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1686 - Kugelfest und brandgefährlich

1686 - Kugelfest und brandgefährlich

Titel: 1686 - Kugelfest und brandgefährlich
Autoren: Jason Dark
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kommst du mir nicht davon, verdammt noch mal, so nicht.« Er dachte an seine beiden Leibwächter, die an der Theke standen und auf ihn warteten. Jetzt war genau der Fall eingetreten, um sich nützlich zu machen.
    Trotz seiner zittrigen Finger schaffte er es, den Kontakt beim ersten Anlauf herzustellen.
    »Ja …?«
    »Ich bin es. Und jetzt hör mir genau zu …«
    ***
    Es war gut, dass ich mich nicht allein in Moskau herumtrieb, denn ich dieser Stadt kannte ich mich nicht aus. Ganz im Gegensatz zu Karina Grischin, die hier zu Hause war, und so war es kein Problem, die Bar mit dem Namen Katzenkäfig zu finden.
    Einen Parkplatz fanden wir nicht in der Nähe. Trotzdem stellten wir den Wagen ab, und zwar dort, wo man nicht halten durfte. Zwei Polizisten waren auch sofort bei uns. Bevor sie ihrer Pflicht nachkommen konnten, präsentierte ihnen Karina einen Ausweis, der sie still werden ließ.
    »Und ihr achtet mir auf den Wagen. Er ist Staatseigentum.«
    Sie versprachen es.
    »Dann können wir«, sagte Karina und lächelte mir zu. »Ich bin gespannt, was uns dieser Sascha zu sagen hat.«
    »Falls er in der Bar ist.«
    »Daran glaube ich fest. Einer wie er ändert seine Gewohnheiten so leicht nicht.«
    Ich hielt mich zurück, denn sie kannte sich besser aus. Auch in der Gegend. Man konnte sie als Rotlichtviertel bezeichnen. In den kleineren Straßen gab es genügend Bars und Kneipen, auch kleine Restaurants, in denen man sich amüsieren konnte. Hier bekam man alles, auch Mädchen, die nicht auf der Straße standen oder im Lichtkreis der Laternen umher stolzierten.
    Ich nahm auch wieder den Brandgeruch wahr. Noch war die Luft durch keinen Rauch vernebelt, aber es gab Menschen, die sich schon darauf einstellten, dass dies auch in der Hauptstadt passieren würde, wenn die Wald- und Torfbrände länger anhielten.
    Der Katzenkäfig lockte mit einer typischen Leuchtreklame. Über der Tür grinste den Besucher ein aus Lichtleisten bestehender Katzenkopf an. Eine rote Zunge hatte er aus dem Mund gestreckt, und unter der Zunge standen zwei Männer in dunklen Anzügen, im Gegensatz dazu schimmerten ihre kahlen Köpfe hell.
    Karina hakte sich bei mir ein. »An denen müssen wir ohne Aufsehen zu erregen vorbei.«
    Ich grinste. »Schaffen wir das denn?«
    »Das hoffe ich doch.«
    Scharfe Blicke tasteten uns ab. Nach Waffen wurden wir weder gefragt noch durchsucht. Man war gnädig, ließ uns passieren und öffnete uns sogar die Tür.
    Seite an Seite betraten wir den Käfig, der keiner war. Überall gab es Katzen, die als Poster an den Wänden hingen oder als Figuren im Bereich des Eingangs standen. Mir fiel ein geschlossener Vorhang auf, und von Karina erfuhr ich, dass dahinter die Garderobe versteckt war.
    »Das ist noch alles ein wenig altmodisch. Man geht in die Bar wie andere Leute ins Theater.«
    Widersprechen konnte ich nicht. Auch am eigentlichen Zugang zur Bar waren die Katzen wieder präsent. Sie schwebten über der Schwingtür, die ich vor Karina aufstieß und meine Blicke zunächst mal schweifen ließ.
    Eine große Überraschung erlebte ich nicht. Es war eine Bar, wie man sie auch in anderen Großstädten erwartet hätte, nicht eben modern eingerichtet. Alles wirkte ein wenig plüschig, aber die Gäste mochten es wohl, sonst wären sie nicht so zahlreich erschienen.
    Die spärlich bekleidete Bedienung lief unter anderem mit Katzenhalbmaske herum. Andere Mädchen hockten mit den Gästen an den Tischen und tranken.
    Es war nicht sehr laut. Es gab auch keine Musik, die störte. Diejenige, die zu hören war, schwebte aus Lautsprechern durch den Raum und konnte als Untermalung bezeichnet werden.
    Wie gingen nur zwei, drei Schritte in den Raum hinein. Ich musste Karina wieder das Feld überlassen, denn sie kannte sich aus. Natürlich waren wir beide angespannt, standen aber in einer entspannten Haltung auf dem Fleck und sahen aus wie Besucher, die einen guten Platz suchten.
    Das war natürlich nicht der Fall. Wir hielten Ausschau nach Sascha Blochin. Das heißt, Karina tat es, denn sie wusste, wie er aussah. Und sie entdeckte ihn tatsächlich.
    »Er ist hier.«
    »Wo?«
    »Er sitzt allein in einer Umgebung, die aussieht wie ein Katzenkorb. Auf dicken Polstern. Wie ein Pascha, der Sascha.«
    »Dann nichts wie hin.«
    »Und ob.«
    »Glaubst du, dass er schon vom Tod seines Vaters erfahren hat?«
    Karina hob die Schultern. »Keine Ahnung. Vorstellbar ist es. Wer hat denn heute kein Handy?«
    Wenig später stellte auch ich fest, dass
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