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1673 - Brennendes Atlantis

1673 - Brennendes Atlantis

Titel: 1673 - Brennendes Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Wind erfasst und in eine Richtung getrieben, sodass es aussah, als wäre der Untergrund nicht fest.
    Und noch etwas fiel mir auf. Ich hatte schon ein paar Mal geschnuppert, ohne den Geruch identifizieren zu können. Jetzt tat ich es erneut, und da stellte ich fest, dass es sich um einen Brandgeruch handelte, der nicht unbedingt etwas mit Feuer zu tun hatte. Das war was anderes. Es war unangenehm, tief einzuatmen. Irgendwie schmeckte die Luft nach Rauch, der allerdings nicht zu sehen war, sondern sich unsichtbar verteilt hatte.
    Eine normale Umgebung, wie ich sie sah, war das nicht, auch wenn sie normal aussah. Ich spürte noch immer den Druck in meinem Rücken, löste mich vom Fleck, ging zwei Schritte nach vorn und drehte mich um.
    Jetzt sah ich den Gegenstand, der mir Halt gegeben hatte. Es war eine Säule, die, zusammen mit drei anderen, ein Vordach stützte. In der normalen Mauer sah ich einen offenen Eingang. Was dahinter lag, war nicht zu erkennen, denn da verlor sich mein Blick in einer grauen Düsternis.
    Dunkel und hell. Licht und Schatten. Hier, wo ich mich aufhielt, war es heller, und das lag an dem Himmel, der hoch über meinem Kopf so etwas wie ein welliges Zelt spannte, das aus gelblicher Farbe bestand, als würden dort Sandwolken schweben.
    Sand! Genau das war das Stichwort. Ich befand mich in einem sandreichen Gebiet, das zudem von Hügeln durchzogen war. Eine Wüste, wie ich sie auch aus meiner Zeit kannte. Nur eben nicht mit diesen Gebäuden in der Nähe.
    Erst jetzt fiel mir ein, dass ich nicht allein die Reise angetreten hatte. Ich war zusammen mit Purdy Prentiss durch die magische Kraft des weißen Wolfs in dieses Szenario gelangt, aber wo befand sich die Staatsanwältin?
    Ich hatte mich schon in meiner näheren Umgebung umgeschaut, aber zu sehen bekam ich nichts. Kein Mensch, der sich über die Straße zwischen den Häusern bewegt hätte. Und weil dies so war, fing ich an, mir Sorgen zu machen. Waren wir auf der Reise eventuell getrennt worden? Musste ich Purdy Prentiss irgendwo anders suchen oder war sie überhaupt nicht mitgekommen?
    Ich dachte darüber nach, wie ich mich verhalten sollte. Es stand fest, dass ich sie suchen musste, zuvor aber rief ich ihren Namen. Das tat ich nicht nur einmal. Ich drehte mich dabei um die eigene Achse und rief mehrmals in alle Richtungen.
    So richtig fest mit einer Antwort hatte ich nicht gerechnet, aber ich wurde angenehm enttäuscht, denn ich hörte eine Frauenstimme, die mir antwortete und meinen Namen rief.
    Über meine Lippen huschte ein Lächeln. Purdy war nicht im Freien gelandet, denn sie befand sich vor mir in dem Haus, zu dem auch die Säule gehörte, an der ich gelehnt hatte.
    »Warte, ich komme!«
    Der breite Eingang lag vor mir. Mit wenigen Schritten hatte ich ihn durchquert. Erleichterung durchströmte mich. Erste schlimme Befürchtungen waren nicht eingetreten.
    Purdy hatte es auch geschafft.
    Hinter dem Eingang betrat ich einen hallenartigen Raum. Das war alles andere als ein normales Zimmer. Hohe Wände, eine entsprechend hohe Decke, aber keine Möbelstücke oder irgendwelche Malereien an den Wänden. Dafür hatte der Wind auch hier den feinen Sand hineinwehen können. Die unzähligen Kömer verteilten sich auf einem Fliesenboden. An der Wand gegenüber entdeckte ich einen weiteren Durchgang, der mich aber nicht interessierte, denn zwischen ihm und mir stand eine Frau, bei deren Anblick ich Erleichterung spürte.
    »Willkommen in meiner ersten Heimat, John«, sagte sie und lächelte etwas kantig.
    »Klar. Du kennst dich hier aus.«
    »Nicht hier.« Sie drehte sich auf der Stelle. »Ich weiß nicht, wo wir hier gelandet sind. Diese Gegend ist mir unbekannt. Ich habe in meinem ersten Leben mehr in der Natur gelebt, aber das ist jetzt nicht wichtig. Diese Umgebung hier kommt mir ziemlich verlassen vor, obwohl ich nicht draußen war.«
    »Das stimmt.«
    »Und weiter?« Sie ging einige Schritte hin und her. »Was denkst du? Wo könnten wir hier stecken? Warum hat man uns hergeschafft? Hat das einen besonderen Grund?«
    »Ehrlich. Ich habe keine Ahnung.«
    »Dann können wir uns die Hand reichen.« Sie strich durch ihr Haar und bewegte dann die Finger so, als wollte sie Geld zählen. »Sand, John, feiner Sand. Auch Staub, der seltsam scharf riecht. Wir befinden uns hier in einer inzwischen menschenfeindlich gewordenen Gegend, die verlassen worden ist.«
    »Das sehe ich auch so.« Ich blickte zur Decke und auf die hohen Wände.
    »Prächtige Bauten
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