Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1701 - Die Ayindi

Titel: 1701 - Die Ayindi
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
provozieren. Auch jetzt sprach sie in der gewohnten Weise, geduldig, eindringlich und voller Überzeugungskraft. Ihre sanfte Beharrlichkeit beim Sprechen trieb Atlan die Tränen in die Augen.
    „Du meinst, du bist alt und erfahren", fuhr sie fort. „Du bildest dir ein, alles zu verstehen. Und doch bist du nichts weiter als ein blinder Zwerg, der ständig in seiner Selbstüberschätzung glänzt. Siehst du nicht, daß es mir endlich gelungen ist, den Weg zu meinem Volk zu finden? Nach einer Zeitspanne, die im Vergleich zu deinen lächerlichen paar Jahrhunderten auch für dich eine Ewigkeit sein muß?"
    „Du willst also sagen", versetzte der Arkonide aufgebracht, „daß in diesem Raum dein Volk existiert, ja? Und du willst ferner sagen, daß mit der Zündung des verrückten Wasserstoffs der Sampler-Planeten auch Charon einer Veränderung unterworfen und dabei in ein anderes Universum befördert wurde? Oder wie soll ich dich verstehen?"
    Perry Rhodan trat an die Seite des .Freundes und legte ihm beruhigend eine Hand auf den Unterarm.
    „Laß Moira doch einmal was erklären", bat er sachlich.
    „Das wäre keine schlechte Idee", bestätigte die Herrin der STYX.
    „Der gute Arkonide unterliegt nämlich einem grundlegenden Irrtum. Und du wahrscheinlich auch, Freund Perry. Die Sterne, die ihr dort draußen erlebt habt und die ihr jetzt durch das Transparentfenster seht, gehören nämlich zu eurem Universum, zu jenem Universum oder Raum, den ihr als Standardkontinuum, Einsteinraum oder Normalraum bezeichnet."
    „Das ist doch wieder nur eine von deinen Lügen." Atlan riß zornig seinen Arm von Rhodan weg. „Du mißbrauchst uns ständig."
    „Du phantasierst, Atlan." Als Moira sprach, klang fast ein wenig Bedauern mit. „Aber manchen Leuten muß man alles mehrfach erklären.
    Ich habe die Rolle des fehlenden Koordinators für die Spindelwesen gespielt. Ich habe ihre Einzelfunktionen zu einem Ganzen verbunden. Der Wasserstoff H5 der Sampler-Planeten wurde gezündet. Aus den Samplern wurden Passagewelten. Wie das im einzelnen funktioniert, ist im Moment nicht wichtig. Jedenfalls wurden einundzwanzig Durchgänge geschaffen.
    Eigentlich sind es ja zweiundzwanzig, denn der Brennpunkt-Planet Charon wurde fast zeitgleich durch eine Öffnung befördert. Allerdings liegen die Verhältnisse hier etwas anders als bei den Passagewelten."
    „Eine Öffnung?" fragte Perry Rhodan. „Ein Korridor durch die Dimensionen? Oder wie sollen wir das verstehen?"
    „Ihr werdet einige Zeit brauchen", meinte Moira, „um alles zu begreifen. Aber eins sage ich euch jetzt schon: Wir befinden uns hier weder in einem anderen Universum, noch wurden Korridore durch Dimensionen geschaffen. Ihr seid nach wie vor in dem Kontinuum, dem wir alle entstammen. Ihr wie ich."
    „Das ist doch völliger Unsinn", widersprach Perry Rhodan. „In meinem Universum gibt's in diesem riesigen Raumsektor nur die Große Leere. Es gibt hier keine Abermilliarden von Sternen. Also müssen wir an einem anderen Ort sein. Das verlangt die primitive Logik."
    „Ihr solltet euch nicht den Kopf zerbrechen", sagte Moira. „Es wäre schöner und der Situation angemessen, wenn ihr euch mit mir über meine Rückkehr freuen könntet. Fällt es euch wirklich so schwer, meine Freude zu teilen? Nach zwei Millionen Jahren habe ich meine Heimat wiedergefunden."
    „Du weichst uns schon wieder aus", bemängelte Atlan. „Wenn wir hier wirklich im Einstein-Universum wären, woher kommen dann die vielen Sterne?"
    „Sie waren schon immer da", behauptete Moira. „Seit einigen Milliarden Jahren zumindest. Ihr konntet sie nur nicht sehen."
    „Das mußt du uns genauer erklären", forderte der Arkonide. „Bis jetzt glaube ich dir kein Wort."
    „Wenn du vor einem normalen Spiegel stehst", fragte Moira geduldig, „kannst du dann sehen, was sich auf der Rückseite des Spiegels befindet?"
    „Natürlich nicht. Die Rückseite ist schwarz. Sie reflektiert nur das Licht, das von vorn in den Spiegel fällt."
    Der Blick des Arkoniden glitt kurz über Mila und Nadja Vandemar.
    Sein Extrasinn erinnerte ihn an die Abenteuer der Zwillinge mit Voltago bei der Suche nach den Spindeln und Segmenten auf den Sampler-Planeten.
    Eine vage Ahnung beschlich Atlan, ein noch unbestimmter geistiger oder sachlicher Zusammenhang zu dem, was Moira von sich gab.
    Spiegelsehen! Die Spiegelgeborenen!
    Aber er schwieg nun voller Absicht.
    Rhodans Blick zur Seite war anzusehen, daß er das begrüßte.
    „Du kennst sicher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher