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170 - Der Herr des Feuers

170 - Der Herr des Feuers

Titel: 170 - Der Herr des Feuers
Autoren: A.F.Morland
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und für unzählige Leichen gesorgt…
    Vor ihm befand sich eine dunkle Senke, das Glühen war verschwunden, hatte sich auf zwei tischtennisgroße Punkte reduziert. Malcolm glaubte, etwas in der Mulde kauern zu sehen, und als es sich urplötzlich vor ihm aufrichtete, sprang ihn das nackte Entsetzen an.
    »O mein Gott!« stöhnte er.
    ***
    Maggie Corkindale hatte gesehen, mit wem Malcolm sprach, und es wunderte sie, daß sich Chase Croft so einfach vertreiben ließ. Sie nahm an, daß Malcolm die richtigen Worte gewählt hatte.
    Malcolm war ein intelligenter Junge, das schätzte Maggie an ihm ganz besonders. Er interessierte sich für vieles, hatte eine rasche Auffassungsgabe und ein überdurchschnittliches Allgemeinwissen, mit dem er Maggies Eltern spielend leicht für sich einnehmen konnte.
    Malcolm war gewissermaßen der brave Junge von nebenan, den sich die Eltern von Mädchen als Schwiegersohn wünschten. Dennoch hätten es Maggies Eltern nicht gefallen, wenn sie ihnen erzählt hätte, wo sie mit Malcolm war. Sie nahmen an, daß sie ins Kino gegangen waren.
    Maggie war froh, daß es keine Prügelei gegeben hatte. Wahrscheinlich hatte Chase Croft ihr zuliebe darauf verzichtet. Sie wußte, daß er sie mochte, und seltsamerweise schmeichelte es ihr sogar.
    Sie empfand anders als die Leute, die Chase kannten; sie lehnte ihn nicht eiskalt ab. Er tat ihr leid. Die Außenseiterrolle, die man ihm aufgezwungen hatte, machte ihn bestimmt nicht glücklich. Wenn es möglich gewesen wäre, ihm zu helfen, hätte es Maggie getan.
    Sie rechnete damit, daß Malcolm sich wieder neben sie setzen würde, doch es kam nicht dazu, weil es plötzlich diesen dumpfen Knall und das Glühen zwischen den Bäumen gab. Bebte nicht sogar der Boden leicht?
    Was war da los? Hatte jemand eine Handgranate geworfen? Maggie wischte alle Scheiben ab, die sie leicht erreichte. Sie grub die Zähne in ihre Unterlippe und beobachtete Malcolm mit starrem Blick, solange das möglich war.
    Als er hinter den Bäumen verschwand, begann für Maggie das Warten, das Zittern, das Bangen und die Ungewißheit.
    ***
    Malcolm traute seinen Augen nicht. Das Monster, das sich vor ihm aufgerichtet hatte, mußte zweieinhalb Meter groß sein. Es sah aus wie ein geflügelter Teufel, und seine Augen glühten wie Kohlen im Ofen.
    Da war auch ein Mann, kleiner, schmaler - im Hintergrund. Malcolm konnte ihn sich nicht genauer ansehen, denn das Monster fesselte seine ganze Aufmerksamkeit an sich.
    Toorsom hatte seinen Begleiter Morron Kull in dem Augenblick vergessen, als Malcolm Firth auftauchte. Er ließ sich von Kull nicht fortbringen, nicht, bevor er diesen Menschen getötet hatte.
    Kull sah ein, daß es zwecklos war, Toorsom davon abhalten zu wollen; er hätte den Gehörnten damit nur wütend gemacht. Kull lag nichts an diesem jungen Mann. Er wollte jedoch nicht, daß Toorsom vom eingeschlagenen Weg zu weit abwich und das eigentliche Ziel aus den Augen verlor.
    Dazu konnte es aber kommen.
    Wenn Toorsom erst einmal Menschenblut geleckt hatte, würde er in dieser Richtung weitermachen wollen, und das war nicht in Morron Kulls Sinn.
    Später, nachdem Tony Ballard mit seinem Haus in die Luft geflogen war, konnte Toorsom tun, was er wollte. Aber zuerst hätte er erledigen sollen, weshalb sie die Erde aufgesucht hatten.
    Toorsoms Maul klaffte auf, und er ließ ein lautes Knurren hören, das Malcolms Blut gerinnen ließ. Die geflügelte Bestie stürzte sich auf den jungen Mann.
    Schreiend vor Entsetzen sprang Malcolm Firth zurück. Die schwarzen Krallen des Ungeheuers schlitzten seine Jacke auf, er prallte gegen einen Baum, drehte sich, wollte daran vorbeistürmen, aber da fällte ihn ein schrecklicher Hieb.
    Er knallte auf den Boden und sah rote Kreise vor seinen Augen tanzen. Ein dumpfer Schmerz durchtobte ihn, und er hatte Mühe, wieder auf die Beine zu kommen. Hart packten Toorsoms Hände zu. Er riß den brüllenden, wild um sich schlagenden Menschen an sich; sein Maul wurde riesengroß. Das war das letzte, was Malcolm Firth sah.
    ***
    Als Maggie die furchtbaren Schreie hörte, sprang sie bestürzt aus dem Wagen, um Malcolm zu Hilfe zu eilen. Sie torkelte wie betrunken zur Senke, in der sich das Drama abspielte.
    Als sie sah, was Toorsom ihrem Freund angetan hatte, verlor sie fast den Verstand. Sie schrie und kreischte wie von Sinnen, und ihr Magen revoltierte.
    Toorsom stieß ein markerschütterndes Gebrüll aus. Da war noch ein Mensch; so hatte er es gern. Der Gehörnte
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