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1691 - Das Schöpfungsprogramm

Titel: 1691 - Das Schöpfungsprogramm
Autoren: Unbekannt
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um.
    Keine Sorge. Es gelingt. Alles ist mehrfach überprüft. Wir können uns nicht irren.
    Ein letztes Mal spiegelte sich in ihren Gesichtern die Befürchtung, daß etwas schiefgehen könnte. Daß sie als Genpool nicht kompatibel waren, weil sie selbst zu den Geschöpfen aus Spindeln und Segmenten gehörten. Dann aber beruhigte sie ihr Wissen, ebenso eine innere Stimme, ähnlich einer fest integrierten Information. Wenn es jemanden gab, der für den Genpool besonders geeignet war, dann sie allein.
    Fünf warf einen hastigen Blick auf die Holos an der Hand. Die Kugelzelle drehte sich nach wie vor mit dem Energiegebilde um die LAYSSIA, und das Arkonidenschiff rotierte mit und hielt das Gebilde stabil.
    Wir fangen an! Das war Vier. Sie signalisierte, daß sie nicht bereit war, auch nur eine Sekunde länger zu warten.
    Sieben gab das Zeichen für das Transportfeld, und dieses entließ das Segment in den Transmitter. Es verschwand augenblicklich, hielt sich für den Bruchteil einer Sekunde im Hyperraum auf, während der Transmitter sich nach dem auf Titan entwickelten Programm umpolte. Dann materialisierte das Segment wieder. Die 5-D-Taster erfaßten und prüften es und stellten fest, daß die vorbestimmte Drehung durch den Hyperraum tatsächlich stattgefunden hatte.
    Der Transmitter schaltete sich ab, und das Segment schwebte auf einem Kraftfeld zu der Spindel hinüber und blieb über ihr hängen. „Achtung, es wird eine Schutzfeldstaffel errichtet", verkündete die Syntronstimme.
    Während sich der Schutzwall aufbaute, sank das Segment langsam nach unten.
    Wenige Augenblicke noch bis zum Ereignis!
    Die Blicke der sechs kreuzten sich.
    Wenn Eins das erleben könnte.
    Aber es war völlig unmöglich. Der Genpool durfte nicht gestört werden.
    Das Segment glitt in die Öffnung der Spindel und - verschmolz mit dieser.
    Augenblicklich begannen auf den Holos die Daten der Energieübertragung zu rasen. Mit einem einzigen wuchtigen Schlag entlud sich ein Teil der Energie aus dem „Tank LAYSSIA" über die Verbindung in die Spindel. Dank der autarken und abgeschirmten Versorgung des Beiboots wurde es nicht finster, die Schirmstaffel hielt. Ein großer Teil der Energie aus der LAYSSIA befanden sich jetzt in diesem kleinen Gebilde aus einem unbekannten Material, das von den Terranern zunächst als Kristallprisma bezeichnet worden war.
    Gebannt starrten die sechs Spindelwesen auf das Gebilde. Zum erstenmal wurden sie Augenzeuge dieses Vorgangs.
    Die Spindel lag einige Augenblicke ruhig da, dann begann sie sich aufzublähen. Dabei wurde sie heller und wuchs zu einem annähernd kugelförmigen Gebilde an, das wild waberte und an verschiedenen Stellen aufplatzte. Auswüchse entstanden, und wie auf einem Bildschirm liefen innerhalb von Sekundenbruchteilen verschiedene Darstellungen ab. Dank ihres übermenschlichen Sehvermögens konnten die Spindelwesen genau verfolgen, was sich abspielte. Sie erkannten, wie das Programm in der Spindel eine Matrix nach der anderen freigab und sie dem vorhandenen Genpool anglich. Dann blähte sich das Gebilde zu Menschengröße auf und nahm langsam Gestalt an.
    Sekunden nur dauerte es von diesem Zeitpunkt an, bis das neu geschaffene Wesen endgültig vor ihnen lag.
    Acht war männlichen Geschlechts, mittelgroß und schlank. Er besaß ein rundes Gesicht mit weichen Gesichtszügen und einem blassen Teint. Augen und Haar waren von brauner Farbe.
    Insgesamt wirkte Acht etwas feminin, und es war Vier, die sich als erste in Bewegung setzte.
    Die Schirmstaffel erlosch, und die Frau ergriff Acht an beiden Händen und zog ihn hinüber zu seinen Schicksalsgenossen. „Du bist Acht", begrüßte sie ihn und zog die Worte unnatürlich in die Länge. „Du bist entstanden aus Spindel und Segment. Du bist Acht..."
    Sie ließ seine Hände los und wandte sich heftig um.
    Er gehört zu uns. Aber ich spüre nichts. Wir alle spüren nichts. Wir erhalten keinen Schub.
    Oder liegt es an mir?
    Es liegt nicht an dir. Das war Drei. Auch wir vermissen den Anstieg unseres Wissens und unseres Bewußtseins. Warte.
    Er zog Acht zu sich heran und trat mit ihm in Augenkontakt. Rasend schnell versorgte er ihn mit allem Wissen und allen Hintergründen, die ihn selbst ausmachten. Nacheinander vollzogen alle sechs die Prozedur der Information, und gleichzeitig beantworteten sie alle Fragen von Acht.
    Und wieder trat erwartungsvolle Stille ein, in der nichts geschah.
    Ich verstehe, empfingen sie die Botschaft von Acht. Ohne Probleme hatte er
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