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1631 - Jäger der Unsterblichkeit

Titel: 1631 - Jäger der Unsterblichkeit
Autoren: Unbekannt
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daß die Syntrons keinen Kollisionsalarm zu geben brauchten. Der im Raum treibende Gegenstand würde auf der stählernen Hülle der EIDOLON aufprallen und dort zerschellen ...
    Der Gegenstand war Humphry, und Humphry hatte nicht vor, an der Hülle der EIDOLON zu bersten. Er würde vielmehr landen und mit seinen Fähigkeiten eine der vielen kleinen äußeren Schleusen öffnen; durch diese Bresche konnten dann die anderen eindringen, die sich der EIDOLON in ihren SERUNS näherten.
    Da die Invasoren nicht funkten oder mit Handfeuerwaffen schössen, fielen sie für die Syntrons an Bord der EIDOLON ebenfalls in die Kategorie „harmloser kosmischer Abfall" und wurden nicht weiter ernst genommen.
    Das war die Strategie, die Helgundy Khatanassiou entwickelt hatte - und sie schien zu funktionieren.
    Arno Muller zitterte, als er die Hülle der EIDOLON aufschimmern sah. Er schluckte und schluchzte. Die Angst hatte ihn während des Drift-Fluges in Dunkelheit und Stille fast wahnsinnig gemacht, und jetzt löste sich die Spannung in einer Serie von langen Schluchzern.
    Immer größer wurde die EIDOLON vor Mullers Augen.
    Das Schiff versprach alles, wonach er sich sehnte: Licht, Luft, Sicherheit, festen Boden unter den Füßen, die Möglichkeit, diesen Anzug abzustreifen und wieder frei atmen zu können. Als Muller die Schleuse erreichte, die Humphry geöffnet hatte, als er die Wirkung der künstlichen Schwerkraft wieder auf seinem Körper lasten fühlte, als sich hinter ihm das kleine Schleusentor schloß und er den Anzug öffnen konnte, stieß Muller einen langen Seufzer aus.
    Die Technik des SERUNS arbeitete, wie nicht anders zu erwarten war, perfekt. Dennoch kam es Muller vor, als sei er einer technologischen Gruft entstiegen, als er den Anzug ablegte. Er war völlig durchgeschwitzt, und fast glaubte er die Angst der letzten Stunden in diesem Schweiß riechen zu können.
    Den Ausdünstungen nach zu schließen, die sich in der Mannschleuse verbreiteten, war er nicht der einzige gewesen, der sich dem Tod nahe gefühlt hatte. „Dieses Ziel haben wir erreicht", ließ sich Helgundy Khatanassiou zufrieden vernehmen. „Sehen wir, wie sich die Dinge weiter entwickeln."
    Sie nahm eine Waffe zur Hand, einen Paralysator, wie Muller erkennen konnte. Wenigstens sollte bei diesem Überfall nicht getötet werden. „Alles klar? Dann los!"
    Die kleine innere Schleusentür schwang auf. In den Geruch nach Schweiß und schlechter Atemluft mischte sich die typische Ausdünstung eines Raumschiffes; wer diesen Geruch einmal geschnuppert hatte, vergaß ihn nie wieder. „Leer!" stellte Helgundy Khatanassiou fest. „Um so besser für uns. Gehen wir weiter!"
    „Wo, zum Teufel, steckt die Besatzung der EIDOLON?"
    In diesem Augenblick tauchte Humphry am Ende des Ganges auf; er hatte das markige Gesicht aufgesetzt - Typ Weltraumheld in Aktion - und hielt einen Strahler in der rechten Hand. Ansonsten sah er weitaus mehr erheiternd aus - rundlich und kurzgewachsen und mit seinen schütteren Haaren, die jetzt eng am Kopf klebten, als hätte Humphry tatsächlich geschwitzt. „Verschwunden!" stieß Humphry hervor. Der Robot mit seinem Bioplastüberzug war ein begnadeter Schmierendarsteller, fand Arno Muller; jetzt gab Humphry seiner Stimme einen leicht keuchenden, aber triumphierenden Unterton, der zur Rolle paßte. „Sie haben sich per Transmitter zurückgezogen, nachdem ich ihnen etwas eingeheizt hatte. Das Schiff ist vollkommen in unserer Hand!"
    „Phantastisch!" freute sich Helgundy Khatanassiou. „Gehen wir in die Zentrale. Dort sehen wir weiter."
    Arno Muller steckte die Waffe, die er zur Hand genommen hatte, in den Gürtel zurück; entsichert hatte er sie ohnehin nicht. Er winkte Humphry zu sich. „Gut gemacht, Humphry", lobte Müller. Er hatte schon mitbekommen, daß sich mit dem Robot leichter umgehen ließ, wenn man ihn halbwegs freundlich behandelte und gelegentlich auch lobte. Eigentlich durften ihm solche Dinge nichts ausmachen, aber trotzdem... „Danke!" sagte Humphry eifrig.
    Arno Muller schnappte auffällig nach Luft und keuchte dramatisch vor sich hin, gegen die Wand des Ganges gelehnt, bis alle anderen ihn überholt hatten und in Richtung Zentrale verschwunden waren. Dann beendete Muller seine Darstellung.
    Humphry hatte den Vorgang kommentarlos, aber mit Aufmerksamkeit verfolgt. „Die Luft ist rein!" murmelte Müller erleichtert. „Humph, alter Junge, kennst du dich an Bord dieses Schiffes aus, wenigstens ein bißchen?"
    „Die
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