Leben einführen.«
    »Oh, das hört sich gütig an.«
    »Hör damit auf, dich lustig zu machen, Sinclair. Das hat mit Güte nichts zu tun. Alles, was ich
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