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1737 - Das Blut der Zauberin

1737 - Das Blut der Zauberin

Titel: 1737 - Das Blut der Zauberin
Autoren: Jason Dark
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zur Cavallo, und deshalb glaubten wir auch nicht, dass Leitner gelogen hatte. Gemeldet hatte sie sich bisher nicht. Sie schien wohl wirklich nicht da zu sein. Uns zu düpieren und ihre Macht zu zeigen, das hätte bei ihr an erster Stelle gestanden. So mussten wir die Zeit bis zu ihrer Rückkehr nutzen. Einen genauen Plan hatten wir nicht.
    Ich wollte mich auf jeden Fall um Serena kümmern, ich musste einfach mehr über sie wissen. Es war ungemein wichtig, denn ich ging davon aus, dass noch einige Geheimnisse in ihr steckten. Auch wollte ich erfahren, weshalb die Cavallo so scharf auf das Blut dieser uralten Person war.
    Sie machte den Anfang. Als hätte sie genug gehört, drehte sie sich um und ging weg. Aber nicht auf die Haustür zu, sondern in ein Zimmer hinein, das die Möblierung eines Wohnraums aufwies.
    Ich spürte Bills Unruhe und sah ihm an, dass er sich unwohl fühlte.
    »Was hast du?«
    Bill deutete in die Höhe. »Ich würde mich gern mal im Haus umschauen.«
    Das gefiel mir nicht. »Hoffst du darauf, die Cavallo zu finden?«
    »Nein. Ich glaube, dass sie verschwunden ist. Wäre sie das nicht, hätte sie sich schon längst blicken lassen. Du weißt selbst, wie gern sie ihren Triumph auskostet.«
    Da musste ich zustimmen.
    Bill fragte den Professor, ob er etwas gegen seinen Plan einzuwenden hätte, der aber winkte ab. »Gehen Sie nur. Ich fühle mich sowieso überfahren. Ich bleibe hier unten. Oben sind noch zwei Zimmer und ein Bad. Man hat diese Etage für die Kinder einer Familie gebaut.«
    Bill nickte. »Danke für die Auskünfte.« Er winkte mir noch zu, dann drehte er sich um und ging auf die Treppe zu.
    Gern ließ ich ihn nicht allein. Ich hatte das Gefühl, dass hier nicht alles koscher war. Dass gewisse Dinge noch im Dunkeln lagen und wir noch eine Überraschung erleben würden...
    ***
    Justine Cavallo stand in der ersten Etage. Sie hütete sich davor, ein Geräusch zu verursachen. Sie brauchte die Stille, um verstehen zu können, was im unteren Bereich gesprochen wurde.
    Geirrt hatte sie sich nicht. Sinclair und auch der verdammte Conolly waren da. Sie hätte jetzt wie ein Unwetter über sie kommen können, ohne dass sie es gemerkt hätten. Das wäre der volle Wahnsinn gewesen.
    Aber sie tat es nicht. Sie sah vor sich die Stufen der Treppe und fragte sich, ob sie es schaffen konnte, sie normal nach unten zu gehen. Wenn sie es musste, hätte sie sich am Geländer abstützen müssen, aber diese Schwäche wollte sie den beiden nicht zeigen.
    Und so blieb sie weiterhin in ihrer erhöhten Position und lauschte, was dort unten gesprochen wurde. Man redete auch über sie und natürlich Serena.
    Dabei wollte Sinclair, dieser misstrauische Hund, nicht glauben, dass sie sich nicht mehr im Haus aufhielt. Recht hatte er ja, und wie sie ihn kannte, würde er nicht lockerlassen. In ihrem Zustand passte ihr das gar nicht.
    Was soll ich tun?
    Beinahe hätte sie laut über diese Frage gelacht. Das war ihr neu. Nie zuvor wären ihr diese Worte in den Sinn gekommen. Bisher hatte sie immer gewusst, wie sie vorzugehen hatte. Nun aber lagen die Dinge anders. Sie spürte die Schwäche in sich und war meilenweit von ihrer eigentlichen Form entfernt.
    So war sie leicht zu bezwingen. Sich wehren war kaum möglich. Ihre Reaktionen waren mehr als eingeschränkt, und am Schlimmsten für sie war, dass sie nichts dagegen tun konnte. Sie musste den Zustand hinnehmen und hoffen, dass er irgendwann wieder verging.
    Zunächst aber musste sie sich auf das konzentrieren, was sich im Bereich des Eingangs abspielte. Sie verließ sich weiterhin auf ihr Gehör. Sehen wollte sie nichts. Da hätte sie sich zu weit vorwagen müssen.
    Und so wartete sie ab.
    John Sinclair sprach, sein Freund auch, zwischendurch redete auch der Professor. Obwohl der nicht verriet, dass sie sich im Haus aufhielt, konnte er die beiden Männer nicht davon überzeugen, denn sie taten das, was für sie keine Überraschung war.
    Sie teilten sich auf.
    Sinclair blieb unten. Conolly wollte sich in der oberen Etage umschauen.
    Für Justine wurde es Zeit, etwas zu unternehmen. Im normalen Zustand wäre das kein Problem gewesen. In diesem Fall und bei ihrer Schwäche dachte sie anders. Nicht nur die Beine fühlten sich wie mit Blei gefüllt an, bei den Armen war es ebenso.
    Sie musste weg. In ein Versteck. Das gab es hier oben nicht. Also blieb ihr nur ein Zimmer, und als sie daran dachte, fiel ihr auch das Fenster ein.
    Dadurch war eine Flucht möglich, aber sie wusste
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