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1727 - Der Schrecken von Dartmoor

1727 - Der Schrecken von Dartmoor

Titel: 1727 - Der Schrecken von Dartmoor
Autoren: Jason Dark
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krochen nicht über den Boden hinweg. Graue Gespinste, die über den Dächern der Häuser lagen oder die Lücken zwischen ihnen ausfüllten.
    Ich legte eine Hand um die Schultern der Kollegin. »Komm, wir gehen zurück ins Haus.«
    »Danke, das tut gut.«
    »Was?«
    Sie drückte meine Hand. »Deine Nähe. Von dir strahlt eine gewisse Ruhe ab, die…«
    Ich ließ sie nicht ausreden. »Das kann an meinem Kreuz liegen.«
    »Es ist ein Schutz, nicht?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Kann es auch mich beschützen?«
    Ich blieb stehen. »Wie meinst du das genau?«
    »Gibt es so etwas Ähnliches, das auch ich mir umhängen könnte? Das meine ich.«
    »Keine Ahnung, zu hoffen ist es. Aber mein Kreuz ist eben einmalig. Ein Unikat. Und es ist sehr alt.«
    »Dann musst du es behalten?«
    Ich grinste, denn jetzt wusste ich, worauf Angela hinaus wollte. »Willst du es haben?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Aber ich habe es aus deinen Worten herausgehört, es kann sein, dass ich es dir geben werde.«
    »Wirklich?«
    »Wir werden sehen.«
    Ich wollte ihre Hoffnungen nicht zu groß werden lassen, deshalb war das Thema für mich erledigt. Außerdem wollte ich wissen, ob sich im Haus etwas getan hatte.
    Die Tür stand einladend offen. Von innen hörten wir die Stimmen der beiden Männer. Wir hatten kaum unsere Füße über die Schwelle gesetzt, da kam uns der Besitzer mit hochrotem Kopf entgegen.
    Sofort ging ich einen Schritt vor. »Was ist los?«
    Jason Flint stieß die Luft aus. »Kommen Sie mit. Es ist etwas passiert.«
    Wir wurden in die Küche geführt, wo Suko stand und uns zunickte.
    »Was ist denn?«
    »Sieh dir das an, John!«
    Das tat nicht nur ich, sondern auch Angela. Wir schauten dorthin, wo Suko hinwies, und ich spürte, wie sich etwas um meinen Magen herum verkrampfte.
    Es war schrecklich, und dass Angela einen Schrei ausstieß, konnte ihr niemand verdenken. Es ging um ihre Mutter, die am Boden lag, doch als solche nicht mehr zu erkennen war, denn ihr Körper hatte sich praktisch aufgelöst und schwamm in einer riesigen Blutlache.
    »Das ist die Rache der Hölle«, sagte Jason Flint mit leiser Stimme, der uns gefolgt war.
    Suko und ich enthielten uns eines Kommentars. Der Anblick war grauenhaft und er dokumentierte all die Wut und all den Hass, mit dem der Teufel zurückgeschlagen hatte, als wollte er uns klarmachen, wozu er fähig war und welches Schicksal er auch uns zugedacht hatte.
    Angela Fox hatte sich zur Seite gedreht. Sie schüttelte den Kopf und sprach Worte, die keiner von uns verstand. Einen Satz bekam ich doch mit.
    »Ich muss weg.«
    Bevor einer von uns etwas sagen konnte, drehte sie sich um und rannte aus der Küche. Wir hörten ihre Schritte noch im Flur, dann nicht mehr, und wir wussten, dass sie das Haus verlassen hatte.
    »Was ist denn passiert?«, wollte ich wissen. »Habt ihr ihn gesehen? Hat er sich gezeigt?«
    »Nein, John.« Suko fuhr über sein Haar. »Wir haben hier auf euch gewartet. Asmodis selbst hat sich nicht gezeigt, aber er ist trotzdem irgendwie anwesend gewesen, denn die Tote löste sich fast vor unseren Augen auf. Es sind nur noch in Blut schwimmende Reste. Unser Freund hat einen verdammt großen Hammer hervorgeholt.«
    Ich nickte. »Ja, das befürchte ich auch. Er schlägt mit all seiner Kraft zurück.«
    »So sieht es aus.«
    »Und das ist erst der Anfang«, sagte Jason Flint mit leiser Stimme. »Wer weiß, was noch nachkommt.«
    Das wussten wir nicht, und gerade das war schlimm. In meinem Innern kochte es, denn plötzlich dachte ich an Angela Fox. Suko sah meinem Gesicht an, dass mit mir etwas passiert war.
    »Was ist los, John?«
    »Angela. Wir hätten sie nicht laufen lassen dürfen.« Nach diesem Satz drehte ich mich um und rannte aus der Küche und danach auf die Haustür zu.
    Im Freien blieb ich stehen, ließ meinen Blick schweifen und entdeckte die Kollegin nicht.
    Genau das bereitete mir ein verdammt großes Unbehagen…
    ***
    Nein, nur das nicht. Nur nicht noch mal hinschauen. Der Anblick war schrecklich genug gewesen. Dieser Gedanke trieb Angela aus dem Haus ins Freie, wo sie auch weiterlief, als wäre das Haus selbst eine Gefahrenquelle, die sie so schnell wie möglich hinter sich lassen musste. Sie achtete auch nicht darauf, wohin sie rannte, bis sie plötzlich eine Stimme hörte, die sie erwischte wie ein akustischer Schlag.
    »Warum rennst du vor mir weg, Angela? Das kann ich nicht verstehen. Ich habe dir geholfen, ich bin auf deiner Seite…« Ein Lachen klang
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