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1665 - Boccus Traum

Titel: 1665 - Boccus Traum
Autoren: Unbekannt
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Vergangenheit in die Milchstraße geschickt?" brachte Icho Tolot es auf den Punkt. „Gewollt oder ungewollt."
    „Und warum?" fügte Mertus Wenig hinzu.
    Er warf einen Blick auf eine neue Datenzeile auf dem Bildschirm vor ihm und nickte. „Auswertung", las er ab. „Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Projektionen auf den betroffenen Arkon-Welten Bilder von hier und aus der Vergangenheit waren, beträgt 97,6 Prozent. Wahrscheinlichkeit dafür, daß es solche Molluskenschiffe wie das aufgefundene Wrack in der Gegenwart nicht mehr gibt, ist sogar höher: 98,5 Prozent.
    Die Syntronik ist also der Meinung, daß heute keine Molluskenschiffe mehr in funktionsfähigem Zustand existieren. Und daß die heutigen Bewohner des Riesenplaneten ferne Nachfahren jener Wesen sind, die zu Raumschiffen ausgebaut wurden, liegt ja wohl auf der Hand."
    „Na phantastisch", seufzte Kunar Seljuk. „Ich würde zu gerne ..."
    „Hier kommt noch etwas", unterbrach ihn der Wissenschaftler. „Die abschließende Analyse aller mitgebrachten Proben und Aufnahmen vom Molluskenschiff ergibt, daß die Hohlknochen der Mollusken mit einem widerstandsfähigen Material ummantelt wurden - also auch da, wo kein Metallüberzug erkennbar war. Die Knochen waren hohl, und sie sind es ja bei den beobachteten Nachkommen der Baumateriallieferanten von damals noch heute. Das ergibt sich aus der Art und Weise, wie leicht sie sich trotz ihrer gewaltigen Masse durch die Planetenatmosphäre bewegen. In diese ummantelten Hohlknochen, den von Icho Tolot untersuchten >Röhren <, wurden die wichtigsten technischen Geräte eingebaut. Es sei denn, sie dienten als Schächte oder Gänge, in beiden Fällen ganz natürlich gewachsen."
    „Nichts gegen deinen Humor", sagte Rhodan. „Aber ich fürchte, ihr macht euch alle noch nicht ganz klar, worauf wir gestoßen sind. Lebende, denkende und fühlende Wesen, die zu Raumschiffen umgebaut wurden! Sie müssen auch als Schiffe, die das Weltall durchkreuzten und in übergeordnete Dimensionen eindringen mußten, bei Bewußtsein gewesen sein. Sie lebten biologisch weiter und haben vermutlich sogar mit ihren Passagieren kommuniziert."
    „Mir wird bei dem Gedanken schwindlig", gab Henna Zarphis zu.
    Perry Rhodan blickte sie an. Sie war schön, sie faszinierte ihn. Daran konnten auch alle Einsichten in die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten einer Beziehung nichts ändern. „Wir werden noch zwei Tage in diesem System warten, alle Schiffe im Ortungsschutz der Sonne. Sind bis dahin die Gish-Vatachh nicht zurückgekehrt, setzen wir unseren Flug nach Tranach fort. Wenn es irgendwann eine Antwort auf unsere Fragen gibt, dann noch am ehesten auf den Sampler-Planeten."
    „Ich glaube nicht", sagte Mertus Wenig voraus, „daß wir die Gish-Vatachh in diesem System hier wiedersehen." Er behielt recht
     
    3.
     
    Boccu Sie hatten ihn gerettet. Sie hatten Seile zu ihm hinuntergeworfen, an die er sich klammern konnte, bis der Korb da war. In ihm wurde normalerweise Wasser aus dem Brunnen geholt, oder man senkte schmutzige Tücher zum Einweichen und Waschen in den Schacht. Boccu schaffte es mit letzter Kraft und viel Mühe, sich über den Rand des Flechtkorbs zu ziehen und sich schließlich hineinplumpsen zu lassen.
    Mit Hilfe der Winde über dem Schacht zogen sie ihn hoch. Sie kippten ihn einfach aus dem Korb. Boccu rollte heraus, fiel von der Brunnenmauer und klatschte hart auf den Boden. Das brachte ihn endgültig wieder zur Besinnung. Er spuckte literweise Wasser aus. Ihm war so schlecht, und alle Knochen taten ihm so weh, daß er sich wünschte, sie hätten ihn sterben lassen.
    Die anderen Nasran redeten aufgeregt durcheinander. Überall standen sie, es wurden immer mehr. Bald war der Dorfplatz voll von ihnen. Mooskerzen wurden gebracht und aufgestellt, um die Nacht zu erhellen, bis ein richtiges Feuer in Gang gekommen war.
    Einige Männer kümmerten sich darum.
    Niemand wolle jetzt mehr schlafen. Die Neuankömmlinge fragten die anderen, was denn eigentlich los sei; wer es wußte, zeigte auf Boccu, der unglücklich neben dem Brunnen saß und das Gefühl hatte, daß ihm der Kopf zerplatzen müsse.
    Für die meisten war es eigentlich ganz egal, was denn genau passiert war. Die Hauptsache war, daß es etwas Außergewöhnliches gab, denn außergewöhnliche Dinge gab es in der kleinen Welt der Nasran nur selten.
    Boccu war überhaupt nicht glücklich darüber, daß er der Grund für den Massenauflauf war. Der Dorfplatz durchmaß etwa siebzig
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